Body
Berlin: Acht Premieren an der Komischen Oper in neuer Spielzeit +++ Leipzig: Spielplan vorgestellt - Mozarts «Zauberflöte» eröffnet neue Opernsaison +++ Gelsenkirchen: Deutsche Erstaufführung von Donizettis «Rosmonda d\'Inghilterra» +++ Köln: Stationentheater - «Die Döner-Schaltung» in der Halle Kalk +++ Bad Arolsen: Jagdfanfaren eröffnen die 19. Barockfestspiele +++ Stuttgart: «Festival der Orgelklänge» mit Konzerten und Werkstattführungen
Berlin: Acht Premieren an der Komischen Oper in neuer SpielzeitBerlin (ddp-bln). Erstmals in der Geschichte der Komischen Oper Berlin wird es in einer Spielzeit acht Opernpremieren geben. Wie Operndirektor Per Boye Hansen am Donnerstag in Berlin bei der Vorstellung des neuen Spielplanes für die Saison 2004/2005 sagte, handelt es sich in zwei Fällen um Koproduktionen. So ist eine Zusammenarbeit mit dem Berliner carrousel-Theater bei der Uraufführung der Kinderoper «Der Reiter mit dem Wind im Haar» des Berliner Komponisten Frank Schwemmer (16. April 2005) sowie mit der Zeitgenössischen Oper Berlin bei Hans Zenders «Don Quijote de la Mancha» (24. Oktober 2004) geplant.
Die Kinderoper entstand nach einem Text des carrousel-Intendanten Manuel Schöbel. Schwemmer hatte bereits durch «Der kleine Muck» für das jüngste Publikum in Zusammenarbeit mit dem Kinder- und Jugendtheater auf sich aufmerksam gemacht. Das neue Stück wird zwischen beiden Häusern wandern.
Andreas Homoki, Chefregisseur und kommissarischer Intendant, bilanzierte für die zwei ersten Spielzeiten unter seiner Verantwortung, es seien fünf zentrale Werke des 20. Jahrhunderts herausgebracht worden. Er inszeniert in der kommenden Saison Tschaikowskis «Eugen 0negin» (22. Mai 2005), mit Chefdirigent Kirill Petrenko am Pult.
Leipzig: Spielplan vorgestellt - Mozarts «Zauberflöte» eröffnet neue Opernsaison
Leipzig (ddp-lsc). Mozarts «Zauberflöte» eröffnet am 9. Oktober an der Oper Leipzig die Spielzeit 2004/05. «Regisseur Ralf Nürnberger hat für das Bühnenbild mit dem Architekten Yadegar Asisi einen außergewöhnlichen Partner gefunden», sagte Intendant Henri Maier am Donnerstag in der Messestadt. Asisi habe das weltweit beachtete Mount Everest Panorama ins Gasometer gebracht.
Insgesamt sind laut Maier für die neue Spielzeit neun Neuproduktionen vorgesehen. Dazu gehören vier Opernpremieren. Prägend für die neue Saison seien künstlerische Partnerschaften, sagte der Intendant weiter. So werde Gewandhauskapellmeister Herbert Blomstedt erstmals in der Leipziger Oper dirigieren. Im Januar 2005 leite er Beethovens «Fidelio». Regie in der Koproduktion mit der Osloer Oper führt der norwegische Regisseur Stein Winge. Diese Operninszenierung wird nach der Leipziger Premiere noch in Genf, Oslo und Erfurt gezeigt.
Der designierte Generalmusikdirektor Riccardo Chailly gibt bereits im November, vor seiner offiziellen Amtseinführung als Gewandhauskapellmeister, mit Verdis «Messa da Requiem» seinen Einstand in einer Operngala. «Das empfinde ich als eine besonders herzliche Geste und als ein Zeichen der exzellenten Zusammenarbeit mit dem Gewandhaus», betonte Maier. Chailly wird ab der Saison 2005/2006 Nachfolger Blomstedts.
Im April 2005 wird es erneut eine Koproduktion mit dem Bachfest Leipzig geben. Dann werde die 1772 in Mannheim uraufgeführte Oper «Temistocle» gezeigt, die für den jüngsten Sohn Johann Sebastian Bachs (1685-1750), Johann Christian (1735-1782), einen Höhepunkt in seiner Komponistenlaufbahn bedeutete, sagte Maier. Der Belcanto-Zyklus, der sich Meisterwerken der italienischen Romantik widmet, wird im Mai mit Giacomo Meyerbeers «Margherita d\'Anjou» fortgesetzt, einem Werk, das seit Mitte des 19. Jahrhunderts nicht mehr szenisch aufgeführt wurde. Mit dem Ballett «The Wall» kehrt Mario Schröder als Choreograph an die Stätte seines einstigen Wirkens zurück und stellt ein Stück vor, das zuletzt in Essen und Berlin
Aufsehen erregte.
Die Uraufführung des Heimatmusicals «Heidi» steht in der Musikalischen Komödie auf dem Plan. Außerdem kommen dort Lehars «Land des Lächelns» und Zellers «Der Vogelhändler» heraus.
http://www.oper-leipzig.de
Gelsenkirchen: Deutsche Erstaufführung von Donizettis «Rosmonda d\'Inghilterra»
Gelsenkirchen (ddp-nrw). In Gelsenkirchen präsentiert das Musiktheater am Revier zum ersten Mal auf einer deutschen Bühne die Oper «Rosmonda d\'Inghilterra» von Gaetano Donizetti (1797 - 1848). Die deutsche Erstaufführung hat am Samstag in der Regie von Gabriele Rech Premiere, am Dirigentenpult steht Samuel Bächli, wie die Veranstalter am Donnerstag mitteilten.
«Rosmonda d\'Inghilterra» ist eine von rund 70 Opern Donizettis und wurde 1834 in Florenz uraufgeführt. Im Mittelpunkt dieser lyrischen Musik-Tragödie um Liebe, Hass und Eifersucht steht die Legende von der unglücklichen Rosamond Clifford. Sie lebte im England des 12. Jahrhunderts und war die heimliche Geliebte Henrys II., der sie vor der Welt in einem Turm verbarg.
Mit dieser Oper knüpfte Donizetti an sein Interesse an mysterienumwobenen Frauengestalten an, die er besonders in seiner berühmten Belcanto-Oper «Lucia di Lammermoor» verewigte.
http://www.musiktheater-im-revier.de
Köln: Stationentheater - «Die Döner-Schaltung» in der Halle Kalk
Köln (ddp-nrw). Die Kölner Bühnen zeigen in der Halle Kalk die Uraufführung des Musiktheater-Projekts «Die Döner-Schaltung» von Manos Tsangaris. Das speziell auf den Aufführungsort und seine Umgebung konzipierte Werk hat am Sonntag in der Regie des Komponisten Premiere. Die musikalische Leitung übernimmt Thomas Meixner.
Tsangaris bezeichnet die «Döner-Schaltung» als raumbezogenes Stationentheater. Der Zuschauer wird an neun Stationen geleitet, wo jeweils für einige Minuten musiktheatralische Szenen geboten werden. Das Publikum kann sich somit die Reihenfolge dieses Stücks selbst zusammenstellen, wie eine Pressesprecherin am Donnerstag auf ddp-Anfrage erläuterte.
Manos Tsangaris wurde 1956 in Düsseldorf geboren. Er studierte von 1976 bis 1983 an der Kölner Musikhochschule bei Mauricio Kagel Komposition und Neues Musiktheater. Gleichzeitig besuchte er an der Düsseldorfer Kunstakademie die Meisterklasse von Alfonso Hüppi. Tsangaris ist zudem Schriftsteller und Mult-Media-Künstler. Der in Köln lebende Künstler wurde mit zahlreichen Preisen ausgezeichnet.
http://www.buehnenkoeln.de
Bad Arolsen Jagdfanfaren eröffnen die 19. Barockfestspiele
Bad Arolsen (ddp-swe). Mit Jagdfanfaren beginnen am Freitag die 19. Barockfestspiele im nordhessischen Bad Arolsen. Der Auftritt des Kölner Barock-Trompeten-Consort vor der Kulisse des Residenzschlosses eröffnet das renommierte Festival Alter Musik, das in diesem Jahr unter dem Motto «Barockmusik - natürlich» steht. Bis Samstag, 12. Juni, stehen rund 25 Veranstaltungen auf dem Programm. Darunter sind Konzerte, Workshops und Vorträge ebenso wie ein «Barockes Kinderfest» und musikpädagogische Spiele.
Die neue künstlerische Leiterin, Marieke Rabe, tritt mit dem Anspruch an, Barockmusik «nicht nur für eine elitäre kleine Gemeinde» zugänglich zu machen. «Auch wenn die historische Aufführungspraxis keine neue mehr ist, so treffe ich doch immer wieder auf Menschen, die ihr mit einem Fragezeichen über dem Kopf begegnen. Dieses Fragezeichen will ich beseitigen», erklärte Rabe. Dabei helfen sollen nicht nur die erklärenden Beiträge im umfangreichen Programmbuch, sondern auch Referate etwa über «Naturphänomene in der Musik» und Textübersetzungen bei Vokalkonzerten.
Musikalisch stehen zwar Werke von Barock-Komponisten wie Johann Sebastian Bach, Georg Philipp Telemann oder Antonio Vivaldi im Mittelpunkt. Doch die Grenze zu anderen Epochen ist nicht scharf gezogen. So spielt das Ensemble Trazom «Jagdmusik von Clementi bis Beethoven», das Salonorchester Cappuccino aus Leipzig gibt ein Wunschkonzert mit leichter Musik, und das Egidius Kwartet aus Amsterdam präsentiert «Musik für Sammler, Kaufleute, Intellektuelle und Snobs» aus dem Mittelalter.
http://www.arolser-barockfestspiele.de
Stuttgart: «Festival der Orgelklänge» mit Konzerten und Werkstattführungen
Stuttgart (ddp-bwb). Zu einem Festival der Orgelklänge lädt die Region Stuttgart ab Freitag ein. Bis zum 27. Juni stehen an vier Wochenenden Konzerte, Werkstattbesuche, Meisterkurse und Stummfilmvorführungen auf dem Programm. Die Veranstaltungsreihe rund um das Thema Orgelmusik wurde in Zusammenarbeit mit den Ludwigsburger Schlossfestspielen und der Staatlichen Hochschule für Musik und Darstellende Kunst in Stuttgart organisiert.
Höhepunkte des Festivals sind jeweils sonntags Kirchenkonzerte international bekannter Organisten wie Tobias Horn, Guy Bovet, Peter Planyavsky oder Ludger Lohmann in verschiedenen Städten der Region. Samstags werden «lange Orgelnächte» mit Rundgängen durch jeweils vier Kirchen geboten. Ebenfalls samstags gibt es die Möglichkeit, Orgelbauern in ihren Werkstätten über die Schulter zu schauen oder bei den Meisterkursen Einblick in das Orgelstudium an einer Hochschule zu bekommen. Die Freitagabende sind Stummfilmen mit begleitenden Orgelimprovisationen vorbehalten.
Veranstaltungsorte sind unter anderen die Marienkirche in Stuttgart, die Schlosskirche in Ludwigsburg, das Münster St. Paul in Esslingen, die Tübinger Stiftskirche und das Münster Schwäbisch Gmünd.
http://www.stuttgart-tourist.de