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29.7.: oper und konzert aktuell +++ oper und konzert

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Braunschweig: Classix-Chef Wille will vorerst nicht nach Salzburg +++ Bayreuth: Festspielleitung kritisiert Äußerungen Schlingensiefs und Wottrichs +++ Uelzen: Uraufführung von Konstantin Weckers Hundertwasser-Musical +++ Kürten: Stockhausen-Kurse beginnen am Samstag +++ Berlin: Konzertreihe Klassiktage Berliner Schlösser +++ Berlin: Musical "Die drei Musketiere" am Theater des Westens

Braunschweig: Classix-Chef Wille will vorerst nicht nach Salzburg
Braunschweig (ddp). Der Leiter des Braunschweig Classix Festivals, Hans-Christian Wille, will vorerst nicht als Intendant zu den Salzburger Festspielen wechseln. Er arbeite sei 17 Jahren in Braunschweig und wolle dieses auch «mindestens» in den nächsten 17 Jahren tun, sagte Wille am Mittwoch in Braunschweig. Andernfalls habe er das Gefühl, er würde «etwas im Stich lassen».
Er sehe sich in seiner Arbeit durch das Interesse aus Salzburg bestärkt. Im Moment sei ein Wechsel nach Österreich jedoch «überhaupt kein Thema». Er wolle sich in den nächsten Tagen hinsetzen und Gedanken über das Programm für die Braunschweig Classix 2007 machen, fügte Wille hinzu.
Der Festivalchef räumte ein, dass es Gespräche in Salzburg gegeben habe und dass er gefragt worden sei, ob er sich bewerben wolle. Dem habe er nicht widersprochen. Er habe jedoch keine Konzeption für die Salzburger Festspiele entwickelt und «keine Fähigkeiten angedient», betonte er. Für die Zukunft wollte er einen Wechsel nach Salzburg allerdings nicht ausschließen. «Man ist natürlich an Herausforderungen interessiert, aber im Moment ist Braunschweig Herausforderung genug, sagte Wille.
Am vergangenen Wochenende war in Medienberichten bekannt geworden, dass Wille als Intendant für die renommierten Festspiele in Salzburg gehandelt werde. In Salzburg wird seit längerem ein Nachfolger für Peter Ruzicka gesucht, der 2007 aus dem Amt scheidet. Diverse Namen von Kandidaten wurden bislang genannt. Derzeit werde Jürgen Flimm «präferiert gehandelt», sagte Wille.

Bayreuth: Festspielleitung kritisiert Äußerungen Schlingensiefs und Wottrichs
Bayreuth (ddp). Die Bayreuther Festspiele haben sich in den Streit zwischen Regisseur Christoph Schlingensief und dem «Parsifal»-Sänger Endrik Wottrich eingeschaltet. In einer Mitteilung vom Mittwoch wies die Festspielleitung Anschuldigungen Schlingensiefs gegen Wottrich zurück, distanzierte sich aber auch von Äußerungen des Sängers. Unberechtigt habe Schlingensief Wottrich vorgeworfen, er habe einen besonderen «Reinheitsbegriff von Deutschland». Zugleich missbilligte die Festspielleitung die Bemerkung Wottrichs, der Regisseur sei ein «Rassist» und «Nazi».
Schlingensief, dessen Neuinszenierung des «Parsifal» von Richard Wagner am Sonntag bei den Festspielen Premiere hatte, war im Vorfeld von Wottrich heftig kritisiert worden. Der Regisseur hatte seinerseits dem Sänger vorgeworfen, nicht spielen zu wollen, weil «ein Neger» auf einer Leinwand zu sehen gewesen sei. Der Sänger habe einen «Reinheitsbegriff» von Deutschland, den er nicht teilen könne. Wottrich sagte dagegen, er finde die vier schwarzen Statisten «ausgesprochen nett». Zugleich räumte er ein, den Begriff «Neger» benutzt zu haben. Er sei als Kind mit den Begriffen «Schwarzer = Neger» aufgewachsen, auch «Negerkuss» sei für ihn kein politisch unkorrektes Wort.
Wie es in der Mitteilung weiter heißt, bekennen sich die Festspiele «nicht zuletzt eingedenk ihrer wechselvollen Geschichte und ihres Missbrauchs vorbehaltlos und ohne die geringste Einschränkung zu ihrer Internationalität, ihrer Weltoffenheit und toleranten Liberalität». Richard Wagner habe 1872 den Grundsatz der Festspiele betont, die «den Geist der freien Menschheit über alle Schranken der Nationalitäten hinaus umfassen».

Uelzen: Uraufführung von Konstantin Weckers Hundertwasser-Musical
Uelzen (ddp-nrd). Im niedersächsischen Uelzen wird am Freitag ein Musical über das Leben des Künstlers Friedensreich Hundertwasser uraufgeführt. Zur Premiere des Stücks von Konstantin Wecker und Rolf Rettberg im Theater an der Ilmenau werden rund 800 Besucher erwartet. «Hundertwasser - Das Musical» soll bis 2008 zu sehen sein, die Macher rechnen mit 75 000 Besuchern pro Jahr.
Das Hundertwasser-Musical ist ein vom Librettisten Rettberg entworfenes Stationendrama. Die mit der Musik des Liedermachers Wecker unterlegte Geschichte knüpft an die Biografie des 1928 in Wien geborenen Künstlers an. Die »Regentag«, das Segelschiff Hundertwassers, ist dabei der Fixpunkt des Musical-Plots. Eine Ozeanüberquerung von Venedig nach Neuseeland, wo Hundertwasser bis zu seinem Tod 2000 lebte, dient als Metapher für den Lebensweg des kosmopolitischen Künstlers. Die Stationen werden collagenartig verknüpft.
Der als Friedrich Stowasser geborene Maler, Architekt und Aktionskünstler wurde vor allem durch seine bunten Spiralbilder und das so genannte Hundertwasser-Haus in Wien weltweit bekannt. Der im November 2000 eingeweihte Hundertwasser-Bahnhof in Uelzen wurde nach Plänen des Künstlers umgestaltet.
http://www.hundertwassermusical.de

Kürten: Stockhausen-Kurse beginnen am Samstag
Kürten (ddp-nrw). Der Komponist Karlheinz Stockhausen veranstaltet ab Samstag wieder die internationalen Kompositions- und Interpretationskurse in Kürten. Bis 8. August bringen bekannte Stockhausen-Interpreten wie Suzanne Stephens und Kathinka Pasveer neue Werke unter der Leitung des Komponisten zur Uraufführung, wie eine Sprecherin am Donnerstag mitteilte.
Stockhausen erläutert zudem täglich in einem Seminar seine Kompositionen «Hoch-Zeiten» und «Düfte-Zeichen» aus seiner Oper «Licht». In den Interpretationskursen lernen Musik-Studenten neue Spieltechniken von Musikern der ersten Stockhausen-Generation kennen. Damit soll die werkgetreue Aufführung der Musik Stockhausens auch für die Zukunft sichergestellt werden, wie die Sprecherin weiter sagte.
Die Stockhausen-Kurse Kürten wurden 1998 anlässlich des 70. Geburtstages von Stockhausen ins Leben gerufen, zu dem jährlich über 100 Studenten und Musiker aus der ganzen Welt anreisen.
Karlheinz Stockhausen, der in Kürten im Bergischen Land lebt und arbeitet, gilt als einer der bedeutendsten Komponisten seiner Generation. Seit Anfang der 1950er Jahren hat er mit seinen Werken die zeitgenössische Musik bis hin zur Rock-Musik beeinflusst. Zu den umfangreichsten Kompositionen der Musikgeschichte zählt seine auf 30 Stunden Spielzeit angelegte Oper «Licht».
http://www.stockhausen.org

Berlin: Konzertreihe Klassiktage Berliner Schlösser
Berlin (ddp-bln). Klassische Musik ertönt ab heute in insgesamt fünf Schlössern in Berlin und Potsdam. Der Schwerpunkt der diesjährigen Konzertreihe Klassiktage Berliner Schlösser liegt bei den Komponisten Bach, Mozart und Händel. Das Eröffnungskonzert wird heute im restaurierten Schloss Köpenick gegeben.
Im Weißen Saal von Schloss Charlottenburg spielen Bachspezialisten Freitag und Samstag die «Brandenburgischen Konzerte» des in Eisenach geborenen Komponisten. Am Sonntag wird in der Schlosskirche Köpenick Händels «Cantate a sola voce» zu hören sein. Weitere Spielstätten sind die Schlosskirche in Buch, die Säulenhalle der Orangerie im Park Potsdam Sanssouci sowie die Zitadelle in Spandau.

Berlin: Musical "Die drei Musketiere" am Theater des Westens
Berlin (ddp-bln). Die drei Musketiere kommen nach Berlin. Das Theater des Westens startet mit der deutschen Erstaufführung des Mantel- und Degenstücks in die neue Spielzeit, sagte eine Sprecherin des Hauses am Mittwoch. Der laufende Musical-Klassiker «Les Miserables» wurde bis Ende 2004 verlängert.
Im April 2005 feiere das Musical «Die drei Musketiere» Premiere. Das Stück basiert auf dem gleichnamigen Erfolgs-Roman von Alexandre Dumas aus dem Jahr 1884.
Die Auditions für «Die drei Musketiere» beginnen im September dieses Jahres. Für ein Ensemble von 36 Darstellern werden insgesamt 47 Schauspieler, Sänger und Tänzer gesucht.
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