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5.8.: oper und konzert aktuell +++ oper und konzert

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Kunstfest Weimar mit Giovanni Sollima +++ Streit in der Wagner-Familie soll auf die Bühne kommen +++ Thielemann will in München «auf hohem Niveau» arbeiten +++ 52. Bad Hersfelder Festspielegingen zu Ende +++ Glanzvoller Auftakt für dritten Musiksommer young.euro.classic +++ Musical: «Geist der Weihnacht» kommt nach Berlin +++ Collage über Preußenprinz Heinrich am 200. Todestag uraufgeführt

Kunstfest Weimar mit Giovanni Sollima
Weimar (ddp). Mit einer Deutschland-Premiere wartet das diesjährige Weimarer Kunstfest auf: Erstmals wird der italienische Cellist und Komponist Giovanni Sollima hierzulande live zu erleben sein. Der künstlerische Leiter des Kunstfestes, Ralf Schlüter, bezeichnete den Sizilianer als einer der meistgeschätzten Musiker der Welt. Dieses Erlebnis sei dem deutschen Publikum bisher versagt geblieben. Die «deutsche Erstaufführung» am 11. August komme deshalb «einer kleinen Sensation» gleich.
Mit seinem «J. Beuys Song» stellt sich Sollima in Weimar als Komponist und Instrumentalist vor. Das Solokonzert für Violoncello und live electronics war im vergangenen Jahr als Musik zum gleichnamigen Ballett am Theater Venedig entstanden. Das Kunstfest könne Sollima mit dem Kubus im Ilmpark einen singulären und eigenwillig «mitspielenden» Ort anbieten, betonte Schlüter. Dort wird mit Kristjan Järvi ein weiterer zeitgenössischer Komponist auf der Bühne stehen. Gemeinsam mit seinem Ensemble «Absolut» will der seit zehn Jahren in New York lebende Este dem Publikum eine musikalische Reise quer durch alle Genres bieten.
Geografische Grenzen überschreitet die west-östliche Musikwerkstatt «Swinging Divan». Sie setzt den «West-Eastern-Divan Workshop» von 1999 mit Daniel Barenboim fort und bietet libanesischen und deutschen Musikern die Möglichkeit einer «klingenden» Völkerverständigung. Das in dieser Werkstatt entstehende, künstlerische Einflüsse beider Kulturkreise verarbeitende «swingende» Konzert wird im Weimarer Kubus uraufgeführt.
Eröffnet wird der Reigen der musikalischen Angebote beim diesjährigen Kunstfest jedoch mit der 3. Guitar-Night am 9. August im Areal von Schloss Tiefurt. In diesem Jahr stehen lateinamerikanische Klänge im Mittelpunkt, von vier Bands in ganz unterschiedlichen Besetzungen interpretiert. Während es beim zweitägigen Festival «Crazy Elephant» mit neun Formationen aus fünf Ländern bluesig zugeht, bringt die Berliner Band «Shank» Grooves, Improvisationen und exzentrische Klangmalereien nach Weimar. Neu im Programm ist ein Konzert mit dem Sänger und Bassisten der legendären Rockband «Cream», Jack Bruce.
Ein Konzert steuert auch die «junge philharmonie thüringen» bei. Zu deren Projekt «Mystic Circles» finden sich rund 70 Schüler und Studenten aus zwölf europäischen Ländern unter Leitung des holländischen Dirigenten Hans Rotman zusammen.
( www.kunstfest-weimar.de)

Streit in der Wagner-Familie soll auf die Bühne kommen
München (ddp). Der Streit in der Komponistenfamilie Richard Wagner soll auf die Bühne kommen. Nach einem Bericht des Nachrichtenmagazins «Focus» will Musical-Komponist Franz Hummel im letzten Teil einer Trilogie den Dauerclinch in der Familie thematisieren. Zwei von fünf Akten des Stücks über das Leben des Festival-Gründers hat Hummel dem Blatt zufolge vollendet. In spätestens drei Jahren soll Premiere sein.
Die Konkurrenz für den Grünen Hügel kritisierte Wolfgang Wagner als «Geschäftemacher». Großvater Richard eigne sich nicht als Musical-Figur, wird er vom Magazin zitiert. Anders sieht dies aber Hummel, der Richard Wagner bereits im Füssener «Ludwig II.» auftreten lässt. Die Wagner-Saga sein «dramatisch und lustig, ein reiner Krimi», sagte er.

Thielemann will in München «auf hohem Niveau» arbeiten
München (ddp-bay). Trotz der finanziellen Engpässe der Stadt München ist Christian Thielmann optimistisch, dass er Chef der Münchner Philharmoniker wird. «Ich bin keine Sparlösung, aber ich denke wir sind auf einem guten Weg, sagte der Generalmusikdirektor der Deutschen Oper in Berlin zur »Welt am Sonntag«. Wie die Zeitung vorab berichtete, kündigte der Kandidat für die Nachfolge von James Levine an, dass er »Arbeit auf hohem Niveau« machen wolle und fügte hinzu: »Da darf man Sparzwängen nicht nachgeben.
Den 43-jährige Berliner, der die diesjährigen Bayreuther Festspielen mit dem «Tannhäuser» eröffnete, zieht es nach München, weil er nicht nur Opern dirigieren möchte. «Die Münchner Philharmoniker sind ein phantastisches Orchester und natürlich wäre es toll, wenn ich ein zusätzliches symphonisches Standbein hätte.» München solle «im Konzert der Weltzentren der Musik mitspielen».

52. Bad Hersfelder Festspiele: «Jesus Christ Superstar» war der Renner
Bad Hersfeld (ddp-swe). Die am Wochenende zu Ende gehenden 52. Bad Hersfelder Festspiele sind auch in diesem Jahr ein Publikumsmagnet gewesen. Bis zum vergangenen Wochenende waren die Veranstaltungen zu 94,45 Prozent ausgelastet, wie die Stadt am Freitag mitteilte. Insgesamt kamen 91 059 Besucher zu den 60 Aufführungen in der Stiftsruine der osthessischen Stadt. Besonders beliebt bei den Besuchern: die Rockoper «Jesus Christ, Superstar», bei der die Plätze zu 99,9 Prozent belegt waren.
Der Hersfelder Bürgermeister Hartmut Boehmer (parteilos) zeigte sich zufrieden über den Publikumszuspruch: Die Auslastung der Zuschauerplätze habe dieses Jahr nur knapp unter der im Jubiläumsjahr 2000 mit damals 98 Prozent gelegen. Damit sei die 52. Auflage der Reihe die zweiterfolgreichste Saison der Festspielgeschichte gewesen. Boehmer dankte Intendant Peter Lotschak, dessen Motto «Mut zur Klassik» sich bewährt habe.

Glanzvoller Auftakt für dritten Musiksommer young.euro.classic
Berlin (ddp-bln). Mit einem glanzvollen Programm des Sinfonieorchesters des Staatskonservatoriums Ankara ist der 17-tägige dritte Jahrgang von young.euro. classic am Freitagabend im Berliner Konzerthaus am Gendarmenmarkt eröffnet worden. Unter Leitung von Ibrahim Yazici waren Werke von Hindemith, der ab 1934 in der Türkei gewirkt und gelehrt hatte, Schostakowitsch und Stawinsky zu erleben, ferner zwei türkische zeitgenössische Kompositionen, darunter als reich applaudierte deutsche Erstaufführung das sinfonische Gedicht «Shades» von Ertug Korkmaz. Er konnte dafür mit den Interpreten viel Beifall entgegen nehmen. Zwei brillante Zugaben waren der Dank für die begeisterte Aufnahme.
Die Konzerte von rund 2.000 jungen Musikern in 14 Klangkörpern aus 13 Ländern plus zwei Special Nights mit namhaften Solisten, die neun Ur- und sieben deutsche Erstaufführungen bringen, waren nur durch die Unterstützung eines Sponsors, des Hauptstadtkulturfonds, der Stiftung Deutsche Klassenlotterie sowie der Europäischen Kommission möglich. Staatssekretär André Schmitz, sprach die Hoffnung aus, dass sich auch ein vierter, vom Publikum mit jeweils rund 20 000 Besuchern bis jetzt höchst erfolgreicher Jahrgang dieses Europäischen Musiksommers finanzieren lässt.

Der «Geist der Weihnacht» kommt nach Berlin
Berlin (ddp-bln). Berlin wird um eine Musical-Inszenierun reicher. Ab 14. November zeigt das Theater des Westens das Stück «Vom Geist der Weihnacht». Wie die Produktionsfirma MyWay bekannt gab, wurde der Kooperationsvertrag mit der Spielstätte am Freitag in Berlin unterzeichnet.
Das Musical entstand nach der berühmten Weihnachtsgeschichte «A Christmas Carol» von Charles Dickens. Es erzählt die Geschichte des hartherzigen Geldverleihers Scrooge, der vom Geist eines verstorbenen Geschäftspartners und einem Engel zu einem neuen Leben bekehrt wird.
Das Stück in der Inszenierung von Regisseur Jürgen Schwalbe wird bis zum 29. Dezember zu sehen sein. Karten gibt es bereits im September ab 19 Euro an allen bekannten Vorverkaufsstellen.

Collage über Preußenprinz Heinrich am 200. Todestag uraufgeführt
Rheinsberg (ddp). Die Uraufführung der Theater-Collage «Iphigenie auf Tauris oder Prinz Heinrich inszeniert eine Oper» war an Samstagabend der abschließende Höhepunkt der Rheinsberger Ehrungen zum 200. Todestag des Preußenprinzen Heinrich. Bis zum Oktober feiert ihn dort eine Ausstellung als Europäer von Rang. Das Stück von Anton Perrey mit Ausschnitten aus Glucks Oper «Iphigenie auf Tauris», die am 9. Mai 1783 hier zur deutschen Erstaufführung gekommen war, stellt die musischen Neigungen des auch bedeutenden Feldherrn und Diplomaten, der immer im Schatten seines älteren Bruders Friedrich stand, und das labile Verhältnis zu diesem dar.
Bravorufe galten in dem vom Prinzen geschaffenen Schlosstheater an der Spitze des Sänger- und Schauspielerensembles Angelica Domröse als Regisseurin wie souveräne, oftmals ergreifende Darstellerin der Titelrolle. Die musikalische Leitung hatte vom Klavier aus Olav Kröger, der zugleich Heinrichs Hofkapellmeister Johann Peter Abraham Schulz darstellte. Musik von diesem und von Carl Philipp Emanuel Bach erklang eingangs. Als Iphigenie war die aus Südkorea stammende Kyun-Mi Han zu erleben.
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