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München: «Messe» von Widmann mit großem Erfolg in München uraufgeführt +++ München: Broadway-Stars zu Gast bei «Klassik am Odeonsplatz»+++ Berlin: Bettina Wegner gibt Jubiläumskonzert +++ Witten/Herdecke: „Das junge Orchester NRW“ feiert 20-Jähriges
München: «Messe» von Widmann mit großem Erfolg in München uraufgeführt
München (ddp-bay). Das jüngste Werk des Münchner Komponisten Jörg Widmann, die «Messe» für großes Orchester, ist am Sonntagabend von den Münchner Philharmonikern unter Christian Thielemann uraufgeführt worden. Die Komposition ist der letzte Teil einer Trilogie, in der Widmann die Vielfalt vokaler Musik auf das Instrumentarium eines Orchesters übertragen will. Das Publikum in der Münchner Philharmonie bedachten Komponisten und Dirigenten mit anhaltendem Applaus.
Die ersten beiden Teile der Trilogie, «Lied» und «Chor», wurden bereits von den Bamberger Symphonikern unter Jonathan Nott (2003) und dem Deutschen Symphonie-Orchester Berlin unter Kent Nagano (2004) herausgebracht. Die Partitur für die «Messe», die sich frei an das traditionelle Liturgie anlehnt, entstand zwischen Dezember 2004 und Mai 2005. Es handelt sich um ein Auftragswerk der Münchner Philharmoniker.
In seiner «Messe» hat Widmann auf alte kontrapunktische Kompositionstechniken zurückgegriffen, die das Werk bisweilen archaisch klingen lassen. Am Anfang und Ende der «Messe» erklingt ein merkwürdig zerrissener Choral. Dazwischen entfaltet sich ein Klangspektrum, das von den Tiefen der Kontrabässe und des Kontrafagotts bis zur schneidenden Schärfe der Piccoloföten und hohen Trompeten reicht.
Ohrenbetäubende Tutti-Passagen wechseln sich ab mit Momenten der Einstimmigkeit, in der Widmann den «auf sich selbst zurückgeworfenen Menschen» versinnbildlicht sieht. Das Orchester ist ungewöhnlich stark besetzt, vor allem bei Bläsern und Schlagwerk. Zu dem traditionellen Instrumentarium treten für ein Orchester ungewöhnliche Instrumente wie Akkordeon, Akkordzither oder Gitarre.
Widmann zählt zu den führenden Komponisten seiner Generation. Der heute 31-jährige Künstler wurde zunächst als Klarinettist bekannt und gewann zahlreiche Preise bei internationalen Wettbewerben. Schon im Alter von elf Jahren begann er auch zu komponieren.
Kompositionsunterricht erhielt er unter anderem bei Hans Werner Henze und Wolfgang Rihm.
Im zweiten Teil des Konzerts am Sonntagabend erklagen die Symphonie Nr. 1 von Johannes Brahms sowie, als Zugabe, die «Egmont»-Ouvertüre von Ludwig van Beethoven.
Weiteres Konzert am 6. Juni um 20.00 Uhr am gleichen Ort.
http://www.muenchnerphilharmoniker.de
München: Broadway-Stars zu Gast bei «Klassik am Odeonsplatz»
München (ddp-bay). Zu ihrem fünfjährigen Bestehen wartet die Münchner Open Air-Veranstaltung «Klassik am Odeonsplatz» mit zwei hochkarätigen Sängern auf. Wie die Veranstalter am Montag mitteilten, geben mit der Sopranistin Lea Salonga und dem Tenor John Barrowman am 2. und 3. Juli erstmals zwei Sänger des New Yorker Broadway ihr Können zum Besten.
Die philippinische Sängerin Salonga gilt als eine der weltbesten Musicaldarstellerinnen. Vor allem durch ihre Engagements bei Disney («Aladdin», «Mulan») wurde sie einem breiteren Publikum bekannt. Auch Barrowman übernahm schon Hauptrollen in den Musicals «Die Schöne und das Biest» sowie in «Das Phantom der Oper». Er hat sich zudem einen Namen als TV-Darsteller gemacht.
http://www.klassik-am-odeonsplatz.de
Berlin: Bettina Wegner gibt Jubiläumskonzert
Berlin (ddp). Die Berliner Liedermacherin Bettina Wegner steht bereits seit 35 Jahren auf der Bühne. Anlässlich dieses Jubiläums gibt sie am Donnerstag ein Konzert in der Berliner Kulturbrauerei, wie die zuständige Konzertagentur am Montag mitteilte. Begleitet wird Wegner dabei von der Formation L\'art de Passage sowie dem Liedermacher, Sänger und Schauspieler Karsten Troyke.
Wegner wurde am 4. November 1947 geboren. Seit 1973 tritt sie als freie Künstlerin mit eigenen Liedern und lyrischen Texten auf. 1976 protestierte sie gegen die Ausbürgerung Wolf Biermanns, was für sie zu eingeschränkten Arbeitsmöglichkeiten führte. 1983 wurde Wegner zur Übersiedlung in die Bundesrepublik aufgefordert. Bei Antifa-Veranstaltungen und Initiativen gegen Rechtsextremismus ist die Künstlerin ein gefragter Gast.
Witten/Herdecke: „Das junge Orchester NRW“ feiert 20-Jähriges
Nach der großen Resonanz auf die erste Reihe von Festkonzerten im 20. Jahr seines Bestehens mit 1000 Zuhörern in der Philharmonie Essen, startet „Das Junge Orchester NRW“ unter Leitung von Ingo Ernst Reihl in die zweite Runde. Das zweite Festprogramm am Sonntag, den 12.6.2005, eröffnet mit Felix Mendelssohn Bartholdys Konzertouvertüre zu „Ein Sommernachtstraum“. Es folgt das 2. Klavierkonzert c-moll von Sergej Rachmaninow, für das der Pianist Carl Wolf gewonnen werden konnte. Wolf studierte in Basel bei dem Konzertpianisten und Pädagogen Krystian Zimmerman. Den sinfonischen Abschluss des rund zweistündigen Konzerts bildet Ludwig van Beethovens 7. Sinfonie A-Dur.
UWH-Musikdirektor Ingo Ernst Reihl gründete das Orchester im Alter von 15 Jahren. Ab 1985 versammelte er immer mehr Schüler, Studenten und junge Berufstätige in wöchentlichen Proben um sich. 1986 wurden bereits drei sinfonische Programme erarbeitet und gespielt. Das Junge Orchester NRW war geboren. Inzwischen ist es zu einem ernsthaften und gefragten Klangkörper gereift und bietet bereits der zweiten Generation hochbegabter Jungmusiker ein Sprungbrett für die professionelle Orchesterkarriere. Im Sommer 1997 errang das Orchester den dritten Preis beim ersten Orchesterwettbewerb der „Jeunesses musicales Deutschland". Orchesterleister Reihl möchte mit dem Wittener Konzert besonders jungendliches Publikum erreichen.
Sonntag, den 12.06.2005, 18 Uhr, Universität Witten/Herdecke, Große Halle, Alfred-Herrhausen-Str. 50, 58448 Witten
http://www.djo-nrw.de/