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Berlin kann drei Opernhäuser nicht allein finanzieren +++ 16. Breminale startet mit umfangreichem Kulturprogramm +++ "Das schlaue Füchslein" an der Staatsoper in München
Berlin kann drei Opernhäuser nicht allein finanzieren
Berlins Kultursenator Thomas Flierl (PDS) hat sich zum Fortbestand der drei Berliner Opernhäuser bekannt, aber gleichzeitig den Bund zur Mitfinanzierung der Häuser aufgefordert.
Es müsse Anliegen des Bundes und der Länder sein, die Existenz der drei Häuser zu sichern, so Flierl im DeutschlandRadio Berlin. Die Frage, ob die Stadt drei Opernhäuser brauche, könne Berlin nicht allein beantworten.
Da die Stadt die Finanzierung der Staatsoper, der Deutschen Oper und der Komischen Oper in Zukunft nicht allein bestreiten könne, müsse geklärt werden, ob die Einrichtungen auch eine über Berlin hinausgehende Funktion hätten. Die drei Häuser kosten die Stadt zusammen jährlich 115 Millionen Euro.
Flierl begrüßte auch den Vorschlag von Bundeskanzler Gerhard Schröder (SPD), eine Bund-Länder-Kommission unter Federführung des Bundespräsidenten zur Klärung der Hauptstadt- Funktion einzurichten. "Dieser Kommission sehen wir mit großer Erwartung entgegen."
16. Breminale startet mit umfangreichem Kulturprogramm
Bremen (ddp-nrd). Mit einem bunt gemixten Musikprogramm ist am Mittwochabend die 16. Breminale für fünf Tage an den Start gegangen. Bis zum Sonntag werden bei dem Kulturfestival an der Weserpromenade auf vier Bühnen Musik, Theater und Kleinkunst geboten, wie die Veranstalter mitteilten. Rund 60 Künstler treten auf, darunter Musiker aus Gambia, Kuba, Australien, Kanada und Argentinien. Auf der Weser-Kurier-Bühne stehen bis Sonntag Afro-Reggae, Latino-Musik und Karibik-Pop im Vordergrund. Die Weltbühne präsentiert Blues und Ska, die Flut-Bühne bietet Jazz, Rock, Punk und Soul. Die Scooter-Bühne startet am Mittwochabend mit einer Show des Jungen Theaters Bremen. Umrahmt wird das Bühnen-Programm von Straßenkünstlern, die die Besucher mit Showeinlagen unterhalten, sowie von einem umfangreichen Kinderprogramm. Die Veranstalter erwarten in diesem Jahr je nach Wetterlage rund 150 000 Besucher.
(Internet: www.breminale.de)
"Das schlaue Füchslein" an der Staatsoper in München
München (ddp-bay). Leos Janaceks romantische Tieroper "Das schlaue Füchslein" wird am Freitag in einer Neuinszenierung an der Bayerischen Staatsoper in München gezeigt. Jürgen Rose, langjähriger Bühnenbildner von Schauspielregisseur Dieter Dorn, inszeniert das Spätwerk des mährischen Meisterkomponisten. Am Pult steht Jun Märkl. Die Hauptrolle des Füchsleins wird von der Sopranistin Juliane Banse verkörpert. "Das schlaue Füchslein" ist die vierte Neuproduktion der laufenden Spielzeit an der Bayerischen Staatsoper.
Janaceks Oper erzählt die bewegende Geschichte einer Füchsin, die als Junges von einem Förster gefangen und aufgezogen wird und schließlich aus der Obhut der Menschen flieht, um eine eigene Familie zu gründen. Im Gegensatz zur literarischen Vorlage des Schriftstellers Rudolf Tesnohlidek wird in Janaceks Oper die Füchsin am Ende jedoch von dem Wilderer Haraschta erschossen. Die Tieroper behandelt symbolhaft das freie, durch keine Zivilisation berührte Naturgeschehen.
Die Uraufführung fand am 6. November 1924, im 70. Lebensjahr des Komponisten, an der Tschechischen Oper Brünn statt und wurde ein großer Erfolg. Jürgen Rose, der für die aktuelle Neuinszenierung in München verantwortlich zeichnet, hatte 2000 mit Verdis "Don Carlo" als Opernregisseur am Nationaltheater debütiert. Seine Sicht von Verdis Spätwerk war eher zwiespältig aufgenommen worden. Der in München geborene Dirigent Jun Märkl stand zuletzt mit großem Erfolg bei der Premiere von Tschaikowskys "Pique Dame" am Pult der Staatsoper. Neben Juliane Banse als "Kleines Schlauköpflein" singen unter anderen Michael Volle als Förster und Stella Doufexis als Fuchs Goldrücken.
(Weitere Aufführungen am 4., 6., 9. und 15. Juni (18.00)