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München: Wenig Beifall für erste Eigenproduktion der Opernfestspiele +++ Berlin: Drei-Euro-Tickets auf einen Blick
München: Wenig Beifall für erste Eigenproduktion der Opernfestspiele
München (ddp-bay). Die Neuinszenierung von Guiseppe Verdis «La forza del destino» (Die Macht des Schicksals) zu den Münchner Opernfestspielen ist am Dienstagabend beim Publikum durchgefallen. Der Schlussapplaus nach der dreistündigen Aufführung im Nationaltheater fiel für eine Festspielpremiere ungewohnt kurz aus. Regisseur David Alden und Ausstatter Gideon Davey mussten zahlreiche Buhrufe entgegennehmen.
Großen Jubel gab es dagegen für das Bayerische Staatsorchester und den Staatsopernchor unter Dirigent Fabio Luisi sowie die Sopranistin Violeta Urmana als Leonora und den Bass Kurt Moll als Padre Guardino. Eher verhaltenen Applaus spendete das Festspielpublikum im ausverkauften Nationaltheater dem Tenor Franco Farina als Don Alvaro und dem Bariton Marc Delavan.
Nach dem Gastspiel der Staatsoper Stuttgart zur Festspieleröffnung am Montag im Prinzregententheater war «La forza del destino» die erste Eigenproduktion der diesjährigen Opernfestspiele.
Regisseur David Alden hatte die Oper etwa in ihrer Entstehungszeit Mitte des 19. Jahrhunderts angesiedelt. Er erzählte die Geschichte textgetreu und hielt sich mit großen Effekten zurück. Der schlichten Inszenierung entsprach ein ebenso zurückhaltendes Bühnenbild, das von der riesigen Reproduktion eines Bildes aus dem Museo del Prado beherrscht wurde, Joachim Patinirs Darstellung der «Überfahrt in die Unterwelt».
Das Schauerdrama um die tragische Liebe zwischen Don Alvaro, dem Spross eines vornehmen Inka-Geschlechts, und der spanischen Adelstochter Leonora di Vargas zählt zu Verdis bekanntesten Opern. Librettist Francesco Maria Piave benutzte als Vorlage für die Textdichtung, die von wenig glaubhaften Zufällen und Verkettungen geprägt ist, ein Drama des spanischen Dichters Angel de Saavedra, Herzog von Rivas, das 1835 in Madrid und Mailand erfolgreich aufgeführt worden war.
Verdi schrieb die durch einprägsame Melodien und mächtige Chorszenen populär gewordene Oper im Auftrag der Kaiserlichen Russischen Oper in St. Petersburg. Die stürmisch bejubelte Uraufführung war am 22. November 1862 in der damaligen russischen Hauptstadt. Nach einem Misserfolg in Rom arbeitete Verdi die Oper um. Die Zweitfassung mit der berühmt gewordenen Ouvertüre kam im Februar 1869, diesmal mit großem Erfolg, an der Mailänder Scala heraus.
Die Münchner Opernfestspiele, die ältesten Musikfestspiele Europas, dauern bis zum 31. Juli. Gezeigt werden mehr als 50 Veranstaltungen innerhalb von fünf Wochen, darunter 18 Musiktheaterproduktionen vom Barock bis zur Moderne. Daneben gibt es Konzerte, Liederabende sowie ein wissenschaftliches Symposium.
http://www.staatsoper.de
Berlin: Drei-Euro-Tickets auf einen Blick
Berlin (ddp-bln). Die Kulturverwaltung informiert ab sofort auf einen Blick über alle Preisnachlässe an Berliner Bühnen, Opern und Konzerthäusern. Auf der Internetseite www.kultur.berlin.de sind unter anderem jene Kultureinrichtungen aufgelistet, die das Drei-Euro-Ticket für sozial Schwache anbieten, wie am Dienstag ein Sprecher sagte. Auch alle weiteren Preisermäßigungen für Gruppen, Studenten oder Rentner sind dort zu finden. Die Angaben sollen ständig aktualisiert werden.