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Füssen: König-Ludwig-Theater wird im Juni wiedereröffnet +++ Berlin: Deutsches Symphonie-Orchester mit Nagano auf Tournee +++ Großräschen: Künstler aus zehn Ländern bei 14. Orgelzyklus +++ Görlitz: Cello von 1730 erklingt im Konzert
Füssen: König-Ludwig-Theater wird im Juni wiedereröffnet
Füssen (ddp-bay). Im Allgäuer Musiktheater am Forggensee stehen alle Zeichen auf Veränderung. Seit knapp sechs Wochen arbeiten die neuen Betreiber mit Hochdruck an der Umstrukturierung des insolventen Musicaltheaters. Fest steht bisher: Ab 1. März nächsten Jahres «wird es ein neues Stück um König Ludwig II. geben». Außer einer neuen Königs-Produktion am ehemaligen Aufführungsort von «Ludwig II. - Sehnsucht nach dem Paradies» werde aber vieles anders werden, sagte der Wiesbadener Veranstalter und Mitinvestor Gerd Fischer auf ddp-Anfrage. So werde künftig am Forggensee «das Produkt vom Aufführungsort getrennt». Die jetzigen Betreiber wollen sich «nicht auf ein Stück fokussieren, sondern das Haus öffnen».
So soll es unter anderem eine Zusammenarbeit mit den Jugendfestspielen Bayreuth geben. Wie lange das neue Ludwig-Stück am einstigen Wohnort des «Märchenkönigs» gespielt werde, ist nach Angaben Fischers «eine Frage der Akzeptanz». Eine «Fließbandproduktion mit 1500 Wiederholungen» werde es aber nicht geben.
«Wir wollen auch Stücke mit langer Laufzeit in unserem Festspielhaus. Aber wir brauchen dazu nicht die Struktur eines Staatstheaters», sagte der Veranstalter in Anspielung auf die frühere aufwändige Produktion. Den Luxus von 350 Mitarbeitern werde man sich nicht leisten. Schließlich sei das Musiktheater, das künftig «Festspielhaus Neuschwanstein» heißen soll, «kein subventioniertes Haus».
Am 5. Juni ist im neuen Festspielhaus eine Eröffnungsveranstaltung geplant. Dann wird auch der Sommerspielplan bekannt gegeben. Unabhängig von den künftigen Produktionen sind schon jetzt die neuen Preise festgesetzt: «Wir haben unsere Preise um 22 Prozent gesenkt. 80 bis 90 Plätze werden nur rund 15 Euro kosten», kündigte Fischer an. So soll gewährleistet werden, dass auch Schüler und Jugendliche sich die Theater- und Musicalaufführungen leisten können.
Berlin: Deutsches Symphonie-Orchester mit Nagano auf Tournee
Berlin (ddp-bln). Das Deutsche Symphonie-Orchester Berlin mit seinem Chefdirigenten Kent Nagano geht Ende Mai auf eine Deutschlandtournee. Auf dem Programm stehen Ravels Boléro, Prokofjews Klavierkonzert Nr. 2 g-Moll sowie Prokofjews «Romeo und Julia» aus den Suiten Nr. I und II, sagte ein Sprecher am Mittwoch. Es handelt sich um die dritte Tournee von Nagano und dem Orchester in dieser Saison. Die erste führte nach Österreich, in die Slowakei und in die Schweiz, die zweite nach Japan.
Stationen der Konzertreise sind Wolfsburg (26. Mai), Regensburg (27. Mai), München (28. Mai), Nürnberg (29. Mai) und Baden-Baden (31. Mai).
Nachdem das Orchester im Februar ein Auftragswerk von Jörg Widmann uraufgeführt hat, folgt am 26. Juni die Uraufführung eines neuen Werkes von Wilhelm Killmayer. Weitere Höhepunkte der nächsten Monate werden zwei Konzerte beim Ravenna Festival Ende Juni sein; im Juli führen sie Wagners «Parsifal» zwei Mal konzertant in Dessau auf und im August drei Mal in einer Inszenierung von Nikolaus Lehnhoff in Baden-Baden.
Großräschen: Künstler aus zehn Ländern bei 14. Orgelzyklus
Großräschen (ddp-lbg). Die 14. Großräschener Orgelkonzerte werden am Donnerstag in der katholischen Kirche St.Antonius eröffnet. Mit dem Concerto Polacco aus Warschau wirkt dabei erstmals ein Kammerorchester mit. Es begleitet den Organisten Marek Toporowski bei Werken von Händel, Bach, Mozart und der Uraufführung von Ulrich Pogdas «Toccata con spiritu».
Der Orgelzyklus 2004/2005 bringt insgesamt 13 Konzerte, darunter zwei zu Jubiläen. Am 24. Juni wird die 725-Jahr-Feier des Ortsteils Freienhufen in der dortigen Dorfkirche mit ihrer Sauer-Orgel begangen. Am 18. September wird in St.Antonius der 100. Geburtstag des Dresdner Bildhauers Friedrich Presds gefeiert. Er hatte zwischen 1975 und 1978 bei der Neuausgestaltung dieser Kirche den Großräschener Kreuzweg und das überdimensionale Holzkreuz vor der Altarwand geschaffen. Beide Abende stehen unter dem Motto «Orgelmusik und Bildhauerkunst».
Schon zum 9. Male gibt es drei Konzerte der Osteuropäischen Orgelmusiktage mit Organisten und weiteren Musikern und Sängern aus Lettland, Tschechien, Russland und Belorussland. Künstler aus insgesamt zehn Ländern sind diesmal an dem Orgelzyklus beteiligt.
Die 3. Großräschener Orgelfahrt führt nach Neuzelle, Möbiskruge und Fürstenberg. Die Großräschener Orgelkonzerte sind Mitglied der Kulturfeste im Land Brandenburg. Der Trägerverein um Rudolf Bönisch wird von der Stadt Großräschen unterstützt.
Görlitz: Cello von 1730 erklingt im Konzert
Görlitz (ddp-lsc). Wiener Klassik und klassische Moderne vereinen sich am Donnerstag im Konzert der Neuen Lausitzer Philharmonie. Unter ihrem Chefdirigenten Eckehard Stier spielt das ostsächsische Kulturraumorchester in Bautzen Beethovens dritte Leonorenouvertüre, Joseph Haydns Cellokonzert D-Dur und die zweite Sinfonie von Edward Elgar, teilte die Musiktheatergesellschaft in Görlitz mit. Den hohen Anforderungen von Haydns Werk an den Solisten stellt sich der Cellist Peter Bruns. Der Professor an der Dresdner Musikhochschule spielt auf einem Violoncello von Carlo Tononi aus dem Jahre 1730.
Nach der Premiere in Bautzen ist das Konzertprogramm am Freitag in der Görlitzer Stadthalle zu erleben. Am Samstag spielt die Philharmonie im Zittauer Theater und am Sonntag in Kamenz.
http://www.neue-lausitzer-philharmonie.de