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1. Heidelberger Biennale für Neue Musik vom 08. - 10. November 2002 +++ Preisträger von «Jugend musiziert» spielen mit Staatsorchester +++ Saarbrücken startet neues Festival +++ Kölner Philharmonie mit steigenden Abonnentenzahlen +++ Nach der Flut: Spielbetrieb in der Semperoper beginnt am 9. November +++ Webber plant neues Mystery-Musical
1. Heidelberger Biennale für Neue Musik vom 08. - 10. November 2002Der Verein zur Förderung zeitgenössischer Musik holt führende Künstler auf dem Gebiet der neuen Musik nach Heidelberg. In fünf Konzerten - alle in der Heidelberger Altstadt - werden dem Publikum alte und neue Musik, Vokal-, Kammer- und Orchestermusik, alte und neue Texte präsentiert. Gidon Kremer fungiert als Schirmherr des Festivals. Eine Besonderheit des Heidelberger Festivals liegt in der Verlinkung von Musik und Musikwissenschaft: Angesiedelt am Musikwissenschaftlichen Seminar der Universität garantiert das Organisationsteam für einen entsprechenden Background und bietet dem interessierten Hörerkreis ein Symposium zum Thema "Hölderlin und die Musik".
Quelle: http://www.links-heidelberg.de/willkommen.htm
Preisträger von «Jugend musiziert» spielen mit Staatsorchester
Frankfurt (Oder) (ddp-lbg). Erste Preisträger des Bundeswettbewerbs «Jugend musiziert» spielen am Freitag (19.30 Uhr) gemeinsam mit dem Staatsorchester Frankfurt (Oder). Zum zehnjährigen Jubiläum der bundesweit einmaligen «Solist»-Reihe in der Frankfurter Konzerthalle wurden elf junge Musiker aus der gesamten Bundesrepublik eingeladen, kündigte der Landesausschuss «Jugend musiziert» an.
Darunter sind eine junge Pianistin und ein Akkordeon-Duo aus Brandenburg, zwei Violinisten aus Rheinland-Pfalz, insgesamt vier Klarinetten- und Flötenspieler aus Bayern sowie ein Duo Harfe-Flöte aus Hamburg/Niedersachsen. Die gemeinsamen Konzerte finden seit Anfang der 90er Jahre jährlich statt.
Ostsächsische Orchester spielen zusammen
Görlitz (ddp-lsc). Die Neue Lausitzer Philharmonie und das Orchester des Sorbischen National-Ensembles geben im November mehrere Gemeinschaftskonzerte. In der Maria-Martha-Kirche in Bautzen führen beide Klangkörper am Freitag Antonin Dvoraks Oratorium «Stabat Mater» auf, wie die Philharmonie mitteilte. Die Aufführung wird vom Intendanten des Sorbischen National-Ensembles, Wolfgang Rögner, geleitet. Das 1877 vollendete «Stabat Mater» erklingt am Samstag in Görlitz und am Sonntag in Niesky.
Am 7. November musizieren die Philharmonie und das Orchester des National-Ensembles erneut zusammen in Bautzen. Unter Leitung von Myron Michailidis, Chordirektor am Görlitzer Theater, werden Werke von Charles Ives, Aaron Copland und Sergej Rachmaninow gespielt. Der Klarinettist Geza Bartha tritt bei dem Konzert als Solist auf. Mit dem Programm gastieren beide Orchester am 9. November in Zittau, am 13. November in Hoyerswerda und am 15. November in Görlitz.
Der Geschäftsführer der Neuen Lausitzer Philharmonie, Michael Wieler, hatte im Sommer angekündigt, mit dem Sorbischen National-Ensemble stärker kooperieren zu wollen. Ein aufeinander abgestimmter Spielplan könne ein Gewinn für den Kulturraum Oberlausitz-Niederschlesien sein.
(www.neue-lausitzer-philharmonie.de)
Saarbrücken startet neues Festival
Die Regierung des Saarlandes hat in Saarbrücken ein neues internationales Festival für Elektronische Musik ins Leben gerufen. Das "Electricity-Festival", das vom 7. bis 10. November in verschiedenen Saarbrücker Clubs und Veranstaltungsorten stattfinden wird, will die populären und avantgardistischen Richtungen in der aktuellen Elektronischen Musik vereinen. Von Techno bis zu experimenteller Laptop-Musik, von HipHop bis Elektropop sind alle Genres vertreten. Mit dabei sind zum Beispiel die Kölner Elektronik-Musiker von Mouse On Mars, die Müncher Trash-Elektro-Band Chicks On Speed, der HipHopper Gentleman und die Techno-Gruppe Underworld.
www.electricity-festival.de.
Kölner Philharmonie mit steigenden Abonnentenzahlen
Köln (ddp-nrw). Trotz einer schwierigen Konjunkturlage hat die Kölner Philharmonie erneut ihre Abonnentenzahlen steigern können. Im Vergleich zu der Vorjahressaison stieg die Abonnentenzahl um knapp acht Prozent, berichtete Intendant Albin Hänseroth am Dienstag in Köln. Für ihre eigenproduzierten Veranstaltungen kommt die Philharmonie auf derzeit rund 7200 Dauerkartenbesitzer, rund 1300 mehr als zu Hänseroths Amtsantritt im Jahr 2000. Gemeinsam mit den Angeboten von anderen Konzertveranstaltern und Partnern der Philharmonie erhöht sich die Zahl der Abonnenten auf rund 25 000.
Statt langlaufenden Abo-Reihen bietet die Kölner Konzerthalle mehrere kürzere Module an, die von den Besuchern gut angenommen werden. Dieses Modell würde zunehmend auch von anderen Häusern übernommen, berichtete Hänseroth. Seit der Eröffnung der Philharmonie im Jahr 1986 fanden über 6000 Konzerte in dem Bau am Rheinufer statt. In der Saison 2002/2003 soll nach Angaben von Hänseroth die Zahl von zehn Millionen Besuchern erreicht werden.
Der Intendant bedauerte, dass die Philharmonie keinen eigenen Saal für Kammermusik hat, die derzeit kostenintensiv im einzig vorhandenen großen Saal gespielt werden muss. In diesem Punkt hoffe er auf «Licht am Ende des Tunnels.»
Im neuen Dortmunder Konzerthaus sieht Hänseroth keine Konkurrenz für die Philharmonie. «Jedes Konzerthaus mehr in Deutschland ist ein Gewinn.» Mit Dortmund würde bereits kooperiert. Kritischer bewertete der Intendant die Ruhr-Triennale. Es ärgere ihn, wenn in der Landeshauptstadt Mittel ins Ruhrgebiet und nach Westfalen vergeben werden, die auch in der «Rheinschiene» benötigt würden. Es bleibe abzuwarten, wie nach dem Wechsel von NRW-Ministerpräsident Wolfgang Clement (SPD) ins Bundeskabinett die politische Zukunft der Triennale aussieht.
Nach der Flut: Spielbetrieb in der Semperoper beginnt am 9. November
Der Spielbetrieb in der Semperoper beginnt wieder. Das Ballett Dresden tanzt die erste Vorstellung nach der Hochwasser-Katastrophe in der Semperoper am 9. November. Zu sehen ist "Illusionen - wie Schwanensee", die Choreografie von John Neumeier in der Ausstattung von Jürgen Rose. Als erste Opernaufführung kommt am 13. November "Elektra" von Richard Strauss in der Inszenierung von Ruth Berghaus auf die Bühne. Das Sängerensemble mit Deborah Polaski in der Titelpartie singt unter Leitung von Semyon Bychkov Tagsüber sind Baufirmen im Opernhaus tätig, deshalb finden Vorstellungen oder Proben abends statt. Zur Aufführung gelangen in dieser Zeit Inszenierungen, in denen keine Bühnenfahrten der Untermaschine erforderlich sind. Neben den oben genannten kommt Verdis "Un Ballo in maschera" "Die Zauberflöte" und wie geplant die Wiederaufnahme von Wagners ?Lohengrin" in den vorweihnachtlichen Spielplan. Die mit dem Staatsschauspiel verabredete Koproduktion "Egmont" wird planmäßig am 13. Dezember Premiere im Schauspielhaus haben.
In der Semperoper gibt es ebenfalls eine Premiere: Das Ballett Dresden bringt am 15. Dezember "Ein Sommernachtstraum" in der Choreografie von John Neumeier heraus. Neumeier und sein Ausstatter Jürgen Rose haben diese Inszenierung dem Ballett Dresden zur Verfügung gestellt.
Nach dem 5. Januar wird das Opernhaus bis zum 12. Februar 2003 schließen, um Bauarbeiten im vollen Dreischichtsystem zu ermöglichen. Das Dresdner Gedenkkonzert am 13. und 14. Februar findet aber wie gewohnt in der Semperoper statt.
Webber plant neues Mystery-Musical
orf - Europas erfolgreichster Musical-Komponist Andrew Lloyd Webber hat sich als nächstes Projekt die Umsetzung einer mysteriösen Liebesgeschichte aus dem 19. Jahrhundert vorgenommen. Er habe Wilkie Collins Roman "Die Frau in Weiß" im Auge, sagte der Musiker am Mittwoch vor seinem ersten Besuch der neuen "Cats"-Inszenierung in Berlin.
Das Buch erschien im Jahr 1860 und sei "wie ein Thriller", ergänzte der britische Komponist. Es sei aber schwierig, den Stoff für ein Musical zu adaptieren. "Das ist wie eine Operation", sagte der Künstler.
Für Musicals mit politischen Inhalten sieht Lloyd Webber zur Zeit wenig Raum. In den USA liege der Schwerpunkt auf "feel-good-shows", sagte er, "das hat vielleicht mit den Folgen des 11. Septembers zu tun." Er sei sich mit Kollegen einig, dass beispielsweise "Evita" am Broadway zur Zeit keine Chance hätte. Ob Europa diesem Trend folge, sei noch unklar.
Andrew Lloyd Webber, Jahrgang 1948, gilt als der erfolgreichste Musical-Komponist der Gegenwart. Zu seinen Bühnenhits gehören die Hippie-Oper "Jesus Christ Superstar" (1970), das Polit-Musical "Evita" (1976), "Cats", "Starlight Express" und "Das Phantom der Oper".
Nach Finanzschwierigkeiten seiner vormals sehr profitablen Verwertungsgesellschaft meldete sich Lloyd Webber im Jahr 2000 mit dem Musical "The beautiful game" zurück, das den Nordirland-Konflikt thematisiert.