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Konzert des MDR Sinfonieorchesters beim Pabst im Vatikan +++ Musik und Macht - Wandelkonzert im EL-DE-Haus +++ 18. Schleswig-Holstein Musik Festival +++ Musical «Hair» im Deutschen Schauspielhaus
Konzert des MDR Sinfonieorchesters beim Pabst im Vatikan
Leipzig (ddp-lsc). Sinfonieorchester und Rundfunkchor des MDR wird im Herbst eine besondere Ehre zuteil. Auf Einladung von Papst Johannes Paul II. werden die Musiker am 17. Oktober ein Konzert in der Audienzhalle des Vatikans geben, wie der Sender am Montag in Leipzig mitteilte. Unter Leitung von Howard Arman sollen Ludwig van Beethovens 9. Sinfonie und Werke von Anton Bruckner erklingen. Anlass des Konzertes ist das 25-jährige Dienstjubiläum des Papstes.
Intendant Udo Reiter zufolge gehört es zu den «absoluten Ausnahmen, wenn ein Klangkörper zu solchen Anlässen, und das auch schon wiederholt» angefragt werde. Bereits zum 15-jährigen Amtsjubiläum weilten die Musiker des MDR zu einem Sondergastspiel in Rom, das zugleich das erste eines ostdeutschen Klangkörpers beim Heiligen Stuhl war.
Damals führten Chor und Orchester des Senders unter Leitung von Daniel Nazareth vor dem Pontifex und zahlreichen Ehrengästen den «Hymnus Pontificius» von Charles Gounod, «Stabat mater» von Krysztof Penderecki, die Messe in C-Dur von Beethoven sowie das «Te deum» von Bruckner auf. Wie damals soll auch das diesjährige Konzert von Fernsehen und Rundfunk übertragen werden.
Musik und Macht - Wandelkonzert im EL-DE-Haus
Ein ungewöhnliches Konzert findet am Donnerstag, 10. Juli 2003 um 18 Uhr im EL-DE-Haus, NS-Dokumentationszentrum, statt. An 15 Stationen in der ständigen und der aktuellen Sonderausstellung "Bilder einer fremden Stadt ? Zwangsarbeit in Köln 1939 - 1945"gibt es Klänge zum Thema ?Musik und Macht?.
Mitwirkende des Konzertes sind neben der Krahnenbaum Company Köln Teilnehmer des Projektes Response 2003: Kölner und Bonner Schüler, die sich ein halbes Jahr mit dem Thema ?Musik und Macht? beschäftigt haben. Das Konzert beschäftigt sich aber nicht nur mit Musik als Propagandainstrument, sondern auch mit der alltäglichen Macht der Musik, wie Jugendliche sie erleben. Ergänzend zu den Beiträgen der Jugendlichen führt die Krahnenbaum Company im Keller des EL-DE-Hauses, in den Gefängniszellen im ehemaligen Gestapo-Hauptquartier, Kompositionen von Mathias Spahlinger auf.
Response 2003 ist ein Gemeinschaftsprojekt der KölnMusik GmbH und des Westdeutschen Rundfunks in Zusammenarbeit mit dem Büro für Konzertpädagogik, gefördert vom Kuratorium KölnMusik e.V. und dem Deutschen Musikrat, sowie dem gastgebenden NS-Dokumentationszentrum. Response 2003 steht unter der Schirmherrschaft von Oberbürgermeister Fritz Schramma.
18. Schleswig-Holstein Musik Festival
orf - "Great Britain lässt bitten" lautet das Motto des 18. Schleswig-Holstein Musik Festivals (SHMF), das an diesem Wochenende (13. Juli) in Lübeck eröffnet wird. Noch nie hat ein Länderschwerpunkt das Programm so stark bestimmt wie dieses Mal. Königin Elisabeth II. hat zusammen mit dem deutschen Bundespräsident Johannes Rau die Schirmherrschaft übernommen. Prince Edward, der Earl of Wessex, jüngster Sohn der Queen wird den Länderschwerpunkt eröffnen und dem zweiten Festival-Wochenende gesellschaftlichen Glanz verleihen.
Das Unverwechselbare des großen Musikfestes, das nach der Gründung durch den Pianisten und Dirigenten Justus Frantz viele Nachahmer gefunden hat, bleibe nach fast zwei Jahrzehnten bestehen, betonen die Programmgestalter in Lübeck.
Das Fest läuft in einem ganzen Bundesland, bezieht Hamburg, Lüneburg und das dänische Tondern nachbarschaftlich mit ein. 33 Spielorte mit 57 Spielstätten nennt die Übersicht. Reine Konzertsäle sind eher die Ausnahme. Herrenhäuser, Scheunen, Dorfkirchen oder Werftgelände kommen beim Publikum besonders gut an.
Ein weiteres Charakteristikum ist die Nachwuchsarbeit. Mehr als hundert junge Musiker, ausgewählt aus zehn Mal so vielen Bewerbern in aller Welt, kommen acht Wochen auf Schloss Salzau mit berühmten Dirigenten zum Festival-Orchester zusammen.
Zu den Lehrern zählen Sir Neville Marriner, Christoph Eschenbach, Kurt Masur, Jukka-Pekka Saraste und Dennis Russell Davies. Zur Nachwuchsförderung gehören Meisterkurse und - als jüngster Zweig - ein Lieblingskind von Intendant Rolf Beck, die Chor-Akademie.
Spitzenorchester sind angesagt: das Philharmonia Orchestra London, das Mariinsky-Kirov-Orchester St. Petersburg, das NDR- Sinfonieorchester, die Staatskapelle Dresden, die Bamberger Symphoniker, die Academy of St. Martin in the Fields, um nur einige zu nennen.
Unter den Solisten sind diesmal besonders viele Geiger: Gidon Kremer, Pinchas Zukerman, Nigel Kennedy, Maxim Vengerov, Viktoria Mullova, Joshua Bell, Vadim Repin. Russische Nächte sind angekündigt, der Musik von Peter Tschaikowsky und Sergej Prokofjew gewidmet.
Grenzgänge sollen unternommen werden, Begegnungen von so genannter ernster und unterhaltender Musik, von Klassik und Jazz. Die Literatur wird mit einbezogen, und auch die Moderne kommt zum Zuge.
Nicht nur besonders viele Interpreten kommen aus Großbritannien, sondern noch mehr Komponisten. Der Bogen spannt sich von der Musik der Tudor-Zeit (William Byrd, John Bull, John Dowland, Henry Purcell) über Edward Elgar, Ralph Vaughan Williams und Benjamin Britten bis zur Gegenwart.
Musical «Hair» im Deutschen Schauspielhaus
Hamburg (ddp-nrd). Das einstige Kult-Musical «Hair» kehrt zurück. Die Hippie-Legende feiert heute Abend Hamburg-Premiere im Deutschen Schauspielhaus. Mehr als 35 Jahre nach der Uraufführung am Broadway ist die Zeit wieder reif für das schrille Musik-Theater über Frieden, freie Liebe und Freiheit. Die Neuinszenierung von Produzent Wolfgang Bocksch will durch moderne Choreografie und Videoinstallationen eine Brücke zwischen den 68ern und dem neuen Jahrtausend schlagen.
Choreografin ist Carla Kama, die bereits mit Künstlern wie Robbie Williams, The Smashing Pumpkins oder Ricky Martin zusammengearbeitet hat. Die 22 Tänzer und Sänger wurden für die Tournee eigens in New York und Los Angeles gecastet. Das Musical spielt noch bis zum 20. Juli in Hamburg. Im Anschluss geht die Produktion weiter nach Linz, Mannheim, Berlin und München. Es folgt eine Europa-Tour.
http://www.hair-europa.de