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9.11.: oper und konzert aktuell +++ oper und konzert

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Nordische Musiktage erstmals in Berlin +++ Medienexperte: Revier-Opern sollten sich regional ausrichten +++ Neues Gebäude der Leipziger Hochschule für Musik und Theater übergeben


Nordische Musiktage erstmals in Berlin
Berlin (ddp-bln). Zum ersten Mal in ihrer 115-jährigen Geschichte werden die Nordischen Musiktage im Ausland ausgerichtet. Vom 23. November bis 1. Dezember sind sie in Berlin zu Gast. Unter dem Motto «Magma 2002» stehen 41 Veranstaltungen in großer stilistischer Spannweite auf dem Programm, sagten am Freitag in Berlin der Künstlerische Leiter, Rolf Gupta, und Projektleiterin Gunda Djupvik vom Norwegischen Komponistenverband.
Seit Ende des Zweiten Weltkrieges wird das Festival im Zwei-Jahres-Rhythmus ausgetragen. Es stellt neu Entstandenes aus den Teilnehmerländern vor und wurde bisher im Wechsel in deren Metropolen ausgerichtet. Hauptveranstalter ist der Nordische Komponistenrat. 29 Institutionen aus den fünf nordischen Ländern tragen zur Finanzierung bei.
Ein Rahmenprogramm mit acht verschiedenen Angeboten umfasst Ausstellungen und Kindermusiktheater. Dafür werden auch Räume der Botschaften der skandinavischen Länder genutzt. Rund 65 Komponisten aus Dänemark, Finnland, Island, Norwegen und Schweden haben ihr Kommen zugesagt. Zu den Mitwirkenden gehören die Berliner Philharmoniker, das Dänische Nationalorchester und das Philharmonische Orchester unter Vladimir Ashkenazy sowie der Schwedische Rundfunkchor.

Medienexperte: Revier-Opern sollten sich regional ausrichten
Gelsenkirchen (ddp-nrw). Die Opernhäuser im Ruhrgebiet sollten sich nach Ansicht des Bochumer Medienwissenschaftlers Franz R. Stuke vor allem als Bühnen der Region präsentieren und auf ein eigenständiges Profil setzen. «In die Musiktheater zwischen Dortmund und Duisburg kommt in erster Linie das Publikum aus dem Umland. Daran müssen sich die Häuser ausrichten», sagte Stuke am Freitag auf einer von ihm organisierten Tagung zu diesem Thema in Gelsenkirchen. Die Opern dürften nie aus dem Blick verlieren, für wen sie die Stücke inszenierten: «Ein Theater ohne Publikum ist nicht vorstellbar!», betonte Stuke.
Auf der Tagung im Musiktheater fürs Revier diskutierten Intendanten, Kunstschaffende und Politiker deshalb unter anderem die Frage, wie die Opernhäuser in Dortmund, Hagen, Gelsenkirchen, Essen und Duisburg ihr eigenes Programm finden und gerade in Zeiten knapper öffentlicher Kassen erfolgreich sein können. Dazu ist es nach Ansicht Stukes nötig, dass sich die Opern auch zeitgenössischer Musik oder selten gespielten klassischen Stücken öffnen. «Laut einer Studie dominierten noch vor rund fünf Jahren bundesweit zwölf Opernstücke rund 80 Prozent der Spielpläne», erklärte Stuke.
Zugleich warnte der Medienwissenschaftler jedoch davor, eine Rangliste der besten Revier-Opern anzufertigen: «Das ist eine ganz große Gefahr, denn dann wird schnell gefragt, ob fünf Opernhäuser nicht zu viel sind.» Den Musiktheatern müsse die Möglichkeit gegeben werden, ihr eigenes Profil zu entwickeln - und sich der Konkurrenz im Revier zu stellen. Kooperationen zwischen den Häusern seien dagegen vor allem im Bereich des Marketings oder des Kartenverkaufs sinnvoll.
Kultur könne als «selbstverständlicher Teil der Region» einen wichtigen Schritt für das Zusammenwachsen des größten europäischen Ballungsraums leisten. «Das Revier ist nun einmal keine gewachsene Kulturregion. Doch durch den kulturellen Boden, den wir hier haben, kann sich das langsam ändern», erläuterte Stuke. Auch das in diesem Jahr begonnene Kulturfestival RuhrTriennale leiste dazu einen wichtigen Dienst. «Es kann zeigen, dass die Oper etwas mit der Sensibilisierung von Gefühlen zu tun hat», sagte Stuke. Und wer bei dem Festival Appetit auf mehr bekommt, der gehe vielleicht auch wieder häufiger ins heimische Opernhaus.

Neues Gebäude der Leipziger Hochschule für Musik und Theater übergeben
Leipzig (ddp-lsc). Das Finanzministerium hat am Donnerstag der Hochschule für Musik und Theater in Leipzig ein neues Gebäude übergeben. In dem für 16 Millionen Euro sanierten Haus sollten künftig drei Fachbereiche und Teile der Verwaltung Platz finden, teilte das Ministerium mit. Das Gebäude am Dittrichring war 1908 als Verwaltung der Leipziger Lebensversicherung konzipiert und später als Bankhaus, Arbeitsamt und von der Deutsch-Sowjetischen Freundschaft genutzt worden. Zusammen mit dem Neubau des großen Saales im Musikerviertel und den Bühnen am Dittrichring verfüge die Hochschule jetzt über beste Bedingungen, um ihre Arbeitsergebnisse öffentlich zu präsentieren, sagte Wissenschaftsminister Matthias Rößler (CDU).
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