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Leipzig: Bislang unbekannte Bach-Komposition entdeckt +++ Bad Harzburg: 36. Harzburger Musiktage vom 10. bis 19. Juni +++ Berlin: Uraufführung von Hans Zenders Oper „Chief Joseph“ +++ München: Händel-Handschrift in Staatsbibliothek entdeckt +++ München: Orchestergründer Kurt Graunke gestorben +++ Dresden: Forsythe Company beginnt Engagement
Leipzig: Bislang unbekannte Bach-Komposition entdecktEine bisher unbekannte Komposition von Johann Sebastian Bach (1685-1750) ist in der Herzogin-Anna-Amalia-Bibliothek in Weimar entdeckt worden. Ein Wissenschaftler des Bach-Archivs Leipzig stieß auf das Manuskript.
"Es handelt sich um einen spektakulären Fund, ein Gelegenheitswerk erlesener Qualität", sagte der Direktor der Stiftung Bach-Archiv Leipzig, Christoph Wolff, heute. Die Handschrift gebe Aufschlüsse über die stilistische Entwicklung Bachs. Er war von 1708 bis 1717 Hoforganist in Weimar. Das Werk wurde am Dienstag im Rahmen einer Pressekonferenz in Leipzig präsentiert, bei der sich auch der künftige Geschäftsführer der Stiftung, Dettloff Schwerdtfeger, erstmals in seiner neuen Funktion der Öffentlichkeit vorstellt.
Schwerdtfeger tritt seinen Posten zum 1. Januar 2006 an und wird Nachfolger von Bernhard Heß, der als ein maßgeblicher Architekt des Leipziger Bachfestes gilt und dessen Vertrag nach internen Querelen nicht verlängert wurde.
http://www.bach-leipzig.de
Bad Harzburg: 36. Harzburger Musiktage vom 10. bis 19. Juni
Vom 10. bis 19. Juni finden die 36. Harzburger Musiktage mit sechs Konzerten an vier Spielstätten statt. Eröffnet werden sie mit einer „Großen Ouvertüre mit Klavier und Sinfonie“ am Freitag, 10. Juni, mit dem Staatsorchester Braunschweig und dem chinesischen Pianisten Wen-Yu Shen. Fernöstlich geht es am Samstag, 11. Juni, weiter. „Mozart in japanischer Vollendung“ bietet das Lotus String Quartett. Ganz dem musikalischen Nachwuchs gewidmet ist derweil wieder die Preisträger-Matinee am Sonntag, 12. Juni, bei der aktuelle Bundes- und Landessieger des Wettbewerbs „Jugend musiziert“ ihr Können zeigen. Am 14. Juni ist die Cellistin Maria Kliegel im Trio mit der US-Amerikanerin Nina Tichman (Klavier) und Ida Bieler (Violine) zu erleben. Die Thomas-Kirche Leipzig zu Gast in der Lutherkirche Bad Harzburg: Das Barock-Konzert am 16. Juni bestreiten das Calmus-Ensemble Leipzig, Mitglieder des Leipziger Barockorchesters und Karsten Krüger an der Sauer-Orgel. „Von der Klassik zur Operette – Orchester + Gesang“ ist das Finale am Sonntag, 19. Juni, überschrieben.
Die Sopranistin Ausrine Stundyte und der Tenor Heiko Börner gestalten das Programm gemeinsam mit dem Philharmonischen Kammerorchester Wernigerode unter Leitung von Christian Fitzner. Womit das Finale den Weg in die Zukunft weist, denn Fitzner konnte als neuer künstlerischer Berater der Internationalen Festspiele gewonnen werden.
Quelle: http://www.harzburger-musiktage.de
Berlin: Uraufführung von Hans Zenders Oper „Chief Joseph“
Nach Stephen Climax (UA 1986 in Frankfurt) und Don Quijote de la Mancha (UA 1993 in Stuttgart) wird mit Chief Joseph am 23. Juni 2005 nun die dritte Oper Hans Zenders in der Staatsoper Unter den Linden uraufgeführt.
Chief Joseph (Hin-mah-too-yah-lat-kekht/Der Donner, der über die Berge rollt) lebte von 1849 bis 1904 und war seit 1871 Häuptling des nordamerikanischen Indianerstammes der Nez Percés. Sein Name steht für den Widerstand der Indianer gegen die Vertreibung aus ihrer angestammten Heimat, gegen ihre Ungleichbehandlung durch die weißen Amerikaner. Vor amerikanischen Kongressmitgliedern in Washington hielt er 1879 seine berühmte Rede: „Lasst mich ein freier Mann sein - frei, zu reisen, frei, anzuhalten, frei, zu arbeiten, frei, Handel zu treiben, dort, wo ich es möchte, frei in der Wahl meiner Lehrer, frei, der Religion meiner Väter zu folgen, frei, für mich selbst zu denken, zu reden und zu handeln - und ich werde jedes Gesetz achten oder die Strafe auf mich nehmen.“
Sein Friedenswunsch wie sein Ringen um Anerkennung der Freiheit und Gleichheit seines Volkes sind tief verwurzelt in der indianischen Religion, die der Bewahrung der Natur und dem magischen Erleben von Naturereignissen umfassende Bedeutung beimisst.
In den drei Akten der Oper werden anhand fiktiver wie historisch verbürgter Lebensstationen der Titelfigur Grundprobleme unserer Zeit thematisiert: Verantwortlichkeit gegenüber der Umwelt, Profitstreben vs. Spiritualität und Kriegstreiben vs. Pazifismus.
Hans Zender zählt zu den vielseitigsten Musikerpersönlichkeiten unserer Zeit. Neben seiner langjährigen Tätigkeit als Chefdirigent renommierter Sinfonieorchester oder als Generalmusikdirektor der Opernhäuser in Kiel und Hamburg ist seine Arbeit als Kompositionslehrer an der Frankfurter Musikhochschule, als Musikschriftsteller und allem voran sein vielschichtiges Wirken als Komponist hervorzuheben. Schon seit den 60er-Jahren im Theater aktiv schrieb er selbst Werke für das Musiktheater.
Die musikalische Leitung der Uraufführung übernimmt Johannes Kalitzke, Peter Mussbach inszeniert, Jimmie Durham ist für das Bühnenbild verantwortlich und Kostümbildner ist Bernd Skodzig
Quelle: http://www.staatsoper-berlin.de
München: Händel-Handschrift in Staatsbibliothek entdeckt
In der Bayerischen Staatsbibliothek in München ist eine Handschrift des Komponisten Georg Friedrich Händel (1685-1759) entdeckt worden. Laut der Bibliothek handelt es sich um eine vollständige, bislang unbekannte Fassung der Solokantate "Crudel tiranno Amor" für Sopran und Cembalo. Das Werk sei die einzige bekannte Partitur, in der Händel selbst den Generalbass in Rezitativen ausgeschrieben habe. Die von Fachleuten als echt bestätigte Handschrift habe für die Aufführungspraxis von Werken des Barockkomponisten höchsten Wert, hieß es. Das Autograph ist in einem Sammelband enthalten, in dem acht Manuskripte von John Christopher Smith sen., Händels engstem Mitarbeiter, geschrieben wurden. Der Sammelband gehört zum Nachlass des Musikschriftstellers und Kulturhistorikers Wilhelm Heinrich von Riehl (1823-1897), den die Staatsbibliothek 1899 erworben hat.
Quelle: B5Aktuell
München: Orchestergründer Kurt Graunke gestorben
Der Komponist und Orchester-Gründer Kurt Graunke ist im Alter von 89 Jahren in München gestorben. Der in Stettin geborene Graunke durchlief eine Ausbildung an Violine, Klarinette und in der Komposition, ehe er kurz nach Ende des Zweiten Weltkriegs das "Symphonie-Orchester Graunke" gründete, aus dem später die Münchner Symphoniker wurden. Der Klangkörper wurde durch Einspielungen und Konzertreisen weit über Bayern hinaus bekannt. Graunke, aus dessen Feder auch zahlreiche Filmmusiken stammen, stand 1989 zum letzten Mal am Pult der Symphoniker.
Quelle: B5Aktuell
Dresden: Forsythe Company beginnt Engagement
Der New Yorker Choreograf William Forsythe plant langfristig mit Dresden als künstlerischer Heimat. "Dresden ist meine neue Zukunft", sagte der Künstler am Dienstag (7.6.2005) bei der Präsentation seiner Auftaktprogramme in der Elbestadt. Am 16. Juni beginnt "The Forsythe Company" ihr Engagement in Dresden. Bis zum Abschluss der Bauarbeiten im Festspielhaus Hellerau werden das Schauspielhaus und das Deutsche Hygiene-Museum Dresden die Bühnen für Forsythes Tanzkunst sein.
Quelle: DW-World