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30.5.: oper und konzert aktuell +++ oper und konzert

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Berlin: Staatsoper zeigt drei Uraufführungen +++ Dresden: Musikfestspiele 2005 erfolgreich beendet +++ Berlin: Aufwärtstrend bei den Opernhäusern +++ Budapest: Protestaktion der Budapester Philharmoniker


Berlin: Staatsoper zeigt drei Uraufführungen
Berlin (ddp). Die Berliner Staatsoper Unter den Linden zeigt im nächsten halben Jahr drei Uraufführungen. Den Anfang macht am 23. Juni die Oper «Chief Joseph» des Komponisten und Dirigenten Hans Zender, wie Staatsopern-Intendant Peter Mussbach am Montag in der Hauptstadt sagte. Mussbach selbst wird das Werk um das Aufeinanderprallen zweier unterschiedlicher Lebensauffassungen inszenieren. Auch zur Eröffnung der neuen Spielzeit am 14. September gibt es eine Uraufführung: Bei «Seven Attempted Escapes from Silence» handelt es sich um sieben Kurzopern von je 10 bis 15 Minuten. Inszeniert werden sie von sieben verschiedenen Regisseuren.
Das Werk eines zeitgenössischen französischen Komponisten ist am 21. Januar in Berlin in einer Uraufführung zu erleben: Pascal Dusapins «Faustus, the Last Night». In elf Stationen führt der Komponist durch Faustus\' letzte Nacht.
In der Spielzeit 2005/2006 zeigt die Staatsoper insgesamt neun Neuproduktionen. Besondere Aufmerksamkeit dürfte Modest Mussorgskis Werk «Boris Godunow» in der Inszenierung des jungen russischen Regisseurs Dimitri Tcherniakov finden. Der in Russland vielfach ausgezeichnete Tcherniakov arbeitet zum ersten Mal an einer deutschen Oper.
Das Konzertprogramm von Generalmusikdirektor Daniel Barenboim und seiner Staatskapelle Berlin wird neben einem Mozart-Schwerpunkt zum 250. Geburtstag des Komponisten im kommenden Jahr auch viel zeitgenössische Musik bieten. «Wie ein roter Faden werden sich Aufführungen der Werke von Ludwig van Beethoven und Arnold Schönberg durch die Saison ziehen», sagte Barenboim.

Dresden: Musikfestspiele 2005 erfolgreich beendet
Die Dresdner Musikfestspiele 2005 sowie ihre Gäste haben das Thema »Lust am Fremden« vom 13. bis zum 29. Mai sehr erfolgreich unter Beweis gestellt. Mit bislang etwa 130.000 Besuchern in rund 130 Veranstaltungen wurde erneut der Stellenwert des zuschauerstärksten Klassikfestivals in Deutschland unter Beweis gestellt.
Trotz anfänglich schwieriger Witterungsbedingungen sowie insgesamt zurückgegangener Kaufkraft wurden für die Festspiele mehr als 33.000 Karten verkauft. Publikumsfavoriten waren beispielsweise Konzerte des Carte-blanche-Künstlers Peter Rösel, der u.a. sämtliche Beethoven-Kompositionen für Klavier und Orchester mit der KIOI-Sinfonietta Tokyo aufführte, ein Programm für »2 bis 32 Hände« bot und ein umjubeltes Recital in der Semperoper präsentierte. Restlos ausverkauft waren auch ein Gastspiel des Gewandhausorchesters Leipzig unter Leitung von Herbert Blomstedt sowie die Aufführung der Peking-Oper »Die Nachtigall« des in Dresden geborenen Komponisten Karsten Gundermann. Weit über 1.200 Menschen weilten aus der »Fremde-Wiese« am Japanischen Palais beim einzigen Deutschland-Gastspiel von Madredeus in diesem Jahr. »Reisen zur Musik« führten zu berühmten Silbermann-Orgeln in die Umgebung von Dresden, zu sächsischen Schlössern und Manufakturen sowie an die Quellen sächsischen Weines. Auch sie waren überwiegend ausverkauft.
Neue Wege gingen die Musikfestspiele in diesem Jahr bei der Vermarktung ihres Programms, das während des Festivals mit mehreren Tausend Plakaten und einige Zehntausend Handzetteln in und um Dresden beworben worden ist, auf einer Werbe-DVD vorgestellt wurde und auch in den Medien eine überaus starke Resonanz gefunden hatte. So haben nicht nur die lokalen Tageszeitungen »Lust am Fremden« bewiesen und die Veranstaltungen mit reger Aufmerksamkeit begleitet, sondern auch Rundfunk und Fernsehen widmeten sich in vielfältigen journalistischen Formen dem Geschehen. Allein zwölf Konzerte sind von nationalen und internationalen Anstalten aufgezeichnet worden, eine eineinhalbstündige Live-Sendung wurde aus dem Festspiel-Café »Alte Meister« übertragen, wiederholt fanden die Dresdner Musikfestspiele auch in Nachrichtensendungen und Magazine.
Das THEMA der Dresdner Musikfestspiele 2006 ist »Glauben«. Von 25. Mai bis zum 11. Juni steht das Festival im Zeichen von Verständnis, Toleranz und Kritik. Zum 800-jährigen Stadtjubiläum von Dresden wird so der verschiedensten Einflüsse und Anregungen unterschiedlicher Glaubensformen nachgespürt, die auch das künstlerische und kulturelle Leben stark beeinflusst haben.
Quelle: Dresdner Musikfestspiele

Berlin: Aufwärtstrend bei den Opernhäusern
Die Stiftung Oper in Berlin hat im Zeitraum Januar – März 2005 einen deutlichen Aufwärtstrend zu verzeichnen. Mit neun statt geplanter acht Premieren konnte das Opernpublikum umworben werden. Die Staatsoper brachte „Katja Kabanowa“, „Il ritorno d’Ulisse in patria“, „Dido & Aeneas“, „Parsifal“ sowie „Carmen“ heraus. Die Deutsche Oper startete mit der Janaček-Oper „Aus einem Totenhaus“ und die Komische Oper mit „Die Hochzeit des Figaro“ und „Albert Herring“. Das Staatsballett begeisterte das Publikum erstmalig mit einem „Malakhov & Friends“-Abend.
Die Erlöse beliefen sich auf insgesamt 7,17 Mio. Euro und liegen damit um fast 1 Mio. Euro über dem Vergleichszeitraum des Jahres 2004. Noch deutlicher hat sich das Ergebnis bei den Kartenumsätzen verbessert. Es wurden Tickets im Wert von 6,74 Mio. Euro verkauft, dies sind 1,62 Mio. Euro mehr als im Zeitraum Januar – März 2004.
Dementsprechend verhält es sich auch mit den Zuschauerzahlen und Auslastungen: 217.468 Besucher haben 222 Vorstellungen in Oper und Ballett miterlebt. Im vergangenen Jahr waren es in diesem Zeitraum 207.230 Besucher. Die Auslastung liegt jetzt bei 70,9 % (1. Quartal 2004: 67,1 %).
Gemessen am Wirtschaftsplan 2005 wurde die Anzahl der Besucher nur knapp verfehlt. In der Hochrechung für 2005 kann jedoch davon ausgegangen werden, dass die geplanten Zuschauerzahlen bis Jahresende übertroffen werden. Bemerkenswert ist, dass dieses Ergebnis mit 29 Vorstellungen weniger erreicht wurde, jedoch zusätzlich zwei Premieren und eine Wiederaufnahme produziert werden konnten!
Quelle: PM Stiftung Oper in Berlin

Budapest: Protestaktion der Budapester Philharmoniker
Wie codexflores.ch berichtet, haben 30 Mitglieder des Budapester Philharmonischen Orchesters mit einer ungewöhnlichen Aktion auf die existenzielle Bedrohung hingewiesen, die eine Kürzung staatlicher Zuschüsse für das Ensemble heraufbeschwört.
Die Musiker des Orchesters spielten vor dem Kulturministerium den Trauermarsch aus der Oper «László Hunyadi» ihres Gründers Ferenc Erkel und deponierten einen schwarzen Sarg vor dem Gebäude.
Laut Orchestersprecher Béla Melis habe das Orchester bloss 20 Prozent der für das Überleben nötigen 60 Millionen Forint (rund 240\'000 Euro) erhalten. Ohne weitere Zuschüsse sei das 152 Jahre alte Ensemble zur Aufgabe gezwungen, fügte Melis in seiner Ansprache an Kulturminister András Bozóki hinzu.
Quelle: codexflores.ch

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