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Füssen: Ab August neues Musical - «Les Misérables» statt «Ludwig²» +++ Bayreuth: Gudrun Wagner - Bayreuther Festspiele sollten in Familienhand bleiben +++ Magdeburg: Musikalische Entdeckungen aus Mitteldeutschland


Füssen: Ab August neues Musical - «Les Misérables» statt «Ludwig²»
Füssen (ddp-bay). Nach der Insolvenz des «Ludwig²»-Musicals in Füssen wird im August neues künstlerisches Leben in das Festspielhaus Neuschwanstein am Ufer des Füssener Forggensees einziehen. Die Inszenierung vom Leben und Sterben des bayerischen Märchenkönigs wird ab 3. August vom Musical «Les Misérables» abgelöst, das ein Veranstalter vom Niederrhein auf die Ostallgäuer Bühne bringen soll. Die Verträge seien nur kurzzeitig geschlossen worden, sagte der Berater der Festspielhaus-Besitzgesellschaft, Hans Musser, am Mittwoch. Die Gesellschafter wollten das 1400 Zuschauer fassende Theater in Sichtweite von Schloss Neuschwanstein möglichst bald verkaufen.
Das Füssener Festspielhaus Neuschwanstein hatte im Frühjahr den Spielbetrieb eingestellt und Insolvenz beantragt. Der Versuch, mit dem «Ludwig²»-Musical am Fuße des Märchenschlosses Neuschwanstein ein Musical um Leben und Tod des bayerischen Königs Ludwig II. gewinnbringend zu inszenieren, war gescheitert. Nun kann das Haus von Veranstaltern für Produktionen angemietet werden.
«Les Misérables», nach einem Roman von Victor Hugo, sei ähnlich langlebig wie «Romeo und Julia», zeigte sich Veranstalter Walter Schürmann zuversichtlich, das Haus füllen zu können. Er ist seit über 25 Jahren der Leiter der Xantener Sommerfestspiele und bei den Europäischen Musikfestspielen in Luxemburg seit elf Jahren für die Bereiche Oper und Musical zuständig. Für das Musical in Füssen seien in Berlin bereits die ersten Rollen besetzt worden.
In den kommenden Tagen sollen unter anderem in München Sänger ausgewählt werden. Weil Regisseur Georg Malvius ein Schwede und der Musikalische Leiter ein Este ist, werden die Proben zunächst in Estland stattfinden, ehe die Crew einschließlich eines großen Orchesters Ende Juli nach Füssen übersiedelt. Aufführungen gibt es täglich außer montags. Die Spielzeit wird zunächst auf zwei Wochen begrenzt.
Vom 22. bis 26. August hat Festspielhaus-Berater Musser eine «Fantasy-Musical-Gala - From Webber to Disney» verpflichtet, bei der es auch ein Wiedersehen mit dem einstigen König Ludwig-Darsteller Jan Ammann geben wird. Am Programm für den Herbst werde bereits gearbeitet, erklärte Musser. Bereits im Juni sollen potenzielle Popstars in das Festspielhaus einziehen. ProSieben mietete das Theater für seine Castingshow «Popstars on Stage - Der heißeste Live-Act Deutschlands» an.
Langfristige Verträge wollten die Theaterbesitzer aber nicht abschließen, da dies den Kaufpreis drücken könnte, sagte Musser. Einen möglichen Preis für das einst für über 14 Millionen Euro errichtete Festspielhaus nannte er nicht. Nach Anmeldung der Insolvenz im März hätten sich Interessenten mit der «abwegigen Vorstellung» gemeldet, das Theater für den symbolischen Preis von einem Euro erwerben zu können.
Von einem Käufer erwarten die Besitzer - eine Kemptener Unternehmensfamilie und zwei Schwestern aus Füssen - dass er das Festspielhaus wieder langfristig mit Leben erfüllt. Darauf träumt auch Bürgermeister Christian Gangl (CSU): «Nach der Insolvenz des Musicals \'Ludwig²\' haben wir gemerkt, wie groß der Verlust ist.» Der Tourismus im Füssener Königswinkel sei deutlich eingebrochen. Die Stadt hoffe jetzt auf eine dauerhafte Lösung, sagte er.
Klaus Schlösser


Bayreuth: Gudrun Wagner - Bayreuther Festspiele sollten in Familienhand bleiben
München/Bayreuth (ddp-bay). Gudrun Wagner, Ehefrau des Bayreuther Festspielleiters Wolfgang Wagner, hofft, dass die Leitung des Opernereignisses in Familienhand bleibt. «Wenn man das nicht in der Familie hält, gibt man ohne Not etwas auf, was es sonst in der ganzen Welt nicht gibt», sagte die Frau des Komponistenenkels der Illustrierten «Bunte» laut Vorabbericht.
Ihre Tochter Katharina, die in diesem Jahr mit «Die Meistersinger von Nürnberg» ihr Regiedebüt bei den Richard-Wagner-Festspielen in Bayreuth gibt, charakterisierte Gudrun Wagner als «eine sehr fähige Künstlerin und Kulturmanagerin», die das Handwerk beherrsche. «Ich hoffe, dass ihre Leistung bewertet wird und dass sie nicht stellvertretend Prügel kriegt.»
Die 62-Jährige sagte weiter, ihr Mann Wolfgang habe Arthritis und könne nicht mehr so gut laufen. «Aber es gibt Tage, an denen staunen wir alle. Da dirigiert er mit seinem Stock ganz kokett - und verblüfft durch zündende Ideen. Das ist die Erfahrung.» Der 87-Jährige hat einen Vertrag auf Lebenszeit.


Magdeburg: Musikalische Entdeckungen aus Mitteldeutschland
Die diesjährige Saison der Telemann-Sonntagsmusiken endet am 3. Juni 2007 mit einem besonderen Höhepunkt. Der auf den Musikpodien der Welt beheimatete Spezialist für Alte Musik, der Bariton Klaus Mertens, wird mit dem von führenden israelischen Musikern gegründeten Ensemble Accademia Daniel unter Leitung des Cembalisten Shalev Ad-El diese 456. Telemann-Sonntagsmusik gestalten. Auf dem Programm stehen musikalische Entdeckungen aus Mitteldeutschland, unbekannte Kantaten und Instrumentalkonzerte aus dem Kantoreiarchiv des sächsischen Städtchens Mügeln. Über Jahrhunderte hinweg besaß dieser Ort eine florierende Musikpflege und verfügte über ein für die Zeit repräsentatives Musikarchiv mit Kompositionen zumeist mitteldeutscher Komponisten.
Das Konzert beginnt am Sonntag um 11 Uhr im Schinkelsaal des Gesellschaftshauses. Eintrittskarten sind bei Magdeburg-Ticket und eine Stunde vor Konzertbeginn im Gesellschaftshaus erhältlich.
Quelle: Zentrum für Telemann-Pflege und -Forschung

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