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Das deutsche Stadttheater ist Opernhaus des Jahres

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Das Monatsmagazin "Opernwelt" hat das Deutsche Stadttheater in seiner Gesamtheit zum Opernhaus des Jahres gekürt. 16 der 50 Rezensenten, die das Magazin jährlich zur Umfrage bittet, fanden die Stadttheater zwischen Flensburg und Passau, Aachen und Cottbus am innovativsten.

Hier wird nicht nur Basisarbeit geleistet, hier kommen auch Stücke auf die Bühne, die sich in den Riesenhäusern keiner zu inszenieren traut. Die 150 öffentlich getragenen Theater boten in der Saison 2002/2003 2591 Premieren an, darunter 360 Ur- und Erstaufführungen. "Die Zauberflöte", "Traviata" sowie "Hänsel und Gretel" sind zwar stets die meistgespielten Klassiker, doch in der Provinz erlaubt man sich daneben immer noch viele Wiederentdeckungen und Experimente. Allein schon, weil die Regel gilt: Je kleiner die Gemeinde, desto mehr Neuproduktionen. Wenn im Einzugsgebiet nur 100000 Kunden wohnen, waren alle, die es interessiert, nach zehn Aufführungen in jedem Stück - und verlangen nach Neuem.

Fast 20 Millionen Besucher konnten die Stadt- und Staatstheater so zu ihren 64728 Veranstaltungen locken, mit Musicals, Boulevard und Orchesterkonzerten kamen sogar 35,2 Millionen Menschen.

Für den zweiten Platz nominierten die Kritiker die Staatsoper Stuttgart. Aufführung des Jahres ist Luigi Nonos "Al gran sole carico d\'amore" in Hannover (Regie: Peter Konwitschny). Als "Ärgernis des Jahres" wurde etwa der Abgang Christian Thielemanns als Generalmusikdirektor der Deutschen Oper Berlin genannt. Gehadert wurde mit einzelnen Provokationen der Berliner Opernhäuser - darunter der "Don Carlos" an der Lindenoper (Philipp Himmelmann) und "Die Entführung aus dem Serail" an der Komischen Oper (Calixto Bieito).

(Quellen: Tagesspiegel, Berliner Morgenpost)
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