Body
Berlioz\' "La Damnation de Faust" hat in Leipzig Premiere +++ Oper von Globokar in Bielefeld als deutsche Erstaufführung +++ Kronos Quartett im Festsaal Wildbad Kreuth +++ Tanztheater-Abend hat in Schwerin Premiere +++ 15. Moselfestwochen bieten 60 Konzerte an 35 Spielstätten +++ Chortreffen im Harz erwartet 10 Chöre
Berlioz\' "La Damnation de Faust" hat in Leipzig PremiereLeipzig (ddp-lsc). Am Samstag hebt sich an der Oper Leipzig der Vorhang für "La Damnation de Faust" (Fausts Verdammnis) von Hector Berlioz (1803-1869). Für die letzte Premiere der Saison wählte Leipzigs Opernintendant Henri Maier ein Werk, das 1846 in Paris uraufgeführt, zu den musikalischen Ereignissen des 19. Jahrhunderts zählte. Hector Berlioz ließ sich von Goethes "Faust" zu dieser dramatischen Legende anregen. Seine Bearbeitung des "Faust"-Stoffes sei genial, sagte der Intendant der Nachrichtenagentur ddp. "Eine musikalische Vielfalt nimmt den Zuschauer mit auf eine sinnliche Reise und beflügelt die Fantasie." Bei seiner Version dieses Mythos zeige sich Berlioz als ein Zauberer sich gegenseitig überbietender musikalischer Effekte.
Die Regie übertrug der Intendant dem französischen Schauspieler und Regisseur Daniel Mesguich, der in Paris mit vielen Inszenierungen überzeugte, darunter Wagners "Ring" und Ligetis "Le Grand Macabre". Als Filmschauspieler habe Mesguich auch schon Hector Berlioz dargestellt.
Nun setzt der französische Theaterstar in Leipzig Berlioz\' "La Damnation de Faust" mit einem internationalen Sängerensemble in Szene. In den vier Gesangspartien sind der französische Tenor Luca Lombardo als Faust und der Finne Petri Lindroos als Mephistopheles sowie die albanische Mezzosopranistin Enkelejda Shkosa als Marguerite und der Este Ain Anger als Brander zu erleben.
Die musikalische Leitung von "La Damnation de Faust" liegt in den Händen von Marco Guidarini, für das Bühnenbild zeichnet Csaba Antal verantwortlich. Weitere Aufführungen sind am 5., 7. und am 9. Juni in der Leipziger Oper zu erleben.
Auch während der Dresdner Musikfestspiele am 2. Juni steht "Fausts Verdammnis" auf dem Plan. Dabei handele es sich jedoch um eine konzertante Aufführung der Berlioz-Oper.
(www.oper-leipzig.de)
Oper von Globokar in Bielefeld als deutsche Erstaufführung
Unter dem Titel "L\'armonia drammatica" bringt das Theater in Bielefeld die einzige Oper des aus Slowenien stammenden Komponisten Vinko Globokar zum ersten Mal auf eine deutsche Bühne. Der 68-jährige Musiker, bis 1976 Professor an der Kölner Musikhochschule, hatte das gegen totalitäre Unterdrückung gerichtete Werk 1989 in Frankreich vollendet. Seitdem ist es nur einmal in Lubljana aufgeführt worden.
Die Oper, zu der der italienische Schriftsteller Edoardo Sanguineti das Libretto schrieb, benutzt nach Theaterangaben eine Vielzahl von Sprachen, die mit unterschiedlichen musikalischen Stilen und Ausdrucksformen in Konflikt geraten und zusammenprallen. Das Werk hat am 15. Juni in Bielefeld Premiere.
Kronos Quartett im Festsaal Wildbad Kreuth
Das Kronos Quartett gilt als das derzeit avancierteste Streichquartett der Welt und wo es auftritt: es ist ein Top Act. Seit seiner Gründung 1973 bläst mit dem Kronos Quartett ein frischer Wind durch die Konzertsäle, denn bei diesem Streichquartett werden die Genre-Grenzen gesprengt: Klassiker der sogenannten ernsten Musik des 20. Jahrhunderts interpretiert das Kronos Quartett ebenso gekonnt wie Titel aus völlig anderen Welten: Musik des europäischen Mittelalters in Kombination mit neuer Musik, Ausflüge in die Welt des Jazz, Minimal Music oder "Pieces of Africa" - nichts ist den vier Musikern fremd und eröffnet den begeisterten Zuhörern neue Horizonte. Die Fangemeinde des Quartetts wächst stetig und ihre Projekte entwickeln sich zu wahren Publikumsmagneten.
Die Ästhetik des Kronos Quartetts bewegt sich über die Grenzen hinweg: ernste und Unterhaltungsmusik werden miteinander verwoben und Musik aller Erdteile wächst in einem Konzert zusammen. Das Kronos Quartett - selbst aus der "Neuen Welt" stammend - verbindet in seinem Konzert in Wildbad Kreuth so unterschiedliche Welten wie die des akustischen Mexikos mit der des russischen Komponisten Alfred Schnittke oder der des Komponisten Peteris Vasks aus Lettland.
Für sein Konzert in Wildbad Kreuth hat das Kronos Quartett einen ganz besonderen Gast eingeladen: Irina Schnittke, die Witwe des 1998 verstorbenen hochgeehrten russischen Komponisten Alfred Schnittke.
Ein Teil des Kronos-Konzertes ist dem neuesten Projekt des Ensembles entnommen, dem Programm "Nuevo". In eigens für das Kronos Quartett geschriebenen Bearbeitungen von Osvaldo Golijov und Stephen Prutsman zeichnet sich ein vielseitiges und lebendiges Klangbild von mexikanischer Kneipenmusik, Band-Arrangements und folkloristisch inspirierter klassischer Musik Mexikos in Werken von Severiano Briseño, Agustín Lara und
Silvestre Revueltas.
Freitag, 12. Juli 2002 19.30 Uhr
Tanztheater-Abend hat in Schwerin Premiere
Schwerin (ddp-nrd). Ein zeitgenössischer Tanztheater-Abend hat am Freitag in Schwerin Premiere. Ballettdirektor Stefan Haufe stellt seine beiden neuen Choreografien vor. Zudem ist "Orlando is dead von Jean Renshaw zu sehen, wie das Schweriner Theater mitteilte.
In Haufes Choreographie "Die Hochzeit der Cellistin sitzt eine Solistin mit ihrem Instrument allein auf der Bühne und spielt die "Sonnigen Elegien für Violoncello solo des Schweriner Komponisten Reinhard Lippert. Die ungewöhnlichen Klänge der französischen Gruppe "Les Tambours du Bronx regten Haufe zu einer weiteren Choreographie an. Die jeweils dreiminütigen Trommel-Stücke verband er mit sehr schnellen und teils fast akrobatischen Tanztheater-Elementen.
Den zweiten Teil des Abends bestreitet das Stück "Orlando is dead. Damit wollte Renshaw an den 1991 an Aids gestorbenen Tänzer Orlando Fornaris erinnern. Ihre Choreografie nach Musik von Steve Reich und Antonin Dvorak hat die englische Künstlerin in Schwerin selbst einstudiert.
Die Premiere beginnt um 19.30 Uhr im Großen Haus. Weitere Vorstellungen sind am 5., 8., 11., 15., 22., 23. und 27. Juni sowie am 6. und 7. Juli 2002.
www.theater-schwerin.de
15. Moselfestwochen bieten 60 Konzerte an 35 Spielstätten
Cochem (ddp-swe). Die 15. Moselfestwochen haben sich seit ihrem Beginn 1985 zu einem umfangreichen Musikfestival entwickelt. Das Programm umfasst geistliche Konzerte ebenso wie Liederabende und unterhaltsame Programme. Das diesjährige Festival lehnt sich an das Motto des rheinland-pfälzischen Kultursommers "Reise in die Romantik" an. Zum Auftakt spielt das Blechbläsersextett "Ensemble Classique" am 2. Juni in Cochem, den Schlussstrich zieht der schwedische Chor "Orphei Drängar" am 3. Oktober in Trier.
Präsentierte das Festival bei seiner ersten Ausgabe noch ganze fünf Konzerte, können die Organisatoren in diesem Jahr 60 Veranstaltungen an 35 Spielorten bieten. Einer der ersten Mitwirkenden war der Pianist Justus Frantz, der ein Jahr später das Schleswig Holstein Musikfestival gründete. Heute kann Intendant Hermann Lewen auch Weltstars in die kleinen und feinen Auftrittsorte locken.
Die wichtigsten Spielstätten sind Bernkastel-Kues, Cochem, Machern und Trier. Der kleinste Spielort ist die 60 Hörer fassende Weinbergskapelle St. Aldegund, wo der Kölner Kunstmäzen Peter Ludwig beerdigt liegt. Die spektakulärsten Spielorte sind die schwimmende Bühne auf der Mosel für den "Zauber einer Sommernacht" am 19. Juli und die Therme in Trier. 2001 kamen 20 000 Zuschauer zu den Konzerten.
www.moselfestwochen.de
Chortreffen im Harz erwartet 10 Chöre
Quedlinburg (ddp-lsa). Unter dem Motto "Singen im Harz" treffen sich am Sonntag zehn Chöre aus Sachsen-Anhalt und Niedersachsen. Konzerte in Ilsenburg und Braunlage sowie ein offenes Singen an den ehemaligen grenznahen Orten Elend und Oderbrück sollen diesen dritten Tag der Begegnung charakterisieren, teilte der Regionalverband Harz am Donnerstag in Quedlinburg mit. Darüber hinaus seien Gespräche mit Teilnehmern und Besuchern geplant.
Die Konzerte werden durch die beiden Landeschorverbände Sachsen-Anhalt e.V. und Niedersachsen-Bremen e.V. im Deutschen Sängerbund organisiert. Die Zuhörer erwarten Frauen- und Männerchöre sowie gemischte und Jugendchöre. Alle Veranstaltungen sind eintrittsfrei.