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9.1.: oper und konzert aktuell +++ oper und konzert

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Rostock: Musikstudenten spielen für Heimbewohner +++ Berlin: Viele Buhs für Katharina Wagner +++ Berlin: Uraufführung von Pascal Dusapin an Berliner Staatsoper +++ Dresden: SemperOpernball lebt nach 67 Jahren wieder auf


Rostock: Musikstudenten spielen für Heimbewohner
Rostock (ddp-nrd). In einem Benefizkonzert des Vereins «Live Music Now Yehudi Menuhin» spielen Rostocker Musikstudenten zugunsten von Heimbewohnern und Behinderten. Aufgeführt werden am Mittwochabend in Rostock Werke von Chopin, Mozart, Lotzing und Rachmaninow. Es singen und musizieren Studenten der Hochschule für Musik und Theater. Außerdem sind Auftritte von Gastrednern geplant, darunter des Intendanten der Festspiele Mecklenburg-Vorpommern, Sebastian Nordmann, wie die Veranstalter am Montag ankündigten.
Die Arbeit des Vereins «Live Music Now» basiert auf einer Idee des Starviolinisten Yehudi Menuhin, der auf die heilende Wirkung der Musik setzte. Musiker spielen in Pflegeheimen und Behindertenwerkstätten, in Kliniken und Seniorentreffs. Seit Gründung des Vereins im Januar 2005 wurden etwa 30 Konzerte organisiert, in diesem Jahr sind nach Vereinsgaben rund 40 Veranstaltungen geplant.
Das Benefizkonzert beginnt am Mittwoch um 19.30 Uhr im Katharinensaal der Hochschule für Musik und Theater.

Berlin: Viele Buhs für Katharina Wagner
Berlin (ddp-bln). Jeder Auftritt von Opernregisseurin Katharina Wagner sorgt für Furore. An der Deutschen Oper Berlin hatte sich am Sonntagabend viel Prominenz in den Ehrenlogen eingefunden, um die neueste Regiearbeit der 27-jährigen Urenkelin Richard Wagners zu erleben: Bundespräsident Horst Köhler nebst Ehefrau Eva Luise, Berlins Bürgermeister Klaus Wowereit, Bischof Wolfgang Huber, die Herrscher auf dem «Grünen Hügel» von Bayreuth, Wolfgang und Gudrun Wagner. Tochter Katharina wird als mögliche Nachfolgerin des heute 86-jährigen Patrons in Bayreuth gehandelt, und entsprechend groß ist das Interesse an ihrer Arbeit. Mit ihrer Inszenierung von Giacomo Puccinis «Il Trittico» allerdings erntete die junge Frau kräftige Buh-Rufe.
Puccinis (1858-1924) «Il Trittico» ist ein sehr selten in seiner Gesamtheit gespieltes Werk aus drei einstündigen Kurzopern. Die Trilogie mit «Suor Angelica», «Gianni Schicchi» und «Il Tabarro» hat zunächst keine sichtbar verbindende Klammer. Die drei Erzählungen um Erlösung und Gnade, Betrug und Treue in der Ehe verbindet Katharina Wagner mit einem fast identischen Bühnenbild, das nur leicht variiert wird. Ihre Versuche, den hochdramatischen und sehr emotionalen Werken durch Ironie ein wenig an Pathos zu nehmen, endeten meist im Lächerlichen. So etwa die lebensgroße Madonnenstatue, die in «Sour Angelica» ihre Echtheit als Mensch nach einer guten halben Stunde unter Beweis stellte, indem sie sich eine Zigarette anzündete.
Zwei Mal wagte sich die 27-Jährige zum Schlussvorhang auf die Bühne und ihr erfrorenes Lächeln zeigte, dass sie es wohl selbst kaum fassen konnte, was ihr an Ablehnung entgegenschlug. Flankiert von ihren engsten Mitarbeitern, dem Dramaturgen Robert Sollich und Bühnenbildner Alexander Dodge, trat sie etwas verloren im glitzernden schwarzen Abendkleid mit großem Dekollete ins Rampenlicht und schüttelte die lange blonde Mähne, während Vater Wolfgang und Mutter Gudrun tapfer applaudierten. Auf der anschließenden Premierenfeier wurde die Jung-Regisseurin nur kurz gesehen.
Erste Sporen hatte sich die jüngste Tochter von Wolfgang Wagner mit drei Regiearbeiten verdient: 2002 inszenierte sie Urgroßvaters «Fliegenden Holländer» in Würzberg, zwei Jahre später seinen «Lohengrin» in Budapest, im vergangenen Jahr «Der Waffenschmied» von Albert Lortzing am Gärtnerplatztheater in München. 2007 wird die Wagner-Erbin «Die Meistersinger von Nürnberg» auf dem «Grünen Hügel» inszenieren. Das ist die große Feuertaufe für die junge Frau mit Wohnsitz in Berlin. Ihre Inszenierung löst die 96er «Meistersinger» von Vater Wolfgang Wagner ab.
Die Stars des Opernabends an der Deutschen Oper Berlin waren die Gesangssolisten, allen voran Cristina Gallardo-Domas als ergreifende Angelica, Marina Prudenskaja als Pricipessa, Alberto Rinaldi als Gianni Schicchi und Paolo Galvanelli als Michele in «Il Tabarro». Das Orchester wurde von Stefano Ranzani geleitet.
Jetzt schaut Katharina Wagner voraus ins Jahr 2007, auf ihr von vielen mit Spannung erwartetes Regiedebüt in Bayreuth. «Es ist wichtig, dass die ´Meistersinger´ ordentlich werden», weiß sie um die Erwartungen der großen Richard-Wagner-Fangemeinde. Schließlich muss sie mindestens Furore machen, denn nichts Geringeres erwartet man von ihr.
http://www.deutscheoperberlin.de

Berlin: Uraufführung von Pascal Dusapin an Berliner Staatsoper
An der Staatsoper Unter den Linden Berlin steht am 21. Januar die Uraufführung von faustus, the last night von Pascal Dusapin, dem bedeutendsten und meistgespielten zeitgenössischen Komponisten Frankreichs, auf dem Programm.
In elf Stationen führt Dusapin Faustus durch dessen letzte Nacht: Begleitet von einem um alle Antworten verlegenen Mephistopheles stellt Faustus die großen Fragen nach Raum und Zeit, Anfang und Schöpfung der Welt, nach dem Verlust des Glaubens und nach der eigenen Identität. Peter Mussbach führt Regie. Unter der musikalischen Leitung von Michael Boder spielt die Staatskapelle Berlin. Es singen Georg Nigl, Hanno Müller-Brachmann, Robert Wörle, Jaco Huijpen und Caroline Stein.
Pascal Dusapins Werke für die Musiktheaterbühne nehmen einen immer größeren Stellenwert innerhalb seines umfangreichen künstlerischen Schaffens ein. Nach Roméo & Juliette und Medeamaterial, nach To Be Sung und zuletzt Perelà Uomo di Fumo wendet sich Dusapin mit der Uraufführung von faustus, the last night einem modernen Mythos zu, der im europäischen Mittelalter gründet und bereits vor Goethe viele Dichter zu Bearbeitungen angeregt hat. So bezieht sich Dusapin in erster Linie auf das Drama des Shakespeare-Zeitgenossen Christopher Marlowe.
Quelle: Staatsoper Berlin

Dresden: SemperOpernball lebt nach 67 Jahren wieder auf
Pünktlich zum 800. Jubiläumsgeburtstag der Landeshauptstadt Dresden wird erstmals seit 1939 wieder der SemperOpernball den internationalen Ballkalender bereichern. Über 2.200 Gäste aus Deutschland und Europa feiern am 13. Januar (Freitag) in den Räumlichkeiten der Sächsischen Staatsoper. Zur erwarteten Prominenz aus Wirtschaft, Politik und Showbusiness im weltberühmten Opernhaus zählen der argentinische Star-Tenor Marcelo Alvarez, die rumänische Sopranistin Angela Gheorghiu, Wolfgang Stumph, Gunther Emmerlich mit der Semper House Band sowie Paul Kuhn und die Willy Ketzer Band.
Mit dem offiziellen Eröffnungsprogramm um 21.00 Uhr übernimmt Schauspielerin Senta Berger die Moderation, für die Organisation zeichnet der Semper Opernball e.V., mit Unterstützung der Berliner Agentur Flaskamp AG, verantwortlich. Gute Unterhaltung bis 5 Uhr früh sollen außerdem die Sächsische Staatskapelle und der Staatsopernchor garantieren.
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