Weimar - Zwei Ereignisse vor 300 Jahren haben das Bachfest der Neuen Bachgesellschaft Leipzig wieder nach Weimar geführt: 1714 wurde Johann Sebastian Bach nach Jahren des Wartens auch Konzertmeister in Weimar - und im selben Jahr wurde in der Residenzstadt Sohn Carl Philipp Emanuel geboren, der später als der «Hamburger Bach» berühmt wurde. Die 89. Auflage der traditionellen Konzertreihe ist deshalb überschrieben mit «Vater und Sohn».
Das Bachfest, das jährlich in wechselnden Orten Station macht, ist Höhepunkt und Abschluss der Thüringer Bachwochen. Die Niederländische Bachvereinigung unter Leitung von Jos van Veldhoven machte am Mittwochabend in der Herderkirche mit Werken von Vater und Sohn den Auftakt des Bachfestes. Bis Sonntag stehen 34 Konzerte auf dem Programm. Dazu zählt am Freitag Carl Philipp Emanuel Bachs Oratorium «Die Israeliten in der Wüste». Die 12 Cellisten der Berliner Philharmoniker spielen zum Abschluss Werke von Bach und Heitor Villa-Lobos.
Das ehemalige Wohnhaus von Johann Sebastian Bach am Marktplatz, in dem Carl Philipp Emanuel und Wilhelm Friedemann geboren wurden, wurde im Zweiten Weltkrieg zerstört. Musikbegeisterte Weimarer und Musiker dringen seit längerem darauf, über den erhalten gebliebenen Weinkellern beim Hotel «Elephant» das Bachhaus Weimar wiedererstehen zu lassen.