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Berlin: Isabelle Huppert tritt mit Berliner Philharmonikern auf +++ Frankfurt/Main: Nachlass von Anna Moffo wird versteigert +++ Salzburg: Rekordergebnis bei den Salzburger Festspielen
Berlin: Isabelle Huppert tritt mit Berliner Philharmonikern auf
Die französische Schauspielerin Isabelle Huppert wird gemeinsam mit den Berliner Philharmonikern beim Musikfest Berlin auftreten. Unter der Leitung von Sir Simon Rattle präsentiert das Orchester eine konzertante Aufführung von Strawinskys Melodram «Perséphone». Die Rezitation übernehme Huppert, teilten die Berliner Festspiele am Mittwoch mit.
Das Musikfest Berlin finder zum zweitzen Mal vom 1. bis 17. September 2006 statt. Das von den Berliner Festspielen in Kooperation mit der Stiftung Berliner Philharmoniker veranstaltete Festival präsentiert zum Beginn der Konzertsaison weltweit führende Orchester, Ensembles und Solisten in der Philharmonie.
Neben den großen Berliner Orchestern treten dieses Jahr u.a. The Cleveland Orchestra unter Franz Welser-Möst, The Philadelphia Orchestra unter Christoph Eschenbach, das Koninklijk Concertgebouworkest Amsterdam unter Mariss Jansons, das Mahler Chamber Orchestra unter Daniel Harding und die Bamberger Symphoniker unter Jonathan Nott auf.
http://www.berlinerfestspiele.de
Frankfurt/Main: Nachlass von Anna Moffo wird versteigert
Frankfurt/Main (ddp). Kunstobjekte aus dem Nachlass der US-Opernsängerin Anna Moffo kommen im Herbst im New Yorker Auktionshaus Sotheby´s unter den Hammer. Die Sammlung umfasse Werke aus der modernen und zeitgenössischen Malerei, chinesisches Kunsthandwerk und europäische Möbel aus dem 19. Jahrhundert, teilte das Haus am Mittwoch in Frankfurt am Main mit. Insgesamt wird ein Ergebnis von 1,5 bis 2,3 Millionen britische Pfund (2 224 680 bis 3 411 176 Euro) erwartet.
Die 1932 geborene Moffo wurde vor allem in den 50er und 60er Jahren gefeiert. Nach einem Studium in den USA kam sie nach Italien. Dort schaffte sie den Durchbruch in einer Fernsehproduktion von Giacomo Puccinis «Madame Butterfly». 1957 stand sie bereits in Mailand, Salzburg, Wien, London und Paris auf der Bühne. Zugleich hatte sie ihren ersten Auftritt an der Wiener Staatsoper unter Herbert von Karajan.
Ab 1957 feierte Moffo auch in den USA große Erfolge. Dort gab sie zunächst die Mimi in «La Bohème» in Chicago und debütierte zwei Jahre später an der Metropolitan Opera als Violetta in «La Traviata». Fast zwei Jahrzehnte war sie der Met verbunden. Moffo starb am 10. März 2006 in New York.
Salzburg: Rekordergebnis bei den Salzburger Festspielen
Salzburg (ddp-bay). Die Salzburger Festspiele haben im Mozartjahr ein Rekordergebnis erzielt. Die Einnahmen aus Kartenverkäufen summierten sich auf gut 28 Millionen Euro, rund fünf Millionen mehr als im bislang erfolgreichsten Festspieljahr 2003. «Mit diesen Einnahmen konnten wir wirklich nicht rechnen», sagte der kaufmännische Direktor des weltweit bedeutendsten Musik- und Theaterfestivals, Gerbert Schwaighofer, am Mittwoch in Salzburg.
Bei den Besucherzahlen rangiert die Saison 2006 mit der zyklischen Gesamtaufführung aller 22 Mozart-Opern auf Rang zwei der Festspielgeschichte. Insgesamt besuchten 263 000 Menschen die mehr als 220 Veranstaltungen. Nur 1991 seien wegen einer besonders hohen Zahl öffentlicher Proben noch mehr Gäste registriert worden, hieß es.
Die Vorsitzende des Festspielkuratoriums, die Salzburger Landeshauptfrau Gabi Burgstaller, dankte dem scheidenden Festspielintendanten Peter Ruzicka für sein Wirken. Ruzicka habe in Salzburg «keine Skandale, sondern künstlerische Erfolge hinterlassen», sagte sie. Ihm sei es gelungen, künstlerischen Anspruch mit wirtschaftlichem Erfolg zu verbinden. Zusammen mit Ruzicka verlässt auch Schauspieldirektor Martin Kusej nach zwei Jahren als Leiter der Theatersparte die Festspiele.
Bei der Platzauslastung an den 14 Spielorten verbuchten die Festspiele einen Anstieg von 93 Prozent im Vorjahr auf 94 Prozent. Insgesamt wurden Mehreinnahmen in Höhe von 2,23 Millionen Euro verbucht. Zusammen mit einem Überschuss in Höhe von 900 000 Euro aus dem Jahr 2005 hinterlässt Ruzicka seinem Nachfolger, dem bisherigen Leiter der Ruhr-Triennale, Jürgen Flimm, ein Finanzpolster von 2,5 Millionen Euro. Insgesamt belief sich das Budget der Festspiele dieses Jahr auf 51,4 Millionen Euro. Davon sind gut 3 Millionen Euro Sponsorengelder. Rund 15,5 Millionen Euro steuert die öffentliche Hand bei.
Ruzicka, der zum Ende dieser Saison nach fünf Jahren die Festspiele verlässt, zog eine positive künstlerische Bilanz seiner Amtszeit. Das Wagnis, die 22 Bühnenwerke von Wolfgang Amadeus Mozart erstmals in einer Gesamtschau zu bieten, sei allen Unkenrufen zum Trotz vollauf gelungen. Ein solches Projekt sei nur bei den Salzburger Festspielen denkbar gewesen. Dabei hätten ihn keineswegs «enzyklopädische Ambitionen» getrieben. Es sei vor allem um eine «musikalische und literarische Schatzsuche» im Gesamtwerk Mozarts gegangen, dessen Partituren sich «zu einem Mosaik künstlerischer Genialität, zum unteilbaren Gesamtbild einer kunsthistorisch einzigartigen Begabung» gefügt hätten.
Ruzicka hob auch den von ihm angeregten und verwirklichten Zyklus von Opern österreichischer Komponisten hervor, die in der Nazizeit verfemt waren. Damit sei es gelungen, wichtige Werke von Egon Wellesz, Alexander Zemlinsky, Erich Wolfgang Korngold und Franz Schreker dem Vergessen zu entreißen. Auch die feste Verankerung der zeitgenössischen Musik im Programm sei ihm ein wichtiges Anliegen gewesen. Der Hamburger Komponist, Dirigent und Musikmanager Ruzicka will sich nun der Komposition einer Oper widmen.
Die Salzburger Festspiele enden am Donnerstag mit einem «Symposion - Ein Rausch in acht Abteilungen» auf der Perner-Insel in Hallein bei Salzburg. Die Veranstaltung in einer alten Salzfabrik ist einem antiken Ess- und Trinkgelage nachempfunden. Die Gäste können es sich auf eigens bereitgestellten Kanapees bequem machen. Zu Darbietungen alter und neuer Musik werden Speisen und Getränke gereicht.