Hauptrubrik
Banner Full-Size

Anpfiff für Puccini - «Turandot» im Münchner Olympiastadion

Publikationsdatum
Body

Das Münchner Olympiastadion ist am 25. Juni Schauplatz für die nach Veranstalterangaben größte Opernproduktion aller Zeiten. Giacomo Puccinis «Turandot» wird in der Inszenierung des chinesischen Meisterregisseurs Zhang Yimou («Die rote Laterne») zum ersten Mal in Deutschland aufgeführt.

München (ddp). Die gigantische Bühne, die die Originalkulisse der Verbotenen Stadt in Peking zeigt, ist 170 Meter breit und 43 Meter tief. Sie wird gegenüber der Haupttribüne aufgebaut, das Olympiastadion wird der Länge nach bespielt. «Das ist etwa so, als würde man vier Bühnen von U2 gleichzeitig aufbauen», sagte der Produktionsleiter Wolfgang Köllen am Dienstag in München.

Dirigent Janos Ács wird die Budapester Philharmoniker leiten. Mehr als 500 Mitwirkende, darunter der 120 Mann starke Chor der Budapester Staatsoper und 60 chinesische Tänzer, sind bei dem Spektakel zu sehen. Mehr als 120 Menschen werden rund zehn Tage lang mit dem Aufbau der Bühne beschäftigt sein. Das Bühnenbild wird in 40 Seecontainern von China nach Europa transportiert. 5000 handgefertigte Kostüme kommen zum Einsatz.

Der Geschäftführer des Münchner Olympiaparks, Wilfrid Spronk, hob hervor, dass durch die Querbespielung 60 Prozent der Sitzplätze bei der Aufführung überdacht seien. Zwischen 30 000 und 44 000 Plätze stünden zur Verfügung. Je nach Resonanz wird es möglicherweise auch eine zweite Aufführung am 26. Juni geben.

Die «Turandot»-Inszenierung des mehrfach Oscar-nominierten Regisseurs Zhang Yimou war 1998 erstmals vor der Originalkulisse in Peking aufgeführt worden. 2003 holte ein koreanischer Produzent sie ins Worldcup Stadium von Seoul. Für die Umsetzung wurde die Kulisse originalgetreu nachgebaut.

Die Europapremiere der Mammut-Inszenierung findet am 28. Mai in Paris im Stade de France statt, gefolgt von der Deutschlandpremiere im München. Eine dritte Aufführung ist im Juli in der Arena AufSchalke geplant.

In den Hauptrollen der Produktion werden die russische Sopranistin Irina Gordei (Turandot), der ukranische Tenor Viktor Lutsiuk (Calaf) und die chinesische Sopranistin Yao Hong (Liu) zu sehen sein. Vor der riesigen Kulisse zu singen sei «eine Herausforderung, aber kein Problem», sagte Yao Hong. Sie freue sich sehr auf ihren Auftritt.

Zhang Yimou ließ sich am Dienstag in München wegen Dreharbeiten in Japan zwar entschuldigen. Ende des Monats will er aber noch nach München kommen, um das Olympiastadion zu besichtigen.

Marina Antonioni
Musikgenre