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Kompositionsauftrag für Isabell Mundry zurückgezogen +++ Neue Philharmonie Westfalen engagiert sich für Schüler +++ Erster Ton im John-Cage-Orgelwerk am 28. Februar in Halberstadt +++ Fischer-Dieskau gibt Meisterkurs an Berliner UdK
Kompositionsauftrag für Isabell Mundry zurückgezogenDie drastischen Sparmaßnahmen im Berliner Kulturhaushalt zeigen an der Deutschen Oper erste Auswirkungen. Der Wiener Operndirektor Ioan Holender, der vom Berliner Kultursenator Thomas Flierl beauftragt worden, nach Udo Zimmermanns Weggang zum Ende der laufenden Spielzeit die künstlerische Planung bis 2006 zu übernehmen, hat entschieden, einen Kompositionsauftrag an die Komponistin Isabel Mundry zu streichen. Zimmermann kritisierte die Entscheidung, er habe sie aber nicht zu verantworten. Durch die Absetzung des Projekts werde das Profil der Deutschen Oper Berlin beschädigt. Mundrys Opernprojekt "Odyssee" soll nun in der von Zimmermann geleiteten Musikreihe "musica viva" des Bayerischen Rundfunks konzertant aufgeführt werden.
Neue Philharmonie Westfalen engagiert sich für Schüler
Die Kinder- und Jugendarbeit der Neuen Philharmonie Westfalen steht an exponierter Stelle im Dienstplan des Landesorchesters. Sieben Konzerttermine wird das Orchester im Januar/Februar wahrnehmen, die alle mit Schulbesuchen einzelner Musiker in Schulklassen vorbereitet werden.
Bis auf zwei von Helmut Imig dirigierte Aufführungen, werden alle anderen Kinder- und Jugendkonzerte von GMD Johannes Wildner geleitet, der bis dahin seine diesjährige Japantournee mit dem Strauss-Ensemble der Wiener Symphoniker beendet haben wird.
Roland Vesper, Leiter der Kinder- und Jugenddramaturgie der Neuen Philharmonie, der alle Konzerte moderieren wird, hat diesmal die Mittagshexe von Antonin Dvorak ausgewählt, eines seiner späten Orchesterwerke, das auf eine Ballade des tschechischen Dichters Karel Jaromir Erben zurückgeht.
Um den Kindern das Stück nahe zu bringen, wird Vesper zunächst Klangbeispiele aus dem Stück vorstellen. Dabei wird er einzelne Instrumente, wie z.B. die Baß- Klarinette ausführlicher erklären. Mit Hilfe der Klänge sollen in der Phantasie der Kinder eigene Bilder zu dem Geschehen entstehen, weshalb auf eine Visualisierung im Konzert bewusst verzichtet wird.
Termine:
28.1. 10.00 und 11.30 Uhr Kamen Konzertaula
29.1. 10.00 und 11.30 Uhr Lünen Hilperttheater
30.1. 10.00 und 11.30 Uhr Unna Stadthalle
03.2. 10.00 und 11.30 Uhr Schwerte Freischütz
05.2. 16.00 und 17.30 Uhr Recklinghausen Festspielhaus
10.2. 10.30 und 12.00 Uhr Gelsenkirchen Musiktheater
15.2. 18.00 Uhr Bönen Aula des Schulzentrum
Erster Ton im John-Cage-Orgelwerk am 28. Februar in Halberstadt
Halberstadt (ddp-lsa). Bei dem wohl weltweit einmaligen John-Cage-Orgelprojekt in Halberstadt soll am 28. Februar 2003 der erste Ton erklingen. Das teilte die John-Cage-Orgelstiftung am Mittwoch in Halberstadt mit. In der ältesten Kirche der Stadt, der Burchardikirche, sei für das Werk des amerikanischen Komponisten (1912-1992) «As slow as possible so langsam wie möglich» eine spezielle Orgel installiert worden, die eine Interpretation dieses Werkes über einen Zeitraum von 639 Jahren ermöglichen soll.
«639 Jahre John Cage ist auch ein Projekt, das großen Optimismus in unsere Zukunft setzt», sagte Stiftungsmitglied Michael Betzle. Am 5. September 2001 hatte die Aufführung des Stückes mit dem Einschalten des Orgelmotors und des Blasebalges begonnen und zwar mit einer Pause von etwa 17 Monaten, die den Auftakt des Werkes bildet.
http://www.john-cage.halberstadt.de
Fischer-Dieskau gibt Meisterkurs an Berliner UdK
Berlin (ddp-bln). Einer der großen Sänger des 20. Jahrhunderts, Dietrich Fischer-Dieskau, hat Studenten und Zuhörern an der Berliner Universität der Künste Unterricht erteilt. Wie die Universität am Mittwoch mitteilte, hielt er einen öffentlichen Meisterkurs über das Liedgut des österreichischen Komponisten Hugo Wolf ab. Der 1925 in Berlin geborene Ausnahmekünstler Fischer-Dieskau hat in der Musikwelt des 20. Jahrhunderts bleibende Maßstäbe gesetzt und neue Standards definiert.
Der lyrische Bariton Fischer-Dieskau zählt zu den großen Opern- und Oratoriensängern der Nachkriegszeit. Mit seinen Liedinterpretationen errang er Weltruhm. Seit 1993 ist der heute 77-Jährige nicht mehr als Sänger aktiv. Er arbeitet als Gesangslehrer, Buchautor und Dirigent. Fischer-Dieskau lehrte zwischen 1983 und 1994 als Professor für Gesang an der Universität der Künste Berlin. Auch nach seinem Eintritt in den Ruhestand blieb er der Hochschule durch zahlreiche Meisterkurse eng verbunden.