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9.2.: oper und konzert aktuell +++ oper und konzert

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Ensembles aus fünf Ländern bei Tanztheater-Tagen in Weimar +++ Komponist Peter Ruzicka besuchte die Probenarbeiten zu seiner Oper in Mainz +++ Kreuzchor und Schumann-Philharmonie gedenken Dresdens Zerströung


Ensembles aus fünf Ländern bei Tanztheater-Tagen in Weimar
Weimar (ddp-lth). Die dritten Internationalen Tanztheater-Tage in Weimar werfen ihre Schatten voraus. Fünf Ensembles aus Belgien, Deutschland, Japan, Kanada und Schweden werden vom 21. Februar bis 1. März in der Klassikerstadt erwartet. Schwerpunkt dieser dritten Tanztheater-Tage seien Arbeiten von Künstlern, die mit Technologie experimentierten, erklärte die Kuratorin Tanztheater am Deutschen Nationaltheater Weimar (DNT), Francesca Spinazzi und fügte hinzu: «Sie setzen die Sprache unserer Zeit ein, um die ewigen Geschichten der Welt und der Menschheit zu erzählen.»
Die Zuschauer können sich unter anderem auf zwei deutsche Erstaufführungen freuen, die Beginn und Ende des Festivals markieren. Während sich die Performance-Gruppe «dumb type» aus Kyoto in «Voyage» mit der Unsicherheit des Menschen in all ihren Facetten auseinandersetzt, durchwandert die Brüsseler Gruppe «Rosas» in der Choreografie «April me» von Anna Teresa De Keersmaeker die ganze Spannbreite des Tanzes und des Lebens.
Aus Stockholm kommen Marten Spangberg & Tor Lindstrand mit einem «choreografischen Angebot für Projektionen und Zuschauer» nach Weimar. Die Fortier Danse-Creation aus Montreal stellt mit «Tensions» ein Werk von Paul-Andre Fortier vor, der zu den führenden Persönlichkeiten des kanadischen Tanzes zählt. Die deutsche Choreografin Helena Waldmann stellt ihren «glücksjohnny» vor, der auf einer frühen Novelle Brechts basiert. Ergänzt wird das Programm durch Vorträge und Filme.
http://www.nationaltheater-weimar.de

Komponist Peter Ruzicka besuchte die Probenarbeiten zu seiner Oper in Mainz
Mainz (ddp). Die «Neue Musik» ist nicht gerade ein leichtes Feld. Zur Vorbereitung der Mainzer Premiere von Peter Ruzickas Oper «Celan» am 29. März hat das Mainzer Staatstheater deshalb einen ganzen Reigen von Veranstaltungen im Programm, die den Dichter Paul Celan und den Komponisten der Oper vorstellen sollen. Bei seinem ersten Besuch der Probenarbeiten zu seinem Werk am Freitag in Mainz kündigte Ruzicka zudem an, er werde nach den Aufführungen in Mainz dem Publikum für Gespräche zur Verfügung stehen.
Die Oper Ruzickas, der derzeit als künstlerischer Leiter der Salzburger Festspiele und der Münchner Biennale tätig ist, wird in Mainz erstmals seit ihrer Uraufführung 2001 in Dresden wieder auf einer Bühne zu sehen sein. Auch Köln plant eine Aufführung, die Ruzicka selbst dirigieren wird. 2004 werde zudem Bukarest die Oper über den rumänisch-stämmigen Celan auf die Bühne bringen, verriet Ruzicka.
Die Inszenierung seiner Oper in Mainz werde, anders als in Dresden, mehr szenische Elemente und weniger Filmanteile haben, sagte Ruzicka. In Dresden war die zentrale Sequenz des Werkes über den Dichter Paul Celan von einem Ausschnitt des amerikanischen Buchenwald-Dokumentarfilm unterlegt gewesen. Er hätte sich damals in manchen Sequenzen lieber eine szenische Auflösung mit mehr Interaktion von Personen gewünscht. Dazu werde es nun in Mainz unter der Leitung von Gottfried Pilz kommen.
«Celan» bildet nach den Worten von Ruzicka nicht die Biografie des Dichters ab und vertone auch nicht Celans Werke. Vielmehr sei es ein «Werk über den Holocaust am Beispiel des Dichters Paul Celan». Celan, der 1920 im heutigen Rumänien geboren wurde, gilt als der Dichter, der die Lyrik nach dem Holocaust wieder möglich machte.
Inspiriert wurde das Werk von einem persönlichen Treffen zwischen Celan und Ruzicka kurz vor dem Selbstmord des Dichters 1970 in Paris. Damals sei «ein Prozess angestoßen worden», der zu mehreren Musikstücken über Celan geführt und schließlich Ende der 90er Jahre in der Komposition der Oper gemündet habe, sagte der Komponist. «Celan» ist Ruzickas erstes Stück für das Musiktheater. Auch sein zweites soll sich wieder mit einem Dichter befassen. Nach dem Ende seiner Leitung in Salzburg werde er eine weitere Oper schreiben. Die soll sich um das späte Leben Friedrich Hölderlins drehen, kündigte der Komponist an.
Gisela Kirschstein

Kreuzchor und Schumann-Philharmonie gedenken Dresdens Zerströung
Dresden (ddp-lsc). Mit einem gemeinsamen Konzert in der Kreuzkirche gedenken heute der Dresdner Kreuzchor und die Robert-Schumann-Philharmonie Chemnitz der Zerstörung der Elbmetropole am 13. Februar 1945. Auf dem Programm steht das «Dresdner Requiem» des Komponisten und ehemaligen Kreuzkantors Rudolf Mauersberger, in dem er die Schrecken von Krieg und Zerstörung verarbeitet. Mauersbergers Requiem enthält deutsche Texte, unter anderem aus dem Alten und Neuen Testament. Dem Stück geht die 1945 komponierte Trauermotette «Wie liegt die Stadt so wüst» voraus, deren Uraufführung im Sommer des selben Jahres in der ausgebrannten Kreuzkirche stattfand.
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