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Nida-Rümelin: Bund kann Staatsoper nicht übernehmen +++ Staatstheater Darmstadt feiert 30-jähriges Bestehen +++ Benefiz-Gala der Hamburgischen Staatsoper brachte 109 000 Euro +++ Zufriedene Organisatoren: Beethovenfest mit großem Publikumszuspruch +++ Schnäppchenjagd im Festspielhaus Baden-Baden
Nida-Rümelin: Bund kann Staatsoper nicht übernehmenBerlin (ddp). Der scheidende Kultur-Staatsminister Julian Nida-Rümelin (SPD) spricht sich gegen eine völlige Übernahme der Berliner Staatsoper Unter den Linden durch den Bund aus. Im InfoRadio Berlin-Brandenburg sagte Nida-Rümelin am Samstag, Bund und Land könnten Gespräche über vernünftige Modelle führen, eine völlige Übernahme komme aber nicht in Frage. «Es gibt kein einziges Theater und keine einzige Oper, die vom Bund getragen wird», fügte Nida-Rümelin hinzu. Eines der Hauptprobleme der Berliner Opern-Situation sei, dass es sich um drei Opern handele, die um ein gleiches Publikum konkurrierten.
Die Probleme der Abstimmung und des Zusammenführens würden durch verschiedene Trägerschaften von Land und Bund nicht einfacher lösbar. Nida-Rümelin betonte, ein großer Teil des Etats des Kultur-Staatsministers werde bereits für die Kultur-Förderung in Berlin ausgegeben. «Große Schritte der Ausweitung kann es nicht geben, weil wir sonst in der Tat einen Berliner Zentralismus bekämen», sagte Nida-Rümelin. Es dürfe nicht soweit gehen, «dass der zweite Kultur-Senator Berlins im Kanzleramt sitzt».
Trotzdem könnten einzelne Einrichtungen von nationaler Bedeutung vom Bund finanziert werden. Nida-Rümelin sprach sich in diesem Zusammenhang für die Schaffung einer nationalen Akademie der Wissenschaften und Künste aus. Dies sei auch unter internationalen Gesichtspunkten dringend notwendig.
Staatstheater Darmstadt feiert 30-jähriges Bestehen
Darmstadt (ddp-swe). Das Staatstheater Darmstadt feiert am Sonntag sein 30-jähriges Jubiläum. Bei einem Festakt werden am Vormittag ein Beethoven-Konzert und ein Videofilm zur Geschichte der Bühne präsentiert. Auch Uraufführungen von Werken der Komponisten Cord Meijering und Hans Ulrich Engelmann stehen auf dem Programm. Eine Ansprache hält neben Kunstministerin Ruth Wagner (FDP) auch der Mainzer Bischof Karl Kardinal Lehmann.
Das im Oktober 1972 eingeweihte Darmstädter Staatstheater verzeichnet etwa 240 000 Besucher pro Spielzeit. In den Bereichen Musiktheater, Konzert, Tanz und Schauspiel werden hier in einer Saison rund 600 Veranstaltungen präsentiert. Im Großen Haus befinden sich insgesamt 950 Plätze, im Kleinen Haus 450. Die als Werkstattbühne mitbenutzte Probebühne hat 99 Plätze. Am Staatstheater sind etwa 500 Menschen beschäftigt.
Benefiz-Gala der Hamburgischen Staatsoper brachte 109 000 Euro
Hamburg (ddp-nrd). Spendable Gäste besuchten am Freitagabend eine Benefiz-Gala der Hamburgischen Staatsoper und des Hamburg Ballett in der Hansestadt. Rund 109 000 Euro erzielte die Veranstaltung, die jetzt den durch die Flut geschädigten Kulturgütern in Dresden und Prag zugute kommen, wie die Staatsoper am Samstag mitteilte. Das Geld geht an die Semperoper und das Stadtmuseum Dresden sowie an die Prager Stadtbibliothek, die Pinkassynagoge auf dem jüdischen Friedhof in Prag und an den Hilfsfonds Prager Stadttheater.
Zufriedene Organisatoren: Beethovenfest mit großem Publikumszuspruch
Bonn (ddp-nrw). Eine rundum positive Schlussbilanz haben die Organisatoren des diesjährigen Internationalen Beethovenfestes gezogen. So erreichte das Bonner Musikereignis eine Auslastung von 90 Prozent, wie die Veranstalter am Samstag mitteilten. Insgesamt strömten 27 000 Musikliebhaber in die Aufführungen.
35 der 50 Konzerte waren ausverkauft. Darunter auch das Konzert des Israel Philharmonic Orchestra unter der Leitung von Zubin Mehta und der auf fünf Abende angelegte Zyklus aller späten Streichquartette von Ludwig van Beethoven in Kombination mit Werken des 20. und 21. Jahrhunderts mit dem Artemis Quartett und dem Juilliard Quartet. Viel Applaus und durchweg gute Kritiken erhielt auch der Zyklus aller 32 Klaviersonaten Beethovens in der Interpretation acht Erster Preisträger internationaler Klavierwettbewerbe.
Auch im nächsten Jahr will das Beethovenfest wieder eine Brücke zwischen Beethoven und der zeitgenössischen Musik schlagen. Zugleich habe sich das Konzept bewährt, hervorragenden Nachwuchskünstlern einen breiten Raum im Programm zu geben.
Schnäppchenjagd im Festspielhaus Baden-Baden
Baden-Baden (ddp-bwb). Auf Schnäppchenjäger hat es derzeit das Festspielhaus Baden-Baden abgesehen. Mit besonderen Angeboten will Intendant Andreas Mölich-Zebhauser die Zuschauerbilanz aufbessern. So durfte bei der Neuinszenierung der Oper «L\'Orfeo» jeder, der zwei Karten erworben hatte, noch zwei Personen mitbringen, die sich die Aufführung umsonst ansehen konnten.
Das Experiment gelang. Rund 200 Besucher von insgesamt 1300 Kartenkäufern machten von dem Angebot Gebrauch und brachten noch zwei weitere Gäste mit. «Die Stimmung ist einfach besser, wenn auch bei weniger massenwirksamen Veranstaltungen der Saal fast voll ist», erläutert der Sprecher des Festspielhauses, Rüdiger Beermann, die Idee. Für kommendes Jahr seien bereits weitere Schnäppchenangebote geplant.