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Staatsoper Hannover startet optimistisch in die neue Saison +++ Letzter Musiksommer in Mecklenburg-Vorpommern endet +++ Tschechische Kultur bei Chursächsischen Festspielen +++ Theater und Konzert zum 150. Geburtstag von Engelbert Humperdinck +++ Goethe-Theater Bad Lauchstädt führt Händel-Oper in London auf +++ Auch Bariton Hampson sagt Musikfest-Konzerte in Bremen ab
Staatsoper Hannover startet optimistisch in die neue Saison
Hannover (ddp-nrd). Die Staatsoper Hannover geht trotz massiver Mittelkürzungen optimistisch in die Spielzeit 2004/2005. Hinter seinem Haus liege eine schwere Saison, die einige Bereiche wie beispielsweise die Dramaturgie bis an ihre Grenzen belastet habe, sagte Intendant Albrecht Puhlmann am Freitag in Hannover. Dennoch falle die Bilanz insgesamt positiv aus. Die Zuschauerzahlen seien um mehr als 2000 auf 237 300 angestiegen, und die Auslastung habe sich von 68,8 auf 74,1 Prozent verbessert. Hannovers Ruf als Theaterstadt habe sich damit bestätigt.
Die neue Saison, Puhlmanns vorletzte als Intendant, beginnt am 10. September mit einer Wiederaufnahme von Wolfgang Amadeus Mozarts «Die Hochzeit des Figaro». Einen Tag darauf steht die Premiere des barocken Galakonzerts «Solche Wunder-Wercke!» auf dem Programm. Anlässlich des 350. Geburtstags des Komponisten Agostino Steffani, der viele Jahre auch in Hannover wirkte, werden Höhepunkte aus dessen Opern präsentiert. Gekrönt wird das Eröffnungswochenende am 12. September mit einem Festakt und einem Konzert des Staatsorchesters.
Die erste große Premiere der neuen Saison ist die Uraufführung von «Es war einmal...» des Ballettdirektors Stephan Thoss am 21. Oktober. In dem Märchenballett stiftet das Aufeinandertreffen altbekannter Figuren wie Rotkäppchen, Dornröschen sowie Hänsel und Gretel allerlei Verwirrung.
http://www.staatstheater-hannover.de
Letzter Musiksommer in Mecklenburg-Vorpommern endet
Stralsund (ddp-nrd). Mit einem Konzert vor ungewöhnlicher Kulisse geht heute Abend die Ära des Musiksommers in Mecklenburg-Vorpommern zu Ende. In der Schiffbauhalle der Stralsunder Volkswerft interpretieren 700 Sänger und 200 Musiker zum Abschluss der 14. und zugleich letzten eigenständigen Saison Haydns Oratorium «Schöpfung».
Das Musikfestival fusioniert zum 1. Januar mit den Festspielen Mecklenburg-Vorpommern. Damit endet das 13-jährige Nebeneinander. Der Name des künftig vereinten Festivals lautet «Festspiele Mecklenburg-Vorpommern». Rund 100 Konzerte sind für das nächste Jahr geplant.
Tschechische Kultur bei Chursächsischen Festspielen
Bad Elster (ddp-lsc). Tschechische Kultur steht im Mittelpunkt der heute in Bad Elster beginnenden Chursächsischen Festspiele. Nachdem in den zurückliegenden Jahren Italien, Spanien und Frankreich das Profil des Festivals bestimmten, habe man dieses Mal mit dem südlichen Nachbarn ein Land ausgewählt, dessen Kultur Europa entscheidend geprägt habe, sagte Intendant Merz, Geschäftsführer der Chursächsischen Veranstaltungs GmbH.
20 Veranstaltungen hält das Festival-Programm bis zum 19. September bereit. Das Spektrum reicht dabei von Konzerten mit Musik aller Couleur und Theater, über Kabarett und Ausstellungen bis hin zu filmischen Angeboten und Vorträgen.
Das Festival ergänzt seit 2001 den Chursächsischen Sommer und die «Winterträume», die ebenfalls von der Chursächsischen Veranstaltungs GmbH organisiert werden.
Theater und Konzert zum 150. Geburtstag von Engelbert Humperdinck
Stahnsdorf (ddp-lbg). Zum 150. Geburtstag des Komponisten Engelbert Humperdinck gibt die Musikschule Kleinmachnow am Sonntag ein Konzert auf dem Südwestkirchhof Stahnsdorf. Die Gedenkfeier beginnt um 15.00 Uhr in der norwegischen Holzkirche mit Musik. Anschließend werden an der Ehrengrabstätte Humperdincks Theaterszenen aufgeführt. Die Sängerinnen Katharina Richter und Carola Reichenbach sowie der Pianist Rudolf Gäbler werden Szenen der Märchenoper «Hänsel und Gretel» aufführen.
Der Eintritt ist frei, um Spenden wird gebeten. Der Erlös der Veranstaltung kommt dem Erhalt des denkmalgeschützten Südwestkirchhofs zu Gute.
Goethe-Theater Bad Lauchstädt führt Händel-Oper in London auf
Bad Lauchstädt (ddp). Das Goethe-Theater im sachsen-anhaltinischen Bad Lauchstädt ist auf England-Tournee. Unter der Schirmherrschaft des früheren britischen Außenministers Lord Hurd of Westwall und Ex-Außenministers Hans-Dietrich Genscher (FDP) präsentiert es in der kommmende Woche die Händel-Oper «Teseo» im Londoner Britten-Theatre, wie das Magdeburger Kultusministerium am Freitag mitteilte. Die Inszenierung sei erstmals während der halleschen Händelfestspiele 2003 aufgeführt worden und hätte seinerzeit großen Anklang bei Publikum und Barockmusikexperten gefunden.
Aufgeführt wird die Oper zuvor bereits am Wochenende im mehr als 200 Jahre alten Theater in der englischen Stadt Bury St. Edmunds. Teseo gilt als die zweite «Londoner» Oper Georg Friedrich Händels. Im Jahr 1713 wurde sie uraufgeführt und feierte im Queens Theatre große Erfolge. Nach einer langen Pause wurde sie 1947 erstmals wieder in Göttingen gezeigt, 1957 dann im Goethe-Theater Bad Lauchstädt.
Auch Bariton Hampson sagt Musikfest-Konzerte in Bremen ab
Bremen (ddp-nrd). Der amerikanische Bariton Thomas Hampson hat seine Konzerte auf dem am Samstag beginnenden Musikfest Bremen abgesagt. Für ihn springt die bulgarische Mezzosopranistin Vesselina Kasarova ein, wie die Musikfest Bremen GmbH mitteilte. Zuvor hatte bereits die amerikanische Sopranistin Jessye Norman ihr Konzert in der Hansestadt aus Krankheitsgründen abgesagt.
Hampson müsse sich unerwartet am linken Auge operieren lassen, teilten die Veranstalter weiter mit. Nach dem Eingriff verzichte der Künstler auf Anraten seines Arztes auf alle Auftritte bis Mitte September. Betroffen von der Absage sind sein Auftritt bei der Eröffnung «Eine große Nachtmusik» am Samstag und sein geplanter Liederabend am Montag.
Musikfest-Intendant Thomas Albert betonte, Kasarova werde als eine der gefragtesten Mezzosopranistinnen die hohen Erwartungen der Hampson-Fans nicht enttäuschen. Anstatt der angekündigten «Lieder eines fahrenden Gesellen» von Mahler werde sie am Samstag mit dem Chamber Orchestra of Europe zwei Arien von Mozart interpretieren. Am Montag stehen Arien von Gluck, Händel und Mozart sowie klassische Lieder aus ihrer bulgarischen Heimat auf dem Programm.