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840 Wiederholungen verlangen starke Nerven

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In der Bremer Kunsthalle quälten 50 Pianisten ihr Publikum. Über 20 Stunden lang wurde es dem Klavierstück "Vexations" von Eric Satie ausgesetzt.

Fast einen Tag lang haben 50 Hobby- und Berufspianisten in Bremen auf den Schlussapplaus nach ihrem Auftritt warten müssen. Etwa 20,5 Stunden dauerte die Aufführung des Klavierstückes "Vexations" des französischen Komponisten Eric Satie (1866-1925) in der Bremer Kunsthalle. Das Werk besteht aus nur drei Notenzeilen, von denen eine doppelt gespielt wird. Nach dem Willen des Komponisten muss das Motiv insgesamt 840 Mal wiederholt werden. "Vexations" bedeutet auf Deutsch "Quälereien".

Uraufgeführt worden war das Klavierstück 1963 von dem Komponisten John Cage und elf weiteren Pianisten. Nach der Überlieferung waren die Künstler seinerzeit fast zwei Stunden schneller. In Bremen war die Aufführung Teil des Rahmenprogramms zu einer Ausstellung mit Werken von Cage und anderen. Das Konzert hatte am Freitagabend begonnen und war am
Samstag zu Ende. Die Aufführung sei reibungslos verlaufen, berichtete eine Mitarbeiterin der Kunsthalle. Selbst zu "undankbaren Zeiten" mitten in der Nacht hätten die Pianisten Zuhörer gehabt.
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