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Berlin: Premiere von Brandauer-«Dreigroschenoper» vielleicht auf Parkplatz +++ Schwerin: Abschied von «La Traviata» +++ Berlin: Young Euro Classic-Festival" eröffnet +++ Kassel: Kasseler Musiktage unter neuer künstlerischer Leitung
Berlin: Premiere von Brandauer-«Dreigroschenoper» vielleicht auf Parkplatz
Berlin (ddp). Knapp eine Woche vor der Premiere der «Dreigroschenoper» im restaurierten Admiralspalast in Berlin ist das Gebäude immer noch nicht freigegeben. Es sei noch allerhand zu machen, sagte die zuständige Baustadträtin Dorothee Dubrau (Grüne) dem «Tagesspiegel» (Samstagausgabe). Am Dienstag solle die Bauaufsicht entscheiden, ob das Haus freigegeben und die Premiere wie geplant am Freitag stattfinden könne.
Wegen der Bauarbeiten proben die Schauspieler nachts. «Tagsüber sind die Bauarbeiter dran», sagte Schauspielerin Birgit Minichmayr, die die Polly Peachum spielt, der Zeitung. Sänger Campino von den Toten Hosen sagte: «Es bleibt spannend bis zur letzten Minute. Zuschauerraum und Bühne sind inzwischen betretbar. Ein paar Sitze gibt es auch schon. Aber sonst ist der Admiralspalast wie ein Rohbau. Überall liegen noch Zement und Schutt rum.» Falls das Bauamt das Gebäude nicht rechtzeitig freigebe, stelle man sich darauf ein, auf einem Parkplatz zu spielen, fügte Campino hinzu, der den Mackie Messer spielt.
Mit der «Dreigroschenoper» in der Regie von Klaus Maria Brandauer sollte der Admiralspalast nach zehn Jahren Leerstand am Freitag wiedereröffnet werden.
http://www.young-euro-classic.de
Schwerin: Abschied von «La Traviata»
Schwerin (ddp-nrd). Der im Juni auf dem Alten Garten von Schwerin gestartete Open-Air-Opernreigen mit Verdis «La Traviata» geht am Sonntag zu Ende. Für die insgesamt 27 Vorstellungen des Klassik-Highlights der Schlossfestspiele 2006 hatte das Mecklenburgische Staatstheater Schwerin rund 54 000 Karten angeboten. Sieben Wochen lang konnten Besucher unterm Sternenhimmel die tragische Liebesgeschichte von Violetta und Alfred verfolgen. An der Inszenierung von Peter Lotschak wirkten bis zu 250 Darsteller aus zwölf Nationen mit. Dazu gehörten auch drei Chöre aus Deutschland und Polen sowie 50 Statisten.
Die Oper war 1853 in Venedig uraufgeführt worden. Verdi entnahm den Stoff für «La Traviata» dem 1852 aufgeführten Theaterstück «Die Kameliendame» von Alexandre Dumas dem Jüngeren (1824 bis 1895), dessen gleichnamiger Roman 1848 erschienen war
Schon seit Jahren arbeitet das Staatstheater ohne Sommerpause und bietet stattdessen ein Programm für Daheimgebliebene und Gäste. Da das Haus in der Vergangenheit vor allem mit Verdi punkten konnte, hatte sich Intendant Joachim Kümmritz für das Liebesdrama entschieden, das zwar eindrucksvolle Massenszenen, aber auch fast kammerspielartige, intime Momente bietet. 2005 waren zur Freiluftaufführung der Verdi-Oper «Rigoletto» 45 000 Besucher gekommen.
Berlin: Young Euro Classic-Festival" eröffnet
Mit einem Konzert junger Musiker aus Nord- und Südamerika hat Berlins Regierender Bürgermeister Klaus Wowereit am Freitagabend das "Young Euro Classic-Festival" eröffnet. Bis zum 20. August spielen in Berlin 15 Jugendorchester aus aller Welt.
Die Musiker kommen unter anderem aus der Türkei, Israel, Syrien, Deutschland und Amerika. Unter dem Motto "Europa strahlt aus" will das Festival nach Angaben der Veranstalter eine Brücke von der Europäischen Union in den Nahen Osten schlagen. Jedes Konzert wird von einem Prominenten vorgestellt. Dazu zählen die die Schauspieler Martina Gedeck und Ulrich Matthes sowie die Journalistinnen Sabine Christiansen und Maybrit Illner.
Kassel: Kasseler Musiktage unter neuer künstlerischer Leitung
Die Kasseler Musiktage 2006, die vom 27. Oktober bis zum 5. November stattfinden, stehen erstmals in diesem Jahr unter der künstlerischen Leitung von Dieter Rexroth. Seine Vorgänger waren Leo Karl Gerhartz und Freimut Richter-Hansen. Thematisch-inhaltlich geben sie sich das Motto "Das Göttliche im Alltäglichen" und spüren den musikalischen "Offenbarungen" der Werke Mozarts und zahlreicher zeitgenössischer Komponisten nach. Einen besonderen Aspekt bilden die zehn Uraufführungen von Auftragswerken der Kasseler Musiktage, darunter Werke von jungen, noch relativ unbekannten Komponistinnen und Komponisten. Neugier auf neue Ausdrucksformen und Offenheit für die vielfältigen Eindrücke, die diese Werke hervorrufen, sind also Anspruch und Anspron dieses Festivals, das tradtionell vom hr-Sinfonieorchester eröffnet wird, in diesem Jahr dirigiert von Julien Salemkour.