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30.6.: oper und konzert aktuell +++ oper und konzert

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Münchner Opernfestspiele mit Händels «Rodelinda» eröffnet +++ Vierter Teil der Zingster Serenade erfolgreich +++ Erstes Konzert des irakischen Nationalorchesters nach der US-Invasion


Münchner Opernfestspiele mit Händels «Rodelinda» eröffnet
München (ddp). Die Münchner Erstaufführung der Oper «Rodelinda» von Georg Friedrich Händel ist am Samstagabend vom Publikum im Nationaltheater mit viel Beifall aufgenommen worden. Die vierstündige Aufführung vor ausverkauftem Haus war die Eröffnungspremiere der diesjährigen Münchner Opernfestspiele. Es war das erste Mal, dass eine Barockoper am Beginn des Festivals stand.
Gefeierter Star des Abends war die Sopranistin Dorothea Röschmann in der Rolle der Langobardenkönigin Rodelinda. Auch der Countertenor Michael Chance als Bertarido und der Tenor Paul Nilon als Grimoaldo wurden mit kräftigem Applaus bedacht. Lang anhaltender Beifall auch für das Bayerische Staatsorchester unter Leitung von Ivor Bolton.
Die Inszenierung lag in den Händen von David Alden. Der US-Regisseur hatte das Drama um die Langobardenkönigin im Chicagoer Gangestermilieu der 20er Jahre angesiedelt mit Anklängen an den Film noir und die kühle Bilderwelt Edward Hoppers. Für seine pessimistisch-provokative Sicht der barocken Oper, die am 13. Februar 1725 in London uraufgeführt worden war, ernteten Alden und der Bühnenbildner Paul Steinberg neben viel Applaus auch etliche Buhrufe.
In weiteren Rollen: Felicity Palmer als Eduige und Umberto Chiummo als Garibaldo. Der Countertenor Christopher Robson glänzte vor allem mit humoristischen Slapstick-Einlagen und einer «Singing in the rain»-Parodie.
Die Münchner Opernfestspiele dauern bis zum 31. Juli. Insgesamt werden 16 Opern in Starbesetzung aufgeführt, darunter Giuseppe Verdis «Don Carlo», der «Rosenkavalier» von Richard Strauss und Wagners «Die Meistersinger von Nürnberg». Außerdem stehen Konzerte, Liederabende sowie das Festival «Festspiel +» auf dem Programm.

Vierter Teil der Zingster Serenade erfolgreich
Zingst (ddp-nrd). Das Ostseebad Zingst komponiert weiter erfolgreich an seiner musikalischen Visitenkarte. Der vierte Teil der Zingster Serenade wurde am Samstagabend im ausverkauften Kurhaus des Ostseebades mit Bravour uraufgeführt. Der 20 Jahre alte Musikstudent Maik Rechter von der Rostocker Hochschule für Musik und Theater schrieb das zwölfminütige Stück für 13 Streicher und Sopran mit Texten von Georg Trakl, Peter Rühmkopf und Friedrich von Schiller.
Die Zingster Serenade soll binnen sieben Jahren zu einem Zeitdokument mit sehr unterschiedlichen Handschriften werden. Den Auftakt gab im Sommer 2000 der Koreaner Wang Fei, der in seiner Komposition die Stimmung von Meer, Bodden und den hier zu Tausenden rastenden Kranichen einfing. Es folgten ein Cellokonzert des Deutschen Karsten Hennig sowie eine moderne Komposition von Seok-Yeon Cho aus Korea.

Erstes Konzert des irakischen Nationalorchesters nach der US-Invasion
(mid) Bagdad, 30/6/03. Das irakische Nationalorchester hat zum ersten Mal nach der US-Invasion ein Konzert gegeben. Das 50-köpfige Orchester unter der Leitung von Abdel Razak Al-Azawi war zuletzt im Februar, rund einen Monat vor Beginn des US-Einmarsches in den Irak, öffentlich aufgetreten.
Aus Angst vor Anschlägen fand das einstündige Konzert unter starken Sicherheitsvorkehrungen statt. Spürhunde und scharfe Einlasskontrollen sowie die Anwesenheit amerikanischer Soldaten mit Gewehren schützten die Musiker und Zuhörer unter denen sich auch der amerikanische Statthalter im Irak, L. Paul Bremer III, befand.
Das Konzert wird von vielen als Zeichen für eine Normalisierung des öffentlichen Lebens gesehen. Weitere Konzerte sind geplant, darunter ein Konzert in der nordirakischen Stadt Sulaymaniyah.
Quelle: http://www.klassik.com/de/currents/news/latest.htm
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