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700 Sänger in Fürstenwalde - Bundeschortage erstmals im Osten +++ 7. Mitteldeutsche Heinrich-Schütz-Tage in Bad Köstritz +++ Neue Musik aus der ehemaligen DDR +++ Konzert des Moskauer Kathedral-Chors in Magdeburg +++ Iranische Hardliner verhindern Konzerte
700 Sänger in Fürstenwalde - Bundeschortage erstmals im OstenFürstenwalde (ddp-lbg). Die Bundeschortage werden erstmals in den neuen Ländern ausgetragen. Vom 15. bis 17. Oktober erwartet das ostbrandenburgische Fürstenwalde als Gastgeber mehr als 700 Sänger von 19 Chören aus 10 deutschen Bundesländern, Polen und Russland, wie die Veranstalter ankündigten. Das Sängerfest steht unter dem Motto «Singen ist grenzenlos».
Am Eröffnungstag sind ab 17.00 Uhr sieben Konzerte in Fürstenwalde sowie in Bad Saarow und Beeskow vorgesehen. Am 16. Oktober stehen ein «offenes Singen» im Fürstenwalder Stadtzentrum sowie ein «Abend der Chöre» auf dem Programm. Am 17. Oktober ist eine «Dampferfahrt mit Musik» auf dem Scharmützelsee geplant.
Die Bundes-Chortage werden vom Deutschen Allgemeinen Sängerbund ausgerichtet. Schirmherren sind Bundestagspräsident Wolfgang Thierse und Brandenburgs Ministerpräsident Matthias Platzeck (beide SPD).
http://www.kammerchor-fuerstenwalde.de/Bundeschortage.htm
7. Mitteldeutsche Heinrich-Schütz-Tage in Bad Köstritz
Bad Köstritz (ddp-lth). Bad Köstritz unweit von Gera steht ab Donnerstag im Zeichen der 7. Mitteldeutschen Heinrich-Schütz-Tage. Das viertägige Festival in der Geburtsstadt des Komponisten Heinrich Schütz (1585-1672) bilde den Abschluss einer Serie von Veranstaltungen, die bereits an den zurückliegenden beiden Wochenenden Besucher an Schütz\' Wirkungsstätten in Dresden und Weißenfels lockten, erklärte die Direktorin des Heinrich-Schütz-Hauses Bad Köstritz, Friederike Böcher. Dabei hätten die Mitteldeutschen Heinrich-Schütz-Tage in diesem Jahr ihren Blick auf die vielfältigen Beziehungen zwischen Mittel- und Ostdeutschland, Böhmen und Polen in der Musik des 16. und 17. Jahrhunderts gerichtet.
Das widerspiegelt auch das Programm in Bad Köstritz, das vier Tage Musik von Heinrich Schütz und seinen Zeitgenossen in unterschiedlichsten Besetzungen bietet. So erklingt unter anderem sächsische Vokal- und polnische Instrumentalmusik mit dem Freiburger «Ensemble Musica poetica», entführt das Ensemble «Alte Musik» aus Dresden musikalisch an den Hof des Fürstbischofs von Kremsier, wird Musik zu hören sein, die Schütz 1621 zur Huldigung der schlesischen Stände komponierte.
Zum Auftakt des Bad Köstritzer Festival-Parts wird im Geburtshaus des Komponisten eine Ausstellung eröffnet, die in dessen Historie als Forschungs- und Gedenkstätte entführt. Sie ermöglicht einen Blick in die Geschichte von 50 Expositionen rund um Heinrich Schütz von 1954 bis in die Gegenwart. Traditionell gehören in Bad Köstritz auch ein Festgottesdienst sowie ein abendlicher Festumzug am 8. Oktober, dem Geburtstag des Komponisten, zum Programm.
Die Mitteldeutschen Heinrich-Schütz-Tage werden jährlich um den Geburtstag des Komponisten von der Ständigen Konferenz Mitteldeutsche Barockmusik, den Heinrich-Schütz-Häusern Bad Köstritz und Weißenfels sowie der Dresdener Hofmusik veranstaltet. Sie sind aus einem Festival hervorgegangen, das 1985 in Bad Köstritz ins Leben gerufen wurde. Damals öffnete das dortige Heinrich-Schütz-Haus zum 400. Geburtstag des Komponisten seine Pforten.
http://www.heinrich-schuetz-haus.de
Neue Musik aus der ehemaligen DDR
In den letzten zehn Jahren der real existierenden DDR hat sich eine florierende Szene Neuer Musik entwickelt, als Hochseilakt zwischen Eigendynamik und politischer Machbarkeit. Ein Berliner Projekt dokumentiert ihre Werke.
Es entstand eine Reihe von Stücken mit theatralischen und multimedialen Komponenten, die oft in ironischer Weise Zustände und Befindlichkeiten auf den Punkt brachten und damit wichtig für das Selbstverständnis kritischer Intellektueller wurden. Kurioserweise gehörte das kleine «Theater im Palast» zu den Spielstätten, die immer wieder auch solche Aufführungen bis zu einem gewissen Grade ermöglichten - in der Regel fanden im Palast der Republik Veranstaltungen mit staatstragendem Charakter statt.
Das Berliner Ensemble pianoplus bringt am 11. Oktober im Palast der Republik mit Klavier, Posaune, Live-Elektronik und Videoprojektionen Kompositionen aus diesem Umfeld zu Gehör. Nach einer Szene für Solo-Posaune mit dem Titel «weggeschwunden II - Zeiten» als Uraufführung greift es auch Stücke auf, die an die Grenze dessen gingen (und sie gelegentlich auch überschritten), was politisch eben gerade noch geduldet wurde.
http://www.hoyerstelzenbach.de
Quelle: codexflores.ch
Konzert des Moskauer Kathedral-Chors in Magdeburg
Magdeburg (ddp-lsa). Der international gefeierte Moskauer Kathedral-Chor «Missa Mystica» gastiert auf seiner diesjährigen Deutschland-Tournee am 22. Oktober im Magdeburger Dom. Das Ensemble von Victor Popow gelte als eines der besten Chöre der Welt, teilte der Organisator Peter Bizer am Dienstag in Berlin mit. Zu den 52 Sängerinnen und Sängern von «Missa Mystica» gehörten die gewaltigsten Stimmen Russlands und die tiefsten Bässe der Welt. In den Konzerten seien Kirchenlieder aus der Frühzeit des Christentums und Choräle der russisch-orthodoxen Liturgie zu hören.
Das Konzert in Magdeburg beginnt den Angaben zufolge um 20.00 Uhr. Insgesamt sei «Missa Mystica» auf der Deutschland-Tournee in neun Städten zu hören.
http://www.kathedralchor-moskau.com
Iranische Hardliner verhindern Konzerte
Konservative Kräfte im Iran haben mehrere geplante Konzerte mit Jazz und klassischer Musik, unter anderem organisiert von der Schweizer Botschaft, verhindert.
Laut einem Bericht von «The Globe and Mail» wurden zwei von der italienischen Botschaft organiserte Jazzkonzerte und eine Reihe von Soirées mit klassischer Musik der Schweizer Botschaft auf Druck konservativer Kreise abgesagt. Stimmung gemacht hatte unter anderem die konservative Zeitung «Jomhuri Islami».
Klassische Musik und Jazz sind zwar offiziell nicht verboten und werden vom staatlichen Radio ausgestrahlt. Dennoch hat «Jomhuri Islami» dem Regime vorgeworfen, die Einladungen an die europäischen Musiker und die Propagierung ihrer Kunst entsprächen nicht dem Willen des iranischen Volkes. Noch diese Woche wollen die französische und die deutsche Botschaft trotz der Widerstände ein Konzert mit klassischer Musik durchführen.
Quelle: codexflores.ch