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3.11.: oper und konzert aktuell +++ oper und konzert

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Landesmusikrat: Immer mehr Frauen komponieren in NRW +++ Frankfurter Herbsttage für Neue Komposition 2002 +++ Hallische Musiktage wurden eröffnet +++ Tanzlegende Merce Cunningham gastiert in Weimar +++ 1800 Zuschauer verfolgen «Phantom»-Premiere in Stuttgart +++ Filmmelodien und Chansons von Grothe und Mackeben

Landesmusikrat: Immer mehr Frauen komponieren in NRW
Düsseldorf (ddp-nrw). Der weibliche Musikernachwuchs in Nordrhein-Westfalen nimmt offenbar zu. Vor gut zehn Jahren noch waren nur drei Prozent aller Komponisten im Lande Frauen, wie die Koordinatorin für Frauenmusikprojekte im Landesmusikrat, Heike Stumpf, in einem ddp-Gespräch in Düsseldorf sagte. Heute seien es wohl schon mehr als fünf Prozent. Als einen Grund für die Entwicklung nannte sie das Engagement des nordrhein-westfälischen Kulturministeriums. Es unterstütze die komponierenden Künstlerinnen allein in diesem Jahr mit 35 000 Euro, sagte Stumpf. Bis Mitte Dezember fänden in zehn Städten des Landes Konzerte statt, die sich den Werken von Komponistinnen aus NRW widmen.
«Diese Unterstützung der Landesregierung ist bundesweit beispiellos», lobte die Koordinatorin. So erkläre sich auch, dass die Komponistinnen aus dem bevölkerungsreichsten Bundesland zunehmend deutschlandweit Beachtung fänden. Seit 1999 unterstütze das Land die Künstlerinnen bereits dabei, ihre Werke zur Aufführung zu bringen. Dabei präsentierten die Frauen ihre Stücke für Kammermusik- und Ensemblebesetzung auch in renommierten Häusern wie der Düsseldorfer Tonhalle oder der Bielefelder Oetkerhalle.
Die positive Entwicklung sei auch den guten Ausbildungsmöglichkeiten in NRW zu verdanken, betonte die Koordinatorin. Große Anziehungskraft besäßen für angehende Komponistinnen und Komponisten die Musikhochschule Köln oder die Essener Folkwang-Hochschule. In Essen könnten Mädchen und junge Frauen im November bereits zum vierten Mal in einem von der Landesregierung geförderten Workshop ihre Kenntnisse über das Schreiben von Musikstücken vertiefen.
Mit Sorge betrachtet Stumpf allerdings die Entwicklung in den Schulen des Landes. «Die musikalische Bildung wird oft unter dem Spaßfaktor abgehakt», kritisierte sie. Dabei trage Musik erheblich zur Persönlichkeitsbildung bei. In Gesprächen mit dem Bildungsministerium wolle sich der Landesmusikrat für den musikalischen Nachwuchs in den Schulen stark machen.
(Internet: www.lmr-nrw.de)

Frankfurter Herbsttage für Neue Komposition 2002
Das Festival, vom con tempo Kulturverein für zeitgenössische Musikveranstaltet veranstaltet, ist ein Förderprojekt des Deutschen Musikrats und wird vom Amt für Wissenschaft und Kunst der Stadt Frankfurt sowie der Naspa unterstützt. Es findet vom 6.-11.11. statt.
Auf diesem dreitägigen Festival präsentieren Komponisten und Interpreten aus verschiedenen Regionen Deutschlands ihre Werke. Sie komponierten für bestimmte professionelle Ensembles und Besetzungen, die auf diesem Festival auftreten. Besonderes Gewicht liegt dabei auf der Frankfurter Szene. Musiker des Ensemble Modern sind dabei ebenso beteiligt wie Dozenten der Frankfurter Musikhochschule und des con tempo Ensembles.
Die auf diesem Festival ausgewählten Spezialbesetzungen arbeiten über längeren Zeitraum zusammen und haben dadurch die Fähigkeit zur hervorragenden Interpretationen erworben.
Den besonderen Wert für den Besucher stellt neben der Synopsis unterschiedlicher Kompositionsstile zeitgenössischer Musik gleichermaßen die hohe Qualität der Interpretation dar. Die Konzertorte wurden der Aufführung entsprechend ausgewählt. Bei einem Grossteil der Darbietungen sind die Komponisten selbst anwesend und führen in ihre Werke ein.
http://home.t-online.de/home/diegelmann.perc.pro.ffm

Hallische Musiktage werden eröffnet
Halle (ddp-lsa). Mit einem Konzert des Londoner Hilliard-Ensembles wurden gestern Abend die XXXII. Hallischen Musiktage eröffnet. Die Konfrontation alter und neuer Musik bildete das Markenzeichen dieses Forums, wie die Stadtverwaltung mitteilte. In acht Konzerten will das Festival Brücken zwischen musikalischem Erbe und der Avantgarde schlagen. Vorgestellt werden 37 Werke von 29 Komponisten. In zwei Konzerten spielen das Orchester des Opernhauses Halle sowie das Ensemble Konfrontation des Philharmonischen Staatsorchester. Dabei erklingen fünf Uraufführungen, unter anderem die «Deutsche Messe nach Luther». Zum Abschlusskonzert am 12. Nov ember im Opernhaus werden Werke von Lili Boulanger, Pierre Boulez, Olivier Messiaen und Igor Stravinsky aufgeführt.

Tanzlegende Merce Cunningham gastiert erstmals in Weimar
Weimar (ddp-lth). Die Tanzlegende Merce Cunningham kommt erstmals nach Weimar. Der als einflussreichster amerikanischer Choreograf des 20. Jahrhunderts geltende Künstler gastiert mit seiner in New York beheimateten Dance Company heute und morgen am Deutschen Nationaltheater. Die Truppe, die in diesem Jahr ihr 50-jähriges Bestehen feiert, hat eine Retrospektive von Werken des inzwischen 83-jährigen Cunningham im Gepäck.

1800 Zuschauer verfolgen «Phantom»-Premiere in Stuttgart
Stuttgart (ddp-bwb). Rund 1800 Zuschauer haben am Freitagabend die Premiere des weltbekannten Musicals «Phantom der Oper» im Stuttgarter Palladium Theater verfolgt. Zur anschließenden Premierenfeier kamen sogar 2200 Gäste, wie die Theaterleitung am Samstag mitteilte. Zahlreiche Prominente sahen das Stück von Komponist Andrew Lloyd Webber, das von der Liebe eines entstellten Mannes aus den Katakomben der Pariser Oper zu dem Ballettmädchen Christine handelt.
Auf der Premiere waren den Angaben zufolge unter anderem zu sehen: Baden-Württembergs Wirtschaftsminister Walter Döring (FDP), Schauspielerin Michaela Schaffrath, «Tatort»-Kommissar Dietz-Werner Steck, TV-Moderator Alexander Mazza sowie die Sänger Roberto Blanco, Tommy Steiner, Joey Kelly oder Jürgen Marcus.
Der Komponist Lloyd Webber zeigte sich dagegen nicht in Stuttgart. Er habe mit einem Brief gratuliert und einen persönlichen Besuch für Anfang nächsten Jahres angekündigt.

Filmmelodien und Chansons von Grothe und Mackeben als Kammermusik
Berlin (ddp-bln). Filmmelodien und Chansons haben in einem Uraufführungskonzert am Freitagabend im Berliner Haus am Waldsee begeistert. Interessante Metamorphosen erlebten je fünf Tonfilmmelodien und Chansons der Berliner Komponisten Franz Grothe (1908-82) und Theo Mackeben (1897-1953) durch Bearbeitungen von elf ihrer heutigen hauptstädtischen Kollegen. Das klingende Ergebnis ist einer Initiative zu danken, die der Komponist Klaus Wüsthoff zu seinem diesjährigen 80. Geburtstag am 1.Juli gestartet hatte.
Das Besondere ist die Umfunktionierung von Unterhaltungs- in Kammermusik. Zu den elf Komponisten gehören Wilhelm Dieter Siebert, von dem die in Berlin und vielen weiteren Städten oft gespielte Oper «Der Untergang der Titanic» stammt, und Karl-Heinz Wahren, der Präsident des Deutschen Komponistenverbandes. Sie ließen sich vom «Lied der Nachtigall» (Grothe) aus dem Film «Die schwedische Nachtigall», einst gesungen von Erna Berger, beziehungsweise dem Zarah-Leander-Titel «Nur nicht aus Liebe weinen» (Mackeben) aus dem Film «Eine rauschende Ballnacht» zu einer «Revue mit Choral» beziehungsweise «Liebeswandel»-Variationen anregen.
Es spielten das (Streich-)Quartetto Sereno und das Musagetes-(Bläser-)Quintett sowie als Solo-Klarinettist Stephan Landgrebe. Er brachte von Wüsthoff die Uraufführung der Neufassung eines Concertinos mit Streichquartett dar, das ursprünglich für die Klarinettistin Sabine Meyer und das Württembergische Kammerorchester entstand.
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