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München: Philharmoniker wollen populärer werden +++
Bonn: Opernhaus zeigt «Kokain» von Steffen Schleiermacher +++
Desden: Verdi-Konzert der Staatskapelle auf DVD +++
Nürnberg: Erste Gluck-Festspiele im Opernhaus
München (ddp). Die Münchner Philharmoniker mit ihrem Generalmusikdirektor Christian Thielemann wollen mit einem populären Programm künftig mehr Abonnenten gewinnen. «Die Leute steigen einfach leichter ein mit beliebten und bekannten Werken», sagte Intendant Wouter Hoekstra am Mittwoch bei der Vorstellung des Programms der Saison 2005/2006. Trotzdem werde auf Werke zeitgenössischer Musik nicht verzichtet. «Wir brauchen eine gute Balance zwischen Klassik und Moderne», betonte er.
In der nächsten Saison geben die Philharmoniker insgesamt 85 Konzerte in München. Aufgelegt wurden zehn Abo-Reihen, darunter eine Serie allein mit Konzerten des neuen Generalmusikdirektors. In seiner zweiten Saison dirigiert Thielemann in München insgesamt 25 Konzerte. Geboten werden Werke von Brahms, Bruckner, Strauss, Schubert, Mozart, Berg, Beethoven, Schumann, Debussy und Ravel, Pfitzner und Ruzicka.
Elf Konzerte leitet der Generalmusikdirektor in der kommenden Saison auf Tournee. Gastspiele sind in mehreren deutschen Städten sowie unter anderem in Rom, Amsterdam und Madrid geplant. Thielemann betonte, dass er vier Konzerte mehr leiten werde als es seine vertraglichen Verpflichtungen vorsehen.
Zu den Gastdirigenten in der neuen Saison zählen neben Ehrendirigent Zubin Mehta die Dirigenten Herbert Blomstedt, Dennis Russel Davies, Ingo Metzmacher, André Previn und Jukka-Pekka Saraste. Als Solisten wurden unter anderem Christian Tetzlaff (Violine), Lang Lang (Klavier) sowie die Sänger Waltraud Meier und Thomas Quasthoff engagiert.
Bonn: Opernhaus zeigt «Kokain» von Steffen Schleiermacher
Bonn (ddp-nrw). In der Reihe «Bonn Chance! Experimentelles Musiktheater» bringt das Opernhaus der Bundesstadt «Kokain» von Steffen Schleiermacher zur Uraufführung. Das von Barbara Beyer inszenierte Werk hat am Donnerstag im Forum der Kunst- und Ausstellungshalle Premiere.
«Kokain» basiert auf der gleichnamigen Novelle des Kölner Schriftstellers Walter Rheiner, der in dem 1918 entstandenen Text sich mit seiner Drogenabhängigkeit auseinandersetzt. Nach Vertonungen von Texten von August Stramm und Georg Trakl nimmt sich der Komponist und Pianist Steffen Schleiermacher erneut einer Vorlage aus dem deutschen Expressionismus an.
Die erste Begegnung mit dem heute wiederentdeckten Schriftsteller Walter Rheiner machte Schleiermacher Mitte der 1980er Jahre, als die erste Ausgabe von Rheiners Werk in der DDR erschien, wie ein Pressesprecher am Mittwoch erläuterte.
Schleiermacher, geboren im Jahr 1960, studierte an der Musikhochschule in Leipzig Komposition, Klavier und Dirigieren. 1986/87 war er Meisterschüler an der Berliner Akademie der Künste bei Friedrich Goldmann und 1989/90 an der Kölner Musikhochschule bei Aloys Kontarsky (Klavier). Seit 1988 arbeitet Schleiermacher freischaffend als Komponist und Pianist. Er erhielt zahlreiche Preise und Stipendien. Zu seinen CD-Einspielungen gehört unter anderem das gesamte Klavierwerk von John Cage.
http://www.theater-bonn.de
Desden: Verdi-Konzert der Staatskapelle auf DVD
Dresden (ddp-lsc). Die Aufzeichnung der Aufführung des Verdi-Requiems der Sächsischen Staatskapelle vom 13. Februar in der Semperoper gibt es ab sofort auf DVD. Sie ist unter anderem im Opernshop sowie im Besucherdienst in der Schinkelwache erhältlich, wie das Opernhaus am Mittwoch in Dresden mitteilte. Die DVD enthält neben der Konzertaufzeichnung den MDR-Film «Geschichten vom Wiederaufbau der Semperoper», der sich in diesem Jahr zum 20. Mal jährt. Der Erlös aus dem Verkauf kommt den Opfern der Flutkatastrophe in Südostasien zu Gute.
http://www.semperoper.de
Nürnberg: Erste Gluck-Festspiele im Opernhaus
In Nürnberg werden morgen die "1. Internationalen Gluck-Opern-Festspiele" mit einem Galakonzert eröffnet. Das örtliche Opernhaus will damit an Christoph Willibald Gluck erinnern, der im 18. Jahrhundert neben Mozart einer der wichtigsten Komponisten in Europa war. Die Festspiele, die bis zum 12. März dauern, stehen unter dem Motto "Viel Gluck". Sie sollen alle drei Jahre stattfinden. Gluck wurde 1714 im oberpfälzischen Erasbach geboren. Er starb 1787 in Wien an den Folgen zweier Schlaganfälle.