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Mortier will Ruhr-Triennale abspecken +++ Palucca-Schule ruft Kuratorium ins Leben +++ "steirischer herbst": Musiktheater-Uraufführung +++ Ehrung für langjährigen MDR-Chorchef Gert Frischmuth +++ Ernst Krenek-Symposium im RadioKulturhaus Wien
Mortier will Ruhr-Triennale abspecken
Gerard Mortier macht Sparvorschläge für die Ruhr-Triennale. In Zukunft solle das im letzten Jahr gestartete Bühnenfest im Ruhrgebiet nicht fünf Monate wie bisher, sondern nur noch drei Monate dauern, sagte der Festspielleiter. Außerdem empfiehlt er, dass Festival mit seiner bisher großen Zahl an Spielstätten auf wenigere Bühnen zu konzentrieren. Hauptstandorte könnten Bochum, Essen und Duisburg sein. Erst letzte Woche wurde beschlossen, dass die Triennale in den folgenden Jahren mit 38 Millionen Euro weniger Zuschuss auskommen muss. Ab 2004 löst Theaterregisseur Jürgen Flimm Gerhard Mortier als Festspielleiter ab. Mortier wechselt an die Pariser Oper.
Quelle: 3sat
Palucca-Schule ruft Kuratorium ins Leben
Dresden (ddp-lsc). Zum Beginn des Wintersemesters hat sich an der Hochschule für Tanz «Palucca Schule Dresden» erstmals ein Kuratorium konstituiert. Wie die Schule am Donnerstag in Dresden mitteilte, gehören der Leiter des Fraunhofer-Institutes für Werkstofftechnik Dresden, Eckhard Beyer, der Intendant der Landesbühnen Sachsen, Christian Schmidt, das Vorstandsmitglied der Stiftung für Kunst und Kultur der Stadtsparkasse Dresden, Jürgen Schwarz, und der Intendant der Sächsischen Staatsoper Dresden, Gerd Uecker, dem Gremium an. Zum Vorsitzenden wurde Christian Schmidt gewählt. Das Kuratorium soll als unabhängiges Gremium über Planungen der Hochschule unterrichtet werden und zu ihnen Stellung nehmen.
http://www.palucca-schule-dresden.de
"steirischer herbst": Musiktheater-Uraufführung
Beim "steirischen herbst" gab es wieder eine Uraufführung. "Das Theater der Wiederholungen" heißt ein Musiktheater-Projekt von Bernhard Lang, einem der wichtigsten Komponisten der zeitgenössischen Musik in Österreich. Das Stück wurde am Samstag aus der Taufe gehoben. Lang komponierte eine "Geschichte der Grausamkeiten".
"Das Theater der Wiederholungen" ist sein erstes großes Musiktheater. Es wurde in der List-Halle aufwändig inszeniert und wird nach Graz auch an die Pariser Oper Bastille aufgeführt .
Quelle: orf
Ehrung für langjährigen MDR-Chorchef Gert Frischmuth
Die Stadt Erfurt hat den Dirigenten und Chorleiter Gert Frischmuth mit dem Kulturpreis der Stadt Erfurt 2003 geehrt. Zusätzlich verlieh ihm Bundespräsident Rau das Bundesverdienstkreuz.
Mit dem Erfurter Kulturpreis 2003 ist Gert Frischmuth am 3. Oktober geehrt worden. Vorher war der Dirigent und Chorleiter im Schloss Bellevue mit dem Bundesverdienstkreuz ausgezeichnet worden. Der 71-Jährige hat in seiner Laufbahn Chöre geleitet, Studenten unterrichtet, gesungen und dirigiert. Voll des Lobes sind seine ehemaligen Studenten, unter ihnen Christian Wolf, Matthias Jung und Jürgen Puschbeck, über ihren Lehrer und Dirigenten. Vor allem galt sein Engagement immer wieder der Förderung der Chorjugend und der Entwicklung der im Thüringer Sängerbund vereinigten Chöre.
Frischmuth wurde 1979 Professor für das Fach Chordirigieren an der Weimarer Musikhochschule "Franz Liszt", wo er auch Prorektor war. Elf Jahre später, 1988, wurde Frischmuth Chefdirigent des Leipziger Rundfunkchores, heute Chor des Mitteldeutschen Rundfunks, und setzte dort künstlerische Zeichen. Nicht eine der 73 Stellen wurde unter seiner Leitung bis 1997 gestrichen. Zu DDR-Zeiten hielt er dem politischen Druck stand und blieb seinen Studenten treu.
Der Kulturpreis der Stadt Erfurt erkennt hervorragende Leistungen auf dem Gebiet der Bildenden Künste der Darstellenden Künste, der Literatur und Musik an. Die Stadt Erfurt vergibt den Kulturpreis in Abständen von zwei Jahren - erstmals 1997 - jeweils am 2. Oktober des Jahres. Der Preis ist mit 5.000 Euro dotiert.
Quelle: http://www.mdr.de/kultur/musik/967173.html
Ernst Krenek-Symposium im RadioKulturhaus Wien
Die Zwänge der Weltgeschichte und auch die persönliche Entdeckerlust machten den österreichischen Komponisten Ernst Krenek (1900 bis 1991) zum Wanderer zwischen den Kontinenten, zum Heimatlosen.
Anhand von Kreneks Beschäftigung mit dem österreichischen Volkslied setzt sich nun das Symposium "Echoes from Austria" am 19. und 20. Oktober im Wiener RadioKulturhaus mit Musik als Heimat auseinander. "Vielleicht ist über Heimat am meisten bei jenen zu lernen, die es schwer hatten, ihre Heimat zu finden", heißt es in den Symposiums-Unterlagen.
Krenek, der in den USA als "Ein-Mann-Geschichte der Musik des 20. Jahrhunderts" galt und neben seiner Erfolgsoper "Jonny spielt auf" mehr als 240 Werke hinterließ, wurde in Wien geboren und verließ seine Heimat in den 20er Jahren, um zu reisen.
Nach seiner Rückkehr musste er 1938 vor den Nationalsozialisten ins US-Exil fliehen und lebte fortan zwischen den Kontinenten. Wie sich die Verwendung des Volksliedhaften - in den 20er Jahren in ursprünglicher Anwendung, nach der Zäsur des Krieges nur noch als Zitat - in Kreneks Kompositionen gewandelt hat, soll in Vorträgen und einem Gesprächskonzert erläutert werden. Über das Medium Musik wird versucht, "das lebenswichtige Bedürfnis nach einem kulturellen Fluchtpunkt Heimat aufzuspüren".
Einen Vor-Auftakt nimmt die vom Ernst Krenek Institut in Kooperation mit dem Österreichischen Volksliedwerk und dem ORF organisierte Veranstaltung bei einem Liederabend mit Wolfgang Holzmair im Wiener Konzerthaus ("Echoes from Austria", 14. 10., 19.30 Uhr). Am 19. 10. (18.30 Uhr) folgt im großen Sendesaal des RadioKulturhauses ein Gesprächskonzert, bei dem zur Einleitung der Wiener Philosophieprofessor Konrad Paul Liessmann zur "Sehnsucht der Moderne nach Heimat" spricht.
Kreneks Bearbeitung vom "lieben Augustin", die "Fiedellieder" oder "Echoes from Austria" spielen und besprechen dann Till Alexander Körber (Klavier), Donna Ellen (Sopran) und die Wiener Art Schrammeln unter der Moderation von Helmut Jasbar und Symposiums-Leiter Matthias Schmidt.
Das wissenschaftliche Programm am Montag (20. 10., ab 9.00 Uhr) im ORF-Kulturcafe bestreiten u. a. Konrad Köstlin ("Volkslied und Heimat als Agenten der Modernisierung"), Rudolf Pietsch (zum Volkslied als Grundlage in Kreneks Kompositionen) und Matthias Henke (zu Kreneks Verhältnis zur Volksmusik in der Zeit des Ständestaats).
Zum Abschluss gibt es nach dem Vortrag Claudia Maurer Zencks zu "Kreneks musikalischer Konstruktion von Heimat im Exil" einen Round Table zu "Musik als Heimat", an dem u. a. Friedrich Cerha, Kammersängerin Renate Holm und der Nestor der Volksmusikforschung in Österreich, Walter Deutsch, teilnehmen.
Die Veranstaltung endet musikalisch: Beim Schlusskonzert (19.00 Uhr, KulturCafe) gibt es Volkslieder u. a. von Krenek, Jenö von Takacs und Jozef Koffler.
Quelle: orf