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4.3.: oper und konzert aktuell +++ oper und konzert

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Thielemann: Orchesterwechsel an Berlins Opernhäusern ist vorstellbar +++ Gewandhaus Leipzig speckt Programm ab +++ Oper Leipzig: Britischer Regisseur John Dew startet Belcanto-Zyklus +++ Dresden: Semperoper bekam neuen Steinway-Flügel

Thielemann: Orchesterwechsel an Berlins Opernhäusern ist vorstellbar
In einem Interview mit dem "Tagesspiegel" betonte der Generalmusikdirektor der Deutschen Oper Berlin, Christian Thielemann, dass er auch dann in Berlin dirigieren werde, wenn er seinen Vertrag als Chefdirigent der Münchner Philharmoniker unterschreibt. Er habe mit Ausnahme der Vorhaben in Bayreuth und Salzburg bereits alle anderen Opernprojekte abgesagt, zu denen er eingeladen war. Er werde Oper «in nächster Zeit an keinem anderen Haus dirigieren außer in Berlin».
Mit Blick auf die von Kultursenator Thomas Flierl (PDS) angestoßene Strukturreform plädiert Thielemann für einen regelmäßigen Wechsel der Orchester von Deutscher Oper und Staatsoper zwischen den Häusern. Ziel müsse es sein, dass jeweils die Werke an den Häusern gespielt werden, die unter akustischen Gesichtspunkten am besten dorthin passen. «Es geht doch darum, dass wir uns keine interne Konkurrenz machen.» Er könne sich durchaus vorstellen, mit seinem Orchester eine Premiere an der Staatsoper Unter den Linden herauszubringen, während Daniel Barenboims Staatskapelle in der Bismarckstraße auftritt.

Weniger und teurer - Leipziger Gewandhaus mit abgespecktem Programm
Leipzig (ddp-lsc). Die kommende Saison des Leipziger Gewandhauses steht unter den Vorzeichen knapper werdender Kassen. Ab dem 29. August, wenn das Orchester die Saison mit Carl Nielsens 1. Sinfonie in g-Moll beginnt, werden die Eintrittspreise um vier bis sieben Prozent erhöht, wie Gewandhaus-Verwaltungsdirektor Volker Stiehler am Montag in Leipzig sagte. Grund sei vor allem die gestiegenen Gehaltszahlungen für die Beschäftigten. Um eine stärkere Preiserhöhung zu vermeiden, habe das Haus bereits auf 20 Konzerte verzichtet, sagte Kapellmeister Herbert Blomstedt. Wegen der leeren Kassen stehe auch das erfolgreiche Crossover-Festival «Strings of Fire» auf der Kippe, sagte Gewandhaus-Direktor Andreas Schulz.
Um die in den vergangenen drei Jahren rasant gestiegene Abonnentenzahl um rund 40 Prozent auf 11 565 zu halten, bietet das Gewandhaus ab Sommer zahlreiche Neuerungen im Programm und im Marketing. So werde es erstmals für Abonnenten eine GewandhausCard in Kooperation mit Galeria Kaufhof geben, die auf alle Einkäufe einen Rabatt von zehn Prozent gewähre, sagte Gewandhaus-Marketingchef Patrick Schmeing. Daneben werde das Orchester am 31. August dem Zoo Leipzig zu dessen 125. Geburtstag mit einem Open-Air-Konzert im Rosental-Park gratulieren. Neu sei auch das Kinder- und Jugendprogramm «Soundcheck», sagte Schmeing. An vier Samstagen werde Kapellmeister Blomstedt junge Musikfreunde an die Hand nehmen und in die Geheimnisse klassischer Musik einführen.
Dabei ist die kommende Saison mit ihren 63 Großen Concerten für Dirigent Blomstedt eine ganz besondere. Vor 50 Jahren, am 4. Februar 1954, gab er in Stockholm sein Dirigenten-Debüt. «Das damalige Programm werde ich in diesem Jahr in Leipzig wiederholen», sagte Blomstedt. Voraussichtlicher Termin ist der 24. und 25. Juni 2004.
Blomstedt eröffnet die Saison 2003/2004 am 29. August mit dem 6. Konzertabend im Nielsen-Beethoven-Zyklus. Ferner kommt "Quatre instants" des finnischen Komponisten Kaija Saariaho zur deutschen Erstaufführung. Fortgesetzt werden die Sibelius- und Brahms-Reihe. Zu den Gastdirigenten zählen in der kommenden Saison neben anderen der Ungar Peter Eötvös - ein Spezialist für Neue Musik - sowie erstmals der Amerikaner David Zinman. Blomstedt verlässt das Gewandhaus zum Ende der Spielzeit 2004/2005. Nachfolger des 73-jährigen Schweden wird der Italiener Riccardo Chailly, derzeit Chefdirigent des Concertgebouw-Orchesters in Amsterdam.

Oper Leipzig: Britischer Regisseur John Dew startet Belcanto-Zyklus
(Pressemeldung) Lange war er von den Spielplänen der Opernhäuser verschwunden, derzeit erlebt der Belcanto eine Renaissance auf europäischen Bühnen. Auch in Leipzig: Zwischen Traum und Wachen ? die Liebesgeschichte einer Nachwandlerin erzählt Vincenzo Bellinis gleichnamige Oper ?La Sonnambula?. Mit diesem Werk beginnt am 5. April in der Oper Leipzig ein Belcanto-Zyklus, der sich den frühen Meisterwerken der italienischen Romantik widmet.
John Dew inszeniert Bellinis zweiaktiges Melodramma sowie in der nächsten Saison dessen Romeo-und-Julia-Oper ?I Capuleti e i Montecchi?. In Leipzig brachte der britische Regisseur bereits Anfang der 90er einen Mozart-da-Ponte-Zyklus heraus, vor zwei Jahren die gefeierte Produktion ?Pelléas und Melisande? von Debussy. Der designierte Generalintendant des Staatstheaters Darmstadt erarbeitet derzeit einen neuen ?Ring? für das Staatstheater Wiesbaden, außerdem Isaac Albeniz? ?Merlin? für die Königliche Oper Madrid.
Zu sehen sein wird ?La Sonnambula? im Bühnenbild von Thomas Gruber. Die Kostüme gestaltet Spanier José Manuel Vazquez, der seit zehn Jahren kontinuierlich mit John Dew arbeitet. Erstmals in der Titelpartie der Amina ist Koreanerin und Leipziger Ensemblemitglied Eun Yee You zu hören, außerdem in dieser Saison auch als Gilda in ?Rigoletto? und Sophie im ?Rosenkavalier?. Den Rodolfo gibt der neuengagierte finnische Bass Tuomas Pursio, Georgier Shalva Mukeria den Elvino. Der Gasttenor sang die Partie bereits am Teatro Communale von Florenz.
Sein Debüt mit dem Gewandhausorchester gibt der ehemalige Dirigent der Hamburgischen Staatsoper, Frank Beermann. Dort brachte der Belcanto-Spezialist mit großem Erfolg Donizettis ?Anna Bolena? mit Edita Gruberova in der Titelpartie heraus, bei den Opernfestspielen im spanischen Oviedo außerdem Bellinis ?Norma?. Regelmäßig übernimmt der ehemalige Assistent von Ingo Metzmacher Sinfoniekonzerte in Santiago de Chile; mit den Bamberger Symphonikern und Pianist Matthias Kirschnereit spielt er zu Zeit sämtliche Mozart-Klavierkonzerte auf CD ein.
?La Sonnambula? - Premiere am 5. April 2003; weitere Aufführungen am 11., 13., 17., 19. und 21. April sowie am 3., 11. und 22. Mai 2003

Dresden: Semperoper bekam neuen Steinway-Flügel
(Pressemeldung) Jetzt verfügt die Sächsische Staatsoper wieder über einen neuen Konzertflügel der Firma Steinway. Er wurde am vergangenen Wochenende in Dresden angeliefert. Die große, bundesweite Spendenbereitschaft der Bevölkerung und verschiedener Institutionen und Einrichtungen nach dem Hochwasser im August ermöglichte den Ankauf des kostbaren Instrumentes.
Der international bekannte und in Dresden beheimatete Pianist Prof. Peter Rösel hatte in Hamburg bei der Firma Steinway & Sons das für die Semperoper bestimmte Konzertinstrument ausgewählt. Im Auftrag der Sächsischen Staatsoper Dresden hatte er dort im Januar mehrere Flügel geprüft. Seine Wahl fiel auf den Steinway D, der erstmals in einer Benefizveranstaltung der Sächsischen Staatskapelle Dresden für die Dresdner Kinderhilfe e.V. am 16. März in der Semperoper erklingen wird.
Schon einmal hatte Prof. Peter Rösel einen Flügel für die Semperoper ausgewählt. Dieser Steinway-Flügel war gemeinsam mit zwei weiteren, einem Hammerklavier und einem Cembalo Opfer der Augustflut geworden.
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