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Münchner Opernfestspiele 2003 enden mit Wagners «Meistersingern» +++ Werkstatt mit jungen Musikern zum Kunstfest Weimar +++ Semperoper: Neue Intendanz eröffnet die Spielzeit mit Festtagen +++ Sommerfestspiele verzeichnen dieses Jahr Rekordzahlen +++ Musiktheaterfestival «Oper Oder-Spree» mit 16 Veranstaltungen
Münchner Opernfestspiele 2003 enden mit Wagners «Meistersingern»München (ddp-bay). Mit der traditionellen Aufführung von Richard Wagners Oper «Die Meistersinger von Nürnberg» enden am Donnerstag die Münchner Opernfestspiele 2003. Gezeigt wird die Inszenierung August Everdings aus dem Jahre 1979 in einem Bühnenbild von Jürgen Rose. Am Pult des Bayerischen Staatsorchesters steht Peter Schneider. In der Rolle des Hans Sachs ist der Bariton Jan-Hendrik Rootering zu hören. Die Vorstellung im Nationaltheater (16.00 Uhr) ist seit langem ausverkauft.
Zur Eröffnung der nächsten Opernfestspielen wird es eine Neuinszenierung der «Meistersinger» geben. Die Bayerische Staatsoper hat dafür den Regisseur Thomas Langhoff verpflichtet. Bühne und Kostüme sollen von Gottfried Pilz gestaltet werden. Die musikalische Leitung wird in den Händen von Generalmusikdirektor Zubin Mehta liegen. Die Opernfestspiele 2004 beginnen am 20. Juni nächsten Jahres.
Werkstatt mit jungen Musikern zum Kunstfest Weimar
Weimar (ddp-lth). Mit einem außergewöhnlichen Projekt will die «junge philharmonie thüringen» das diesjährige Weimarer Kunstfest bereichern. 90 junge Musiker aus 13 Ländern Europas und aus Japan werden sich vom 1. bis 11. September in der Klassikerstadt zu einer Europawerkstatt treffen. Dort erarbeiteten sie sieben Kompositionen für die Uraufführung im Abschlusskonzert, sagte der musikalische Leiter und Dirigent des Klangkörpers, Hans Rotman, am Mittwoch in Weimar. Die maximal vierminütigen Stücke seien unter dem Titel «Salutes to Europe» eigens bei Nachwuchskomponisten in Auftrag gegeben worden.
Die Tonschöpfer aus Deutschland, Estland, Finnland, Griechenland, Kroatien, Tschechien und Ungarn werden ihre Werke gemeinsam mit den Musikern zum Klingen bringen. Darüber hinaus werden in dem Konzert drei weitere Werke zu hören sein. Neben «Hymn» von Charles Ives und Igor Stravinskys «Greeting Prelude» ist das «Die Weise von Liebe und Tod des Cornets Christoph Rilke». Viktor Ullmann (1898-1944) schrieb dieses Werk für Sprecher und Orchester während seiner Inhaftierung im Konzentrationslager Theresienstadt, wo es 1944 auch uraufgeführt wurde.
Die «Salutes to Europe» symbolisierten zum einen die gemeinsame europäische Idee mit Blick auf die anstehende EU-Osterweiterung, betonte der Vorstand der «jungen philharmonie thüringen», Lorenzo Ghirlanda. Zum anderen stünden sie für den europäischen Gedanken des Orchesterprojekts, das seit 1993 zweimal jährlich Schüler und Studenten aus ganz Europa zu Orchester-Workshops zusammenführt. Die «junge philharmonie thüringen», die in diesem Jahr ihr zehnjähriges Bestehen feiert, geht auf die Initiative eines 16-jährigen Schülers zurück, die vom ehemaligen Gewandhauskapellmeister Kurt Masur unterstützt wurde.
Das Jugendorchester hat sich auf Musik des 20. Jahrhunderts spezialisiert. Dabei macht es auch mit Filmmusik und Musiktheater sowie experimentellen Werken von sich reden. Nach mehr als 30 Konzerten und 2 vielbeachteten CDs lud das Ensemble im Sommer 2001 erstmals Musiker aus ganz Europa zum Orchester-Workshop nach Thüringen ein. In diesem Jahr kommen die jungen Leute über Deutschland hinaus aus Belgien, Dänemark, Estland, Finnland, Frankreich, Griechenland, Lettland, Litauen, Norwegen, Österreich, der Schweiz und Tschechien sowie aus Japan.
http://www.kunstfest.de
Semperoper: Neue Intendanz eröffnet die Spielzeit mit Festtagen
Unter dem Motto "Das Leben ist zu kurz, als dass man auf Feste verzichten sollte!" finden in der Zeit vom 27. August bis zum 7. September 2003 erstmals in der Semperoper Eröffnungsfesttage statt. Diese Tage markieren nach einem fast fließenden Übergang der Saison 2002/2003 nicht nur den Anfang einer neuen Spielzeit, sondern auch der neuen Intendanz unter Prof. Gerd Uecker.
Nach einer festlichen Eröffnung mit "Late Night Jazz" geben das Opernensemble, das Ballett Dresden und die Sächsische Staatskapelle ihren Einstand in die neue Saison. Die besonderen Höhepunkte dieser Festtage werden die Premiere von Richard Wagners "Götterdämmerung" und somit die Vollendung des unter Intendant Christoph Albrecht geplanten und begonnenen "Der Ring des Nibelungen" und das 1. Sinfoniekonzert der Sächsischen Staatskapelle Dresden unter der Leitung von Kent Nagano sein. Dieses hat neben Werken von Heinrich Schütz und Gustav Mahler eine Uraufführung von Wolfgang Rihm im Programm.
Sommerfestspiele verzeichnen dieses Jahr Rekordzahlen
Regensburg/Ingolstadt (ddp-bay). Freiluftkonzerte haben in diesem Sommer besonders großen Erfolg. Sowohl bei den Sommerkonzerten zwischen Donau und Altmühl als auch bei den Thurn und Taxis Schlossfestspielen in Regensburg freuten sich die Veranstalter über Besucherrekorde. Die vom Bayerischen Rundfunk und der Audi AG rund um Ingolstadt veranstalteten Sommerkonzerte verzeichneten im 14. Jahr mit mehr als 24 000 Gästen in 27 Aufführungen so viele Besucher wie nie. Am Freitag geht das Festival mit einem Gastspiel der Premiere der diesjährigen Salzburger Festspiele, Mozarts Oper «Die Entführung aus dem Serail», zu Ende.
Die ersten Festspiele im Regensburger Fürstenschloss St. Emmeram besuchten an neun Galaabenden und vier Musikfesten im Schlosspark sogar fast 28 000 Menschen. Veranstalter Reinhard Söll sprach von einem «sehr guten Start ohne große Pannen». Größter Erfolg waren mit 8500 Besuchern an drei Abenden das bayerische Herzogsdrama «Die Bernauerin», gefolgt von der Operettengala mit dem Budapester Operettentheater. Um an jedem der Abende anwesend zu sein, hatte Fürstin Gloria sogar die Premiere der Bayreuther Festspiele sausen lassen.
Musiktheaterfestival «Oper Oder-Spree» mit 16 Veranstaltungen
Neuzelle (ddp-lbg). Mit Mozarts Opernfragment «Die Gans von Kairo»wird heute das Musiktheaterfestival «Oper Oder-Spree» in Ostbrandenburg eröffnet. Bis 17. August stehen insgesamt 16 Veranstaltungen in Neuzelle, Beeskow und Sauen auf dem Programm, kündigten die Veranstalter an. Zu den Highlights gehören eine festliche Operngala am 16. August auf Burg Beeskow und am 17. August im Stift Neuzelle. In Kooperation mit dem Lausitzer Opernsommer gibt es die Aufführung von Haydns «La vera costanza» in Neuzelle.
Das Opernfragment «Die Gans von Kairo» wurde nach Angaben der Veranstalter mit Arien aus Mozarts ebenfalls fragmentarisch hinterlassener Oper «Der gefoppte Bräutigam» zu einem abendfüllenden Werk erweitert. Regie führt Cornelia Just, Fausto Nardi leitet das Neue Bulgarische Sinfonieorchester aus Sofia.
Veranstalter des Festivals sind die Stiftung Stift Neuzelle und die Burg Beeskow. Anliegen ist es, insbesondere junge Künstler aus Osteuropa zu fördern. Mehr als die Hälfte der fast 100 Mitwirkenden kommt in diesem Jahr aus osteuropäischen Staaten. Schirmherr des Festivals ist Brandenburgs Innenminister Schönbohm.