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31.5.: oper und konzert aktuell +++ oper und konzert

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Berlin: Opernregisseur Konwitschny macht Pause +++ Mailand: Scala stellt neue Saison vor +++ Halle: Rund 1500 Künstler zu Händel-Festspielen 2007 erwartet


Berlin: Opernregisseur Konwitschny macht Pause
Berlin (ddp). Der vielfach als Regisseur des Jahres ausgezeichnete Opernregisseur Peter Konwitschny wird für einige Zeit nicht mehr mit einer Neuinszenierung auf der Bühne zu erleben sein. Einzig seine Neuinterpretation der Franz-Lehar-Operette «Land des Lächelns» an der Komischen Oper Berlin ist am 1. Juli zu sehen. «Bis es mir wieder richtig gut geht, nehme ich nichts Neues an», sagte der 62-Jährige der Nachrichtenagentur ddp. Im vergangenen Sommer hatte Konwitschny kurzfristig während der Proben seinen Inszenierungsauftrag für «Aeneas in Karthago» an der Staatsoper Stuttgart aus gesundheitlichen Gründen zurückgegeben. Zuletzt hatte er in Moskau, Kopenhagen, Berlin, München und anderen großen Städten gearbeitet.
Seit etwa drei Jahren gebe es in seinem Leben Phasen der Krisen und Umbrüche. «Das mag damit zu tun haben, dass ich 60 wurde und dass mein Vater mit 60 gestorben ist», sagte Konwitschny. Zudem sei in Hamburg für ihn mit dem Fortgang von Generalmusikdirektor Ingo Metzmacher im Jahr 2005, mit dem er seit 1998 gemeinsam elf Opern äußerst erfolgreich auf die Bühne gebracht hatte, die künstlerische Heimat verloren gegangen. «Dadurch war ich mir nicht mehr so sicher, was ich mache, wo ich was mache und wie ich was mache», sagte er. Wenn man seine Ideen zu sehr in Zweifel ziehe, komme nichts zu Stande. »Und ich möchte nie etwas machen, hinter dem ich nicht stehe«, fügte er hinzu. Er fühle sich in Hamburg nicht mehr wohl und müsse sehen, wo er sich jetzt niederlasse. Erst 2009 werde er in Stuttgart und Amsterdam wieder etwas Neues inszenieren.
«Jetzt wird es eine ganze Reihe von so genannten Remakes von mir zu sehen geben. Das ist zum Beispiel in Tokio ´Onegin´, in Kopenhagen der ´Lohengrin´, in Barcelona ´Don Carlos´, in Amsterdam die ´Daphne´, in Bratislava der ´Onegin´ und die ´Butterfly´, in Moskau und Tokio die ´Salome´ und erstmals auch in Lissabon», sagte Konwitschny. Für diese zum Teil schon mehrere Jahren alten Arbeiten müsse er nicht acht Wochen vor Ort sein, «aber nach Tokio fahre ich natürlich. Die Japaner sind wunderbar, und ich habe dort einen wahnsinnigen Erfolg». Bis jetzt seien diese Remakes immer sehr lebendig gewesen und von Publikum und Ensembles gleichermaßen enthusiastisch aufgenommen worden.


Mailand: Scala stellt neue Saison vor
Der Intendant der Mailänder Scala und Musikchef der Wiener Festwochen, Stephane Lissner, hat die kommende Saison des prestigereichen Opernhauses vorgestellt. 260 Aufführungen sind geplant.
Die große Auftakt-Premiere findet traditionsgemäß am 7. Dezember statt: Patrice Chereau inszeniert Wagners "Tristan und Isolde", Daniel Barenboim dirigiert. Die Hauptrollen übernehmen die Sopranistin Waltraud Meier und der Tenor Ian Storey.
Barenboim startet mit "Tristan und Isolde" eine sechsjährige Zusammenarbeit mit der Scala. "Ich bin jedoch nicht Musikdirektor des Opernhauses. Ich fühle mich eher als erster Maestro der Scala", sagte Barenboim im Interview mit der römischen Tageszeitung "La Repubblica".
Geplant sind ist im Laufe der Saison auch eine Neuinszenierung der "Boheme" unter der Leitung des Stardirigenten Gustavo Dudamel und der Regie von Franco Zeffirelli. Im Premieren-Programm steht auch die Oper "Cyrano" von Franco Alfano. Startenor Placido Domingo ist in der Hauptrolle zu sehen. Aufgeführt wird weiters "1984", eine vom Dirigenten Lorin Maazel komponierte Oper.
Quelle: orf.at


Halle: Rund 1500 Künstler zu Händel-Festspielen 2007 erwartet
Halle (ddp). Mit einem Festakt und der Verleihung des Händel-Preises der Stadt Halle werden am Donnerstag (19.00 Uhr) die Händel-Festspiele eröffnet. Die Ansprache hält die Schirmherrin der Festspiele, Gräfin Claudia Ruspoli, Nachfahrin eines großen Gönners des jungen Händels in Italien, wie die Veranstalter mitteilten.
Das Händel-Festspielorchester unter Leitung von Frederico Maria Sardelli gestaltet das Festkonzert. Zuvor gibt es auf dem Marktplatz eine Feierstunde zu Ehren des Komponisten Georg Friedrich Händel (1685-1759).
Auf dem Programm der bis 10. Juni dauernden Festspiele stehen 53 Veranstaltungen an 16 Spielstätten. Rund 1500 Künstler aus 16 Ländern gestalten die Konzerte und Opernaufführungen beim größten Musikfestival Sachsen-Anhalts. Neben vier Händel-Opern prägen Oratorien und Kammerkonzerte das Programm. Eine wichtige Rolle spielt Händels italienische Zeit, die 1707 begann. Die wissenschaftliche Konferenz, die zum festen Bestandteil der Festspiele in Händels Geburtsstadt geworden ist, beschäftigt sich mit Mythos und Allegorie in den Werken des Barockkomponisten.
Ein von Jahr zu Jahr wachsendes Beiprogramm mit Exkursionen und Openair-Veranstaltungen bereichern das Festival, das seit 1922 in Halle stattfindet. Die Händel-Festspiele haben in diesem Jahr ein Budget von 1,4 Millionen Euro.
http://www.haendelfestspiele.halle.de


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