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Bielefeld: Haubenstock-Ramatis Oper "Amerika" im Stadttheater +++ Berlin: Neuköllner Oper lädt zum «Elternabend» +++ Dresden: Katharina Thalbach wird «Hänsel und Gretel» inszenieren +++ Berlin: Chor-Konzert im Französischen Dom +++ Berlin: Jubel um kubanische Sänger bei Berliner Classic Open Air +++ Celle: Verdis Oper «Nabucco» heute auf dem Schlossplatz
Bielefeld: Haubenstock-Ramatis Oper "Amerika" im StadttheaterIm Rahmen der Reihe "Neues Musiktheater" wird am 11. Juli im Stadttheater Bielefeld Roman Haubenstock-Ramatis Oper "Amerika" nach dem gleichnamigen Roman von Franz Kafka und der Bühnenbearbeitung von Max Brod Premiere haben. Die Inszenierung liegt in den Händen von Andrej Woron, der in Bielefeld bereits Kirchners "Ahasver" und Rzewskis "Die Perser" in Szene gesetzt hat.
Roman Haubenstock-Ramatis Oper "Amerika" entstand zwischen 1962 und 1964. Die Uraufführung an der Deutschen Oper Berlin ging 1966 in mutwilliger Störung unter - das Stück wurde nach der zweiten Vorstellung abgesetzt und besaß bald den Status einer Legende, von der zwar mancher gehört hatte, keiner freilich die Musik kannte. Erst durch die Wiederaufführung beim "steirischen herbst" 1992 wurde das Stück Publikum und Kritik erneut zugänglich. Hatte der Wiener Express in seiner Rezension noch 1966 "Theaterskandal um eine miserable Kafka-Oper" getitelt, so war in der Kritik nun die Rede von einer notwendig gewordenen Korrektur in unserem bisherigen Wissen um die Operngeschichte. "Amerika" ist ein Gipfelwerk der historischen Avantgarde. Innerhalb der Musik der zweiten Jahrhunderthälfte ist es in Anspruch und Aufwand allein Bernd Alois Zimmermanns praktisch gleichzeitig entstandenen "Soldaten" zu vergleichen. Gemeinsam bilden diese beiden Stücke den für eine sehr lange Zeit letzten ernsthaften Versuch eines Brückenschlags zwischen der historischen Operntradition und den musiktheatralen Konzepten der Avantgarde.
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Berlin: Neuköllner Oper lädt zum «Elternabend»
Berlin (ddp-bln). Zu einem «Elternabend» der besonderen Art lädt die Neuköllner Oper am Donnerstag ein. Vor dem Hintergrund der Diskussion um PISA-Schock, Ganztagsschulen und Elite-Unis wagt sich die Oper mit ihrem Musical nach eigenen Angaben «ins Zentrum des neu entfachten pädagogischen Wirbelsturms».
Thomas Zaufke (Musik) und Peter Lund (Text) lassen Eltern einen Abend lang mittels kleiner Kunstgriffe zu ihren eigenen Kindern werden - und die Oper zu einem überdimensionalen Schülerladen. Heraus kommt eine «theatralische Bestandsaufnahme des generationsübergreifenden Miteinanders» - Anspruch auf political correctness erheben die Autoren nicht. Der vergnügliche Erziehungskurs beginnt um 20.00 Uhr.
Dresden: Katharina Thalbach wird «Hänsel und Gretel» inszenieren
Dresden (ddp-lsc). Die Schauspielerin und Regisseurin Katharina Thalbach wird an der Sächsischen Staatsoper Dresden eine Märchenoper inszenieren. In der Spielzeit 2006/07 werde sie Engelbert Humperdincks «Hänsel und Gretel» auf die Bühne der Semperoper bringen, sagte der Intendant der Staatsoper, Gerd Uecker, den «Dresdner Neuesten Nachrichten» (Dienstagausgabe).
In der zurückliegenden Spielzeit 2003/04 habe es eine «hervorragende Publikumsauslastung» und ein «hohes künstlerisches Niveau» gegeben. Die Vielfalt der Regie- und musikalischen Handschriften solle in den kommenden Jahren ausgebaut werden, betonte Uecker. Dazu zähle auch das Engagement Katharina Thalbachs.
Berlin: Chor-Konzert im Französischen Dom
Berlin (ddp-bln). Der Chor der Berliner Hochschule für Musik «Hanns Eisler» gibt heute ein A-cappella-Konzert im Französischen Dom am Gendarmenmarkt. Auf dem Programm stehen unter anderem Werke von Hassler, Purcell, Mendelssohn Bartholdy und Brahms. Außerdem erklingt Kammermusik von Robert Constable und Matthias Schmitt. Die Veranstaltung beginnt um 18.30 Uhr. Der Eintritt ist frei.
Berlin: Jubel um kubanische Sänger bei Berliner Classic Open Air
Berlin (ddp-bln). Fast 7.000 Gäste des Classic Open Air auf dem Berliner Gendarmenmarkt haben am Montag bis in die Nacht enthusiastisch zwei Gesangsstars des kubanischen Buena Vista Social Club gefeiert. Die 74-jährige Omara Portuondo und der 77-jährige Ibrahim Ferrer sangen, begleitet vom Deutschen Filmorchester Babelsberg und 18 eigenen Musikern einschließlich Vokalgruppe, Hits vor allem aus der kubanischen Tradition, aber auch US-Amerikanisches wie Herman Hupfelds «As Time Goes By».
Stille Lieder, nur mit Gitarrenbegleitung, waren darunter. Ansonsten dominierten die großen Arrangements von Sa¡nchez Ferrer, dem Sinfoniker. Auch Ibrahim Ferrer war mit Eigenem vertreten. Besonders wurde er für das temperamentvolle «El Boquinene» gefeiert. Weltbekanntes wie «Guantanamero», «Siboney» und «Besame Mucho» gehörte zum Repertoire von Omara Portuondo, die für «Oriente» mit Ovationen überschüttet wurde.
Heute ist Omara Portuondo in Hannover zu sehen. Sie stellt ab 20.00 Uhr auf der Gilde Parkbühne ihr neues Album «Flore de Amor» vor.
Celle: Verdis Oper «Nabucco» heute auf dem Schlossplatz
Celle (ddp-nrd). Der Celler Schlossplatz ist heute Schauplatz einer Premiere der ganz besonderen Art. Das Orchester der Schlesischen Staatsoper Beuthen führt ab 20.00 Uhr Giuseppe Verdis beliebte Oper «Nabucco» vor der festlichen Kulisse auf. Bis zu 2000 Musikliebhaber können dann unter freiem Himmel die Verschleppung der Hebräer nach Babylon verfolgen und dem berühmten Gefangenenchor lauschen.
«Nabucco» wurde am 9. März 1842 in Mailand uraufgeführt. Es war der erste große Erfolg des damals 29-jährigen Komponisten. Das Open-Air-Ereignis ist am Sonntag auch auf dem Opernplatz in Hannover zu Gast.