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Stuttgart: Oper bringt «Aeneas in Karthago» auf die Bühne +++ Elsflether Werft: Musical «Anything goes» feiert Premiere
Stuttgart: Oper bringt «Aeneas in Karthago» auf die Bühne
Stuttgart (ddp). Mit der Oper «Aeneas in Karthago» des Komponisten Joseph Martin Kraus (1756-1792) verabschieden sich Intendant Klaus Zehelein und Generalmusikdirektor Lothar Zagrosek von der Staatsoper Stuttgart. Am Sonntag wird das völlig in Vergessenheit geratene Werk rund 220 Jahre nach seiner Entstehung erstmals in der Originalfassung
uraufgeführt. Zagrosek sprach am Mittwoch von einer «ganz großen Oper». Sie stehe für die damalige Umbruchzeit.
Ursprünglich sollte der europaweit gefragte Opernregisseur Peter Konwitschny das Werk in Stuttgart inszenieren. Er musste aber wegen Krankheit die Regie dem scheidenden Intendanten Zehelein übergeben. «Diese Katastrophe mussten wir erst einmal hinnehmen», betonte Zehelein. Die Konzeption Konwitschnys sei aber weitgehend übernommen worden. Zehelein sprach von einer schweren Erkrankung des Regisseurs. Er befinde sich aber wieder auf dem Weg der Besserung.
«Aeneas in Karthago» gilt als Hauptwerk des Mozart-Zeitgenossen Kraus und entstand zwischen 1782 und 1791. Mit der Oper sollte ursprünglich im Auftrag des damaligen schwedischen Königs Gustav III. das Königliche Opernhaus in Stockholm eröffnet werden. Letztlich kam das Werk jedoch erst 1799 in einer stark gekürzten und vermutlich nur konzertanten Fassung auf die Bühne. Die Originalfassung wurde noch nie aufgeführt.
Im Mittelpunkt der Handlung stehen die Königstochter Dido als Gründerin der Stadt Karthago und Aeneas, Sohn der Göttin Venus. Die schwedischen Texte wurden für die Stuttgarter Fassung ins Deutsche übertragen.
Sowohl für Zehelein als auch für Zagrosek ist es die letzte Neuproduktion in Stuttgart. Zehelein übernimmt nach 15 Spielzeiten im September die Präsidentschaft der Bayerischen Theaterakademie in München. Zagrosek wird zur neuen Saison Chef des Konzerthaus-Orchesters in Berlin.
Elsflether Werft: Musical «Anything goes» feiert Premiere
Elsfleth/Oldenburg (ddp-nrd). Eine schwimmende Bühne und ein Orchestergraben auf dem Wasser des Werfthafens in Elsfleth im Kreis Wesermarsch bilden den außergewöhnlichen Schauplatz einer Musicalaufführung. Dort steigt am Donnerstag die Premiere von «Anything goes» in einer Inszenierung des Regisseurs Christian von Götz, wie das Oldenburgische Staatstheater am Mittwoch ankündigte.
Das Staatstheater hatte bereits 2001 die Oper «Zar und Zimmermann» sowie 2004 das Musical «West Side Story» im Elsflether Werfthafen aufgeführt und damit jeweils 10 000 Besucher angelockt. Auf ähnlichen Zuspruch hoffen die Veranstalter für die vier Veranstaltungen am Donnerstag, Freitag, Samstag und Sonntag. Die Tribüne an der Pierkante des Werfthafens fasst etwa 2500 Besucher.
In dem Musical trifft sich eine illustre Gesellschaft an Bord eines Luxusliners. Der musikalische Leiter Jason Weaver und Choreograph Marvin A. Smith entführen das Publikum in die Welt der 30er Jahre. Komponist Cole Porter (1891-1964) hatte damals eine liebevolle Hymne an die vergnügungssüchtige amerikanische Gesellschaft geschrieben. Songs wie «All through the night» und das Titelstück «Anything goes» machten die 1934 uraufgeführte Komödie über Nacht berühmt. Jazz-, Foxtrott- und Quickstep-Rhythmen werden mit ausgefeilten Songtexten kombiniert.
Im Anschluss an die Aufführungen präsentiert das Staatstheater das Musical ab 30. September in seinem Großen Haus in Oldenburg.
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