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7.2.: oper und konzert aktuell +++ oper und konzert

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Deutsche Erstaufführung von Heiner-Goebbels-Oper in Berlin +++ Festival «Kammeroper Schloss Rheinsberg» +++ Erste Zulu-Oper in Südafrika +++ Uraufführung eines Ballettes von Pina Bausch +++ Tage der Laienmusik in Halle - Rau verleiht Auszeichnungen

Deutsche Erstaufführung von Heiner-Goebbels-Oper in Berlin
Berlin (ddp). Die jüngste Oper «Landschaft mit entfernten Verwandten» von Heiner Goebbels erlebt am Freitag in Berlin ihre deutsche Erstaufführung. Nur am Freitag und Samstag ist das Werk zu sehen, teilten die Berliner Festspiele als Veranstalter mit.
Die im Oktober vergangenen Jahres in Genf uraufgeführte Oper «Landschaft mit entfernten Verwandten» verknüpft Motive aus der klassischen Literatur und der Geschichte der Malerei. Mit «Bildern von betörender Suggestivkraft» inszeniere Goebbels Texte unter anderen von Giordano Bruno, Michel Foucault, Diego Velasquez und Gertrude Stein, hieß es.
Mitwirkende der deutschen Erstaufführung sind das Ensemble Modern, Mitglieder des Deutschen Kammerchores sowie der Bariton Georg Nigl und der Schauspieler David Bennent als Solisten. Die Leitung hat der Franzose Franck Ollu.
Die Oper ist nach «Schwarz auf Weiß» (1996) und «Eislermaterial» (1998) die dritte Zusammenarbeit von Goebbels mit dem in Frankfurt am Main beheimateten Ensemble Modern. Sie entstand im Auftrag der Europäischen Festival-Vereinigung, die - wie der Komponist - in diesem Jahr 50. Geburtstag feiert.

Festival «Kammeroper Schloss Rheinsberg»
Berlin (ddp-lbg). Die «Kammeroper Schloss Rheinsberg» ist eine künstlerische Institution zur Förderung junger Opernsänger. Die Grundidee besteht in der Verbindung eines internationalen Gesangswettbewerbs mit einem eigenen Festival. Künstlerischer Leiter ist Professor Siegfried Matthus, der die Institution 1990 gegründet hatte. Matthus gehört zu den am meisten aufgeführten deutschen Komponisten des 20. Jahrhunderts.
In diesem Jahr stehen im märkischen Rheinsberg vom 27. Juni bis 16. August mehr als 28 Aufführungen auf dem Programm, unter anderem drei Operngalas, das Oratorium von Vivaldi «Juditha Triumphans» und drei konzertante Aufführungen von Gershwins «Porgy and Bess». Zu den Spielstätten gehören neben dem Schlosshof das Heckentheater, das Schlosstheater und die Pfarrkirche St. Laurentius. Traditionell finden die meisten Aufführungen unter freiem Himmel statt.
Für die Besetzung der Partien wird der Wettbewerb ausgeschrieben. In diesem Jahr haben sich mehr als 400 Sänger aus 41 Nationen beworben. Die Sieger erarbeiten dann mit erfahrenen Dirigenten, Regisseuren und Gesangspädagogen die Opern und Stücke ein. Die Aufführungen vor großem Publikum sollen den jungen Sängern die Chance geben, von den Medien beachtet und von Intendanten und Agenturen entdeckt zu werden.
Seit der Gründung des Festivals 1990 nahmen mehr als 4300 junge Sänger aus aller Welt an dem jährlichen Gesangswettbewerb teil. 390 Preisträger gestalteten bisher die Partien in den 38 Rheinsberger Opernproduktionen oder nahmen an Meisterkursen teil. Zu den Aufführungen kommen jeden Sommer bis zu 20 000 Besucher. Karten für die Aufführungen gibt es bei den Berliner Theaterkassen oder bei der Tourist-Information Rheinsberg.
(www.kammeroper-schloss-rheinsberg.de)

Erste Zulu-Oper in Südafrika
Neun Jahre nach dem Ende der Apartheid macht sich Südafrika zunehmend selbsbewusster an die Aufarbeitung seiner schwarzen Kulturgeschichte. Das jüngste Produkt dieses Prozesses wird am Kap stolz als «Erste Oper Afrikas» gefeiert. «Prinzessin Magogo» heißt der Zweiakter, der zur Zeit in Pretorias Spoornet-Theater viel Beifall erhält.
Es ist zumindest die erste Oper, die bisher in der Sprache der Zulu geschrieben wurde - jenes selbstbewussten Volkes, das in Südafrika gesellschaftlich-historisch stets eine Sonderrolle gespielt hat. Vergleichbar in etwa der Bayern in Deutschland.
Neben sparsamen, aber effektvollen Requisiten und großartigen Stimmen bietet «Prinzessin Magogo» ein wahres Feuerwerk für Ohr und Auge. Das von Südafrikas Star-Komponisten Mzilikazi Khumalo geschriebene Werk folgt musikalisch europäischer Opern-Tradition, durchsetzt sie aber mit afrikanischen Stilelementen. Trommelwirbel und wilde Tanzeinlagen stehen dabei gleichberechtigt neben langen Streicher- und Bläsersätzen.

Uraufführung eines Ballettes von Pina Bausch
Die neueste Produktion des international gefeierten Tanztheaters Wuppertal unter der Leitung von Pina Bausch soll am 21. März in Wuppertal ihre Uraufführung erleben. Der wie immer zunächst namenlose Tanzabend sei teilweise in Istanbul entstanden, teilte Tanztheater-Geschäftsführer Matthias Schmiegelt in Wuppertal mit.
Mehr als 20 Wuppertaler Tänzerinnen und Tänzer waren im vergangenen Herbst gemeinsam mit Pina Bausch zwei Wochen lang zu Proben in der türkischen Metropole, «um die Atmosphäre der Stadt am Bosporus zu erleben». Zum Inhalt des Stückes wollte Schmiegelt noch keine Angaben machen.

Tage der Laienmusik in Halle - Rau verleiht Auszeichnungen
Halle (ddp-lsa). Halle ist in diesem Jahr Gastgeber für die Tage der Laienmusik. Die Veranstaltung am letzten Märzwochenende rücke das Laienmusizieren mit zwei großen Konzerten in den Blickpunkt des öffentlichen Interesses, teilte die Arbeitsgemeinschaft Deutscher Chorverbände am Donnerstag in Wolfenbüttel mit. Dabei werde die Stärke der Amateur- und Laienmusik unter Beweis gestellt und dokumentiert. 17 Chöre und Instrumentalensemble gestalteten das Programm. Mehrere der Ensembles seien Preisträger deutscher und internationaler Leistungsvergleiche.
Bundespräsident Johannes Rau verleiht in Halle die Zelter- und Pro Musica-Plakette. Für die Auszeichnung müssen Chöre, Orchester und Volksmusikgruppen den Angaben zufolge nachweisen, dass sie mindestens 100 Jahre kontinuierlich musikalisch gearbeitet haben und ihr Mitglieder Laien sind. Der Stadtsingechor Halle und der Karlsruher Mandolinen- und Gitarreverein 1903 erhalten in der Saalestadt die Ehrung. Dies geschehe symbolisch für alle fast 200 Ensembles, die im Laufe des Jahres in ihren Heimatorten ausgezeichnet werden.
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