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Designierter Philharmoniker-Chef Maazel begeistert Klassikfans

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München - Schon ein Jahr vor seinem offiziellen Amtsantritt als neuer Chefdirigent der Münchner Philharmoniker hat US-Stardirigent Lorin Maazel das Münchner Konzertpublikum zu Jubelstürmen hingerissen. Zur Eröffnung der Saison 2011/2012 dirigierte der 81-jährige Maestro am Donnerstagabend in der ausverkauften Philharmonie ein Konzert mit Werken russischer Komponisten.

Auf dem Programm standen die 3. Orchestersuite von Peter Tschaikowsky, das 1. Violoncellokonzert von Dmitrij Schostakowitsch mit der argentinischen Cellistin Sol Gabetta als Solistin sowie Alexander Skrjabins Tondichtung "Le Poem de l'Extase", deren finale Klanggewalten in der Musikgeschichte ihresgleichen suchen.

Maazel wird kommendes Jahr Nachfolger von Christian Thielemann, der seinen Vertrag nach einem Streit mit seinem Orchester nicht verlängert hatte und ab 2012 als Chefdirigent zur Sächsischen Staatskapelle nach Dresden wechselt. In München ist Maazel nicht nur durch Gastdirigate bekannt. Er leitete von 1993 bis 2002 das Symphonieorchester des Bayerischen Rundfunks.

In einem Interview der "Süddeutschen Zeitung" hatte Maazel am Donnerstag gesagt, er wolle als neuer Chefdirigent das Repertoire der Philharmoniker erweitern. So werde französische Musik auf dem Programm stehen, "die die Philharmoniker bisher nicht häufig gespielt haben". Außerdem werde er einen Schwerpunkt auf russische, englische und zeitgenössische Musik legen, "die ganze Musik, die hier eben auch einmal aufgeführt gehört".

Maazel erwies seinem Vorgänger Christian Thielemann Referenz, der aus den Philharmonikern ein "Spitzenorchester" gemacht habe. Eine Verlängerung seines zunächst auf drei Jahre befristeten Vertrages schloss er nicht aus. "Mal sehen, wie die Sache sich entwickelt. In meinem Alter hat man keine Ambitionen mehr, außer gut musizieren zu können und zu dürfen", sagte er.
 

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