Body
Salzburg: Neue Gespräche mit Mäzen Vilar +++ Premiere für Ballett über Mahlers Welt +++ Sondervorstellung für 1000 Halberstädter Schüler in der Semperoper +++ "Eröffnung der Deutsch-Russischen Kulturbegegnungen"
Salzburg: Neue Gespräche mit Mäzen Vilar
orf - Die Salzburger Festspiele blicken zuversichtlich auf den nächsten Festspielsommer: Bereits nach den ersten Wochen liegt der Kartenverkauf um 12 Prozent über dem Rekordergebnis des Vorjahres, wie das Festival kürzlich mitteilte.
Getrübt wird die optimistische Stimmung allerdings durch die anhaltende Flaute an den Börsen: Denn sie verhindert, dass Alberto Vilar, der größte Sponsor der Salzburger Festspiele, seinen Zahlungen nachkommen kann. Welche Folgen das für die Kalkulation der Festspiele hat, dieser Frage ist Eva Halus vom ORF-Landesstudio Salzburg nachgegangen.
Die Salzburger Festspiele haben mit Alberto Vilar einen Vertrag, der von der Saison 1998/99 bis 2003/04 reicht. Einen Großteil des zugesagten Geldes hat der Mäzen in dieser Zeit bereits gezahlt, wie Festspielpräsidentin Helga Rabl-Stadler erklärt:
"Nach diesem Vertrag bekommen wir insgesamt 6,5 Millionen Dollar Vertrag mit Vilar bis 2004von Alberto Vilar. Davon haben wir bereits 4,5 Millionen erhalten. Wir hoffen nun, die restlichen zwei Millionen in den nächsten Jahren zu erhalten. Deshalb sprechen wir mit Herrn Vilar über neue Zahlungspläne", erklärt Rabl-Stadler.
Prinzipiell sind Verträge einklagbar. Wie sieht es nun in diesem konkreten Fall aus?
"Ich würde nie einen Wohltäter klagen. Er ist der größte Mäzen in der Geschichte der Festspiele - er würde sicher nie von uns geklagt werden", stellt die Festspiel-Präsidentin fest.
Die Salzburger Festspiele bekommen seit einigen Jahren auch Geld von den mittlerweile insgesamt fünf Sponsoren. Darunter zum Beispiel auch von der AUA, die selbst turbulente Zeiten hatte und hat:
"Auch die AUA hat sich ihr Engagement sehr gut überlegt und gesagt: Anstatt mit der Gießkanne verschiedene Kleine zu unterstützen, konzentrieren wir uns lieber auf die Salzburger Festspiele. Denn man erregt in diesen sechs Wochen im Sommer natürlich ungeheure Aufmerksamkeit", so Rabl-Stadler.
durchlebt hat und durchlebt:
Rabl-Stadler begrüßt es, dass die Salzburger Festspiele nicht nur Geld von der öffentlichen Hand erhalten, also von Stadt und Land Salzburg, dem Bund sowie dem Fremdenverkehrsförderungsfond, sondern auch Mittel von Privatfirmen erhalten. Allerdings warnt sie vor einer bestimmten Entwicklung:
"Ich fände es völlig falsch, wenn das Sponsoring völlig zur Basisfinanzierung wird. Das würde uns in neue Abhängigkeiten und Unsicherheiten stürzen, die uns sicher nicht gut täten", warnt Rabl-Stadler.
Dass die Zahlungen von Alberto Vilar ausgeblieben sind, hat also nicht bedeutet, dass das diesjährige Festspiel-Programm verändert werden musste. Allerdings wird eine Oper, nämlich die "Ägyptische Helena" von Richard Strauss, nur konzertant aufgeführt.
Die Salzburger Festspiele haben übrigens auch für den Umbau des Kleinen Festspielhauses Geld von Vilar erwartet. Darüber gab es zwar Gespräche, einem Vertragsabschluss standen aber zunächst sowohl der Börsen-Einbruch als auch das nicht fertig gestellte Projekt im Wege. Nun will Rabl-Stadler beim Mäzen erkunden, ob auch für diese Zahlungen ein Vertrag möglich ist.
Premiere für Ballett über Mahlers Welt
Halberstadt (ddp-lsa). Das Ballett «Lied von der Erde» von Tarek Assam feiert am Freitag in Halberstadt Premiere. Als emotional-ideelle Basis des Werkes von Gustav Mahler (1860-1911) dienten nach Angaben des Nordharzer Städtebundtheaters einst Hans Bethges (1876-1946) Nachdichtungen chinesischer Lyrik. Ballettdirektor Tarek Assam legt seiner Choreographie das «Lied von der Erde» mit den fünf kürzeren Sätzen «Das Trinklied vom Jammer der Erde», «Der Einsame im Herbst», «Von der Jugend», «Von der Schönheit» und «Der Trunkene im Frühling» sowie dem Finale «Der Abschied» und Teile von Mahlers unvollendet gebliebener 10. Sinfonie zugrunde.
Das Stück sei ein «großes Lebewohlsagen», das die verzweifelte Stimmung des Komponisten nach dem Tod seiner ältesten Tochter und eigener Erkrankung ausdrücke, teilte die Bühne mit. Es seien «letzte Dinge», die Mahler im «Lied von der Erde» umschreibt. Es spielt das Orchester des Nordharzer Städtebundtheaters.
http://www.nordharzer-staedtebundtheater.de
Sondervorstellung für 1000 Halberstädter Schüler in der Semperoper
Halberstadt (ddp-lsa). 1000 Schüler des Halberstädter Käthe-Kollwitz-Gymnasiums reisen Ende März zu einer Sondervorstellung vom Mozarts «Zauberflöte» in der Semperoper nach Dresden. Eine entsprechende Vereinbarung wurde am Mittwoch in Halberstadt mit dem Geschäftsführenden Direktor der Sächsischen Staatsoper, Roland Beneke, abgeschlossen. «Trotz der über 97-prozentigen Auslastung unseres Hauses brauchen wir dringend junge Leute als Publikum», sagte Beneke.
Die Semperoper hofft auf einen Schneeballeffekt. Das Pilotprojekt sei auch für das Opernhaus eine Chance, sagte der Geschäftsführende Direktor. Kultur müsse heute mehr in den Erziehungsprozess einbezogen werden. Nach der Januar-Schließzeit wegen der Flut-Sanierungsarbeiten startet die Semper-Oper am 13. Februar mit dem 5. Sinfoniekonzert der Sächsischen Staatskapelle Dresden die neue Spielzeit. Einer mehr als 50-jährigen Tradition zufolge steht ein Requiem auf dem Programm, denn dieses Konzert ist alljährlich der Zerstörung Dresdens am 13. Februar 1945 gewidmet.
http://www.Semperoper.de
"Eröffnung der Deutsch-Russischen Kulturbegegnungen"
Mainz (ots) - Im traditionsreichen Konzerthaus am Gendarmenmarkt in Berlin eröffnen die Schirmherren Bundespräsident Johannes Rau und Staatspräsident Wladimir Putin mit einem feierlichen Konzert die "Deutsch-Russischen Kulturbegegnungen 2003/2004". Nach der Begrüßung durch die beiden Präsidenten spielt unter der Leitung des russischen Pianisten und Dirigenten Mikhail Pletnev das Philharmonische Orchester St. Petersburg Ludwig van Beethovens Ouverture op. 62 "Coriolan" und die Sinfonie Nr. 4 f-Moll op. 36 von Peter Ilijitsch Tschaikowsky.
Das Konzert ist Auftakt für zahlreiche Veranstaltungen, die den Kulturaustausch beider Länder intensivieren sollen und Foren der Kulturbegegnung sind. Neben 3sat überträgt der russische Kultursender "Kultura" das Konzert live in seinem Programm. Der öffentlich-rechtliche Kulturkanal wurde 1997 gegründet und zeigt einem Millionenpublikum in Russland und den Baltischen Staaten Kulturelles aus der ganzen Welt.
Zur Eröffnungsveranstaltung der Deutsch-Russischen Kulturbegegnungen sind mehr als tausend Gäste geladen. Erwartet werden unter anderen der russische Kulturminister Michail Schwydkoi sowie die Kulturstaatsministerin Christina Weiss, Russlands Außenminister Igor Ivanov, die Justizministerin Brigitte Zypries, der Wirtschafts- und Arbeitsminister Wolfgang Clement, der Bundesratspräsident und Ministerpräsident von Sachsen-Anhalt Wolfgang Böhmer.
3sat wird die Veranstaltungen und Projekte des deutsch-russischen Kulturjahres in seinem Programm begleiten. Geplant ist außerdem ein Thementag zu Russland.
Sonntag, 9. Februar 2003, 3-sat, ab 12.00 Uhr