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8.11.: oper und konzert aktuell +++ oper und konzert

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Halberstadt: Weills «Der Weg der Verheißung» zum Domfest 2007 +++ Berlin: Opern-Generaldirektor erwartet Crash für Opernstiftung +++ Frankfurt/O. : Patzelt will Staatsorchester in jetziger Größe erhalten +++ Wuppertal: Zweite Produktion für «Fonds Experimentelles Musiktheater» gekürt +++ Kassel: Kasseler Musiktage ziehen positive Bilanz +++ Hamburg: «Mamma Mia!» nur noch bis Sommer 2007 +++ Rostock: Opernsänger Peter Schreier leitet Meisterkurs

Halberstadt: Weills «Der Weg der Verheißung» zum Domfest 2007
Halberstadt (ddp-lsa). Zum Halberstädter Domfest 2007 soll es erneut eine Aufführung von Kurt Weills «Der Weg der Verheißung» geben. Die Kurt Weill Foundation for Music aus New York habe die Aufführung für das kommende Jahr erneut gestattet, teilte das Nordharzer Städtebundtheater am Mittwoch in Halberstadt mit. Der erste Teil des großen Bibeldramas war in diesem Jahr im Halberstädter Dom aufgeführt worden. 100 Tänzer, Schauspieler, Sänger und Orchestermusiker des Theaters beeindruckten in einer einfühlsamen Inszenierung des Theaterintendanten André Bücker.
Der Regisseur hatte die Deportation der Halberstädter Juden, die sich 1942 zum Abtransport vor dem Dom sammeln mussten, mit der biblischen Geschichte der Vertreibung des jüdischen Volkes verknüpft. Das Domfest dürfte vom 1. bis 4. Juni 2007 wieder zahlreiche Kulturfreunde und Touristen nach Halberstadt ziehen.

Berlin: Opern-Generaldirektor erwartet Crash für Opernstiftung
Berlin (ddp-bln). Der Generaldirektor der Berliner Opernstiftung, Michael Schindhelm, erwartet einen Crash für die Stiftung. Nachdem der Regierende Bürgermeister Klaus Wowereit (SPD) verkündet habe, dass die Mittel für die Opern nicht über das Jahr 2009 hinaus gestreckt werden, könne man auch keine drei Opern erhalten, sagte Schindhelm der «Berliner Zeitung» (Mittwochausgabe). Dann müsse man in Berlin auch «fairerweise sagen, dass man nicht im Stande ist, drei Opern zu erhalten. Das ist doch ein Widerspruch zu sagen, wir wollen alle Opern erhalten, haben aber nur Geld für zwei», fügte Schindhelm hinzu.

Frankfurt/O.: Patzelt will Staatsorchester in jetziger Größe erhalten
Frankfurt (Oder) (ddp-lbg). Das Staatsorchester Frankfurt (Oder) soll nach dem Willen von Oberbürgermeister Martin Patzelt (CDU) in seiner bisherigen Größe als so genanntes A-Orchester mit 86 Planstellen erhalten bleiben. «Wir haben im Haushalt die Weichen für ein großes Orchester gestellt», sagte Patzelt der «Märkischen Oderzeitung» (Mittwochausgabe). Es gebe keine gravierenden Veränderungen bei der Bereitstellung von städtischen Haushaltsmitteln. In der Verwaltungsspitze des Rathauses gebe es darüber Übereinstimmung.
Der Oberbürgermeister hatte noch Anfang des Jahres eine drastische Verkleinerung des Orchesters vorgeschlagen. Die Stadt wollte danach ihren Zuschuss um 1,1 Millionen Euro kürzen. Dies hatte landesweit zu einer kontroversen Diskussion geführt. «Es gibt in der Stadt Frankfurt keine politische Mehrheit für eine Verkleinerung des Staatsorchesters», sagte Patzelt dem Blatt. Davon lasse er sich bei seiner jetzigen Entscheidung leiten.

Wuppertal: Zweite Produktion für «Fonds Experimentelles Musiktheater» gekürt
Wuppertal (ddp-nrw). Das NRW Kultursekretariat und die Kunststiftung NRW haben unter knapp 40 Bewerbungen die zweite Produktion für den «Fonds Experimentelles Musiktheater» ausgewählt. Wie das Kultursekretariat am Dienstag in Wuppertal mitteilte, wurde das Stück mit dem Arbeitstitel «Von Mücken, Elefanten und der Macht in den Händen» für förderwürdig erachtet. Die Produktion wird mit 80 000 Euro unterstützt und soll voraussichtlich im Februar 2008 am Theater Bonn uraufgeführt werden.
Die Produktion stammt von Bernhard Herbordt und Melanie Mohren (Text und Regie), Hannes Galette Seidl (Komposition) und Anike Sedello (Ausstattung). Geplant ist eine musiktheatrale Auseinandersetzung mit dem Thema Macht. Dabei solle es auch um die Macht der Inszenierung und um die Glaubwürdigkeit der Darstellung gehen, hieß es.
Der «Fonds Experimentelles Musiktheater» war im Sommer 2005 vom NRW Kultursekretariat und der Kunststiftung NRW gegründet worden. Mit ihm sollen zeitgenössische Musiktheater-Produktionen initiiert und gefördert werden, die den Angaben zufolge Sprache, Musik und Raum neu befragen und experimentell erkunden.
http://www.nrw-kultur.de

Kassel: Kasseler Musiktage ziehen positive Bilanz
Erstmals in ihrer Geschichte boten die Kasseler Musiktage ein zehntägiges Programm mit 23 Veranstaltungen. Noch nie zuvor hatte es so viele Uraufführungen von Auftragskompositionen gegeben - zehn Werke hatten in Kassel ihre Premiere, darunter ein Stück des namhaften Komponisten Rolf Riehm. Nachdem das Festival am 05. November zu Ende ging, zeigt sich, dass das Experiment erfolgreich war. 3.200 Besucher kamen zu den Konzerten, Kunstaktionen, Lesungen und Podiumsdiskussionen, das sind deutlich mehr Konzertbesucher als im vergangenen Jahr.
Höhepunkte des Programm waren die Auftritte des European Music Project sowie des Ensemble Modern mit vier Uraufführungen junger Komponisten neben den Klavierduos Mari und Momo Kodama sowie Markus Bellheim und Armin Fuchs. Der neue musikalische Leiter Dieter Rexroth hatte unter dem Motto „Das Göttliche im Alltäglichen“ die Werke Wolfgang Amadeus Mozarts einem breiten Spektrum zeitgenössischer Musik gegenüber gestellt. Durch eine Kooperation mit der Kasseler Kunsthochschule konnten Video-Perfomances mit Live-Musik als bereichernde Elemente einbezogen werden. Neue Wege beschritten die Musiktage mit drei Late Lounges, in denen klassische Musik ganz selbstverständlich zum Bestandteil von Club-Sounds wurde. Mit einem Konzert der Kasseler Musikakademie und einem Auftritt von hochbegabten Kindern und Jugendlichen setzten die Musiktage Zeichen für die Förderung des Nachwuchses.
Nach dem gelungenen Experiment werden die Kasseler Musiktage nächstes Jahr voraussichtlich mit einem ähnlich umfangreichen Programm aufwarten.

Hamburg: «Mamma Mia!» nur noch bis Sommer 2007
Hamburg (ddp-nrd). Trotz ausverkaufter Ränge ist das Erfolgsmusical «Mamma Mia!» nur noch bis Sommer 2007 in Hamburg zu sehen. Im Herbst nächsten Jahres solle ein neues Stück im Operettenhaus Premiere feiern, teilte die Produktionsfirma Stage Entertainment am Dienstag in Hamburg mit. «Wir arbeiten zurzeit intensiv an drei neuen Produktionen, die wir 2007 auf die Bühne bringen wollen», begründete Stage-Geschäftsführer Jan-Pelgrom de Haas die Entscheidung. Darunter seien Deutschland- und Weltpremieren, für die sich insbesondere die Musicalmetropole Hamburg und das traditionsreiche Operettenhaus eigneten.
Das Musical «Mamma Mia!» mit den Hits der schwedischen Band Abba läuft seit November 2002 in Hamburg und lockte seither über zwei Millionen Besucher an. Der Standort Stuttgart, an dem die Show seit Juli 2004 ebenfalls zu sehen ist, ist laut einem Stage-Sprecher derzeit nicht in Gefahr. Welches der drei in Frage kommenden Stücke die Nachfolge von «Mamma Mia!» in Hamburg antreten wird, soll noch in diesem Jahr entschieden werden.
Stage Entertainment verfügt nach eigenen Angaben über mehr als 70 Produktlizenzen. Erst kürzlich gab das Unternehmen bekannt, dass die preisgekrönte Broadway-Show «Wicked - Die Hexen von Oz» 2007 nach Deutschland kommt. Zudem werde an einer Musical-Komödie mit den Hits von Udo Jürgens gearbeitet. Weiterhin hat sich Stage Entertainment die Rechte an Disneys neuem Musical «Tarzan» gesichert, das im Mai seine Welturaufführung am Broadway hatte. Darüber hinaus nehme die Entwicklung des Musicals «Wind of Change», das in Zusammenarbeit mit den Scorpions entsteht, zusehends Form an.

Rostock: Opernsänger Peter Schreier leitet Meisterkurs
Rostock (ddp-nrd). Der Opern- und Konzertsänger Peter Schreier leitet ab Freitag einen Meisterkurs für Studenten der Rostocker Hochschule für Musik und Theater (HMT). Der 71-Jährige werde sich Mozart-Interpretationen widmen, teilte die Hochschule am Dienstag mit. Zum Abschluss des Kurses geben die Teilnehmer am Sonntag um 17.00 Uhr ein Konzert im Kammermusiksaal.
Vor zwei Jahren war Peter Schreier, der sich international unter anderem mit seinen Bachinterpretationen einen Namen gemacht hat, schon einmal mit großem Erfolg als Professor Gast der Rostocker Musikhochschule. 2005 hatte er sich als Sänger von der Bühne verabschiedet, arbeitet aber weiterhin als Dirigent sowie als Lehrer.

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