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Köln: «Feste Musicali» mit Werken zu Passion und Auferstehung +++ München: Kent Nagano will neue Akzente setzen +++ Köln: Doris Soffel wird erste Kammersängerin der Kölner Oper +++ Hamburg: Mstislaw Rostropowitsch möchte öffentlich nicht mehr Cello spielen
Köln: «Feste Musicali» mit Werken zu Passion und Auferstehung
Köln (ddp-nrw). Musik zu den Themen Passion und Auferstehung steht im Mittelpunkt der Kölner Osterkonzerte «Feste Musicali». International renommierte Ensembles und Solisten interpretieren von 13. bis 22. April Vokal- und Instrumentalstücke des französischen, deutschen und italienischen Barock und der Klassik, wie ein Sprecher der Stadt Köln am Mittwoch mitteilte.
Erstmals präsentieren die «Feste Musicali» in der Woche nach Ostern auch nicht an die österliche Thematik gebundene Instrumentalmusik. So erklingen Kompositionen von Wolfgang Amadeus Mozart im Programm von Reinhard Goebel und Musica Antiqua Köln sowie Johann Sebastian Bachs «Brandenburgische Konzerte» in der Interpretation des jungen Ensembles «Harmonie Universelle» unter Florian Deuter.
Das Auryn-Quartett bringt als «Festival im Festival» des WDR 3 die Streichquartette von Ludwig van Beethoven zur Aufführung. Das Ensemble feiert mit diesem Programm seinen 25. Geburtstag.
Das Kulturamt der Stadt Köln und musicArts Köln e.V. veranstalten die «Feste Musicali 2006» in Zusammenarbeit mit KölnMusik, der KölnTourismus GmbH und WDR 3.
München: Kent Nagano will neue Akzente setzen
München (ddp). Mit zwei Opern-Uraufführungen und vier Neuinszenierungen will der neue Generalmusikdirektor der Bayerischen Staatsoper, Kent Nagano, frischen Wind in das Münchner Traditionshaus bringen. Nagano sagte am Mittwoch bei der Präsentation des Programms für die Spielzeit 2006/2007, er wolle die große Münchner Musiktradition pflegen, werde aber auch eigene Akzente setzen. So sollen in den nächsten Jahren Kompositionsaufträge an die «bedeutendsten zeitgenössischen Komponisten» vergeben werden. Nagano wird im Herbst sein Amt als neuer künstlerischer Leiter der Staatsoper antreten.
Erste Premiere der kommenden Spielzeit wird die Uraufführung des Einakters «Das Gehege» von Wolfgang Rihm sein. Dieses Stück wird gekoppelt mit der Oper «Salome» von Richard Strauss. Beide Stücke werden von Nagano dirigiert und von dem US-Film- und Opernregisseur William Friedkin inszeniert. Friedkin ist unter anderem durch den Film «Leben und Sterben in L.A.» bekannt geworden.
Auch die Münchner Opernfestspiele 2007 beginnen mit einer Uraufführung: der Oper «Alice in Wonderland» der in Berlin lebenden koreanischen Komponistin Unsuk Chin. Auch dieses Werk wird von Nagano musikalisch geleitet. Die Inszenierung liegt in den Händen von Achim Freyer.
Mit weiteren Neuinszenierungen will Nagano unter anderem eine Linie mit französischen Opern sowie Opern des jungen Giuseppe Verdi begründen. Nagano wird in der Spielzeit 2006/2007 insgesamt an 41 Abenden am Pult des Bayerischen Staatsorchesters stehen. Darunter sind drei Akademiekonzerte unter seiner Leitung.
Köln: Doris Soffel wird erste Kammersängerin der Kölner Oper
Köln (ddp-nrw). Die Mezzo-Sopranistin Doris Soffel wird erste Kammersängerin der Kölner Oper. Mit dem Titel Kammersänger wolle die Oper künftig besonders verdiente Künstler ehren, teilte ein Sprecher der Stadt Köln mit. Soffel gehöre zu den profiliertesten deutschen Sängerinnen ihrer Stimmlage und den gefragtesten Wagner- und Strauss-Interpretinnen der Welt.
Die Künstlerin bekommt den Titel am 27. Januar 2007 bei einer Gala-Vorstellung in der Kölner Oper verliehen, bei der sie Werke von Wagner, Verdi, Saint-Saens und Strauss singen will.
Ihre internationale Karriere begann Soffel 1983 am Royal Opera House of Covent Garden in der Rolle des Sesto in «Clemenza di Tito» von Mozart. In der Folgezeit erlangte sie als einzige deutsche Mezzo-Sopranistin des Belcanto weltweite Anerkennung. Ihre Auftritte im international beachteten Kölner «Ring des Nibelungen» bestätigen ihre früheren Erfolge mit Sir Georg Solti in Bayreuth. In den vergangenen Jahren habe sie in 45 Kölner Vorstellungen den Rollen der Fricka und Waltraute Glanz verliehen, hieß es weiter.
Hamburg: Mstislaw Rostropowitsch möchte öffentlich nicht mehr Cello spielen
Hamburg (ddp). Der russische Cellist Mstislaw Rostropowitsch wird als Solist öffentlich nicht mehr auftreten. Im Mai 2005 habe er das letzte Mal gespielt, sagte der in Paris lebende Musiker der Wochenzeitung «Die Zeit». «Krzysztof Penderecki hat ein Cellokonzert für mich komponiert. Das habe ich in Wien uraufgeführt. Das war meine letzte Uraufführung und auch mein letzter öffentlicher Auftritt überhaupt als Cellist», fügte er hinzu.
Seit diesem 20. Mai habe er seinen Cellokasten nicht mehr geöffnet. Traurig sei er nicht über das Ende dieses Kapitels in seinem Musiker-Leben. Seine Verbindung zum Cello sei wie in einer Ehe: «Eine Ehe spielt sich nicht nur in der Öffentlichkeit ab, sie hat auch ihre intimen Momente. Selbstverständlich hole ich hier zu Hause mein Cello wieder hervor, weil ich es so arg vermisse. Und dann spiele ich nur für mich", sagte der Starmusiker.
Auch mit fast 80 Jahren ist Rostropowitsch als Dirigent ständig unterwegs. «Ich muss vorsichtiger sein, aber 2006 bin ich völlig ausgebucht und 2007 eigentlich auch schon.» Konzerte führen ihn auch zurück in seine Heimat Russland.