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Deutscher Sängerbund mit umfassendem Reformprogramm

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Im 140. Jahr seines Bestehens hat der Deutsche Sängerbund auf seiner Herbsttagung in Marburg den Startschuss für eine umfassende Reform im Innern gegeben. Der Dachverband von 24 regionalen Organisationen mit derzeit mehr als 21 000 Chören, rund 700000 aktiven Stimmen und einer Million Fördernden Mitgliedern formuliert seine "corporate identity" und formt danach ein neues "corporate design".

Köln (ots) - DSB-Präsident Dr. Heinz Eyrich: "Wir spüren Verantwortung, die in 140 Jahren bewährte Tradition des Laienchorgesanges nicht nur zu bewahren. Wir wollen sie weiter entwickeln und stärken, weil wir wissen: Es tut auch kommenden Generationen gut, wenn sie singen können und wenn sie die Qualitäten einüben, die zum Singen in der Gemeinschaft gehören. Damit diese Botschaft gehört und möglichst verstärkt wahrgenommen wird, polieren wir jetzt auf allen Ebenen vom Sängerkreis bis zum DSB auf, was vielleicht mit den Jahren matt geworden scheint." Die ersten Schritte in Marburg: DSB-Präsidium und Landespräsidenten erarbeiteten in einem siebenstündigen Werkstattgespräch gemeinsam mit Kölner Experten etwa 80 Reformvorschläge zur inneren Struktur und zur Öffentlichkeitsarbeit. Dazu gehören: Öffnung für neue Organisationsformen neben dem traditionellen eingetragenen Verein, Öffnung für neue Musikstile, neue Serviceangebote für Chöre ebenso wie für junge Leute, die gern singen ohne bisher einem Chor anzugehören. Selbst der 140 Jahre alte Name der Organisation selbst ist kein Tabu mehr: Zwei Drittel der Führungskräfte im DSB sprachen sich dafür aus, auch einen neuen "Markennamen" als mögliche Option zu diskutieren.

Unverändert, aber mit neuen Ideen befördert, bleiben die pädagogischen, kultur- und sozialpolitischen Ziele im DSB: Es geht um die Erhaltung, Pflege und Weiterentwicklung der europäischen Tradition der Laienchormusik - auch als Gegenbild zum zeitgenössischen Trend in Richtung auf puren kommerziell gesteuerten Musikkonsum. Es geht um die Förderung des Singens und des aktiven Musizierens allgemein vom Baby- und Kindergartenalter an bis in die Verästelungen des Musikstudiums. Und es geht um die Neupositionierung der Chöre als Orte leistungsorientierter Musikbeschäftigung, an denen soziale Qualitäten ebenso vermittelt werden wie die Sensibilität für Kunst und Kultur allgemein.

Ein in Marburg eingesetzter Arbeitskreis wird die Reform-Aufgaben ordnen und weitere Arbeitsgruppen zu speziellen Themen ins Leben rufen. Bis zum Frühjahr sollen erste Schritte begonnen und alle weiteren in einen festen Terminplan aufgenommen werden.

Den bereits erreichten Stand werden Hunderttausende erleben, wenn am 19. Juni 2003 das 20. Chorfest des DSB in Berlin beginnt. Die Schirmherrschaft hat Bundespräsident Johannes Rau übernommen. Die für einen ehrenamtlich geführten Verband gewaltige Anstrengung in Zahlen, die in Marburg aktualisiert wurden: Das Fest erfordert Mittel von rund 1,8 Millionen Euro. Derzeit sind knapp 500 Chöre als aktive Teilnehmer mit eigenen Auftritten angemeldet, knapp 21000 aktive Stimmen und 7000 Begleiter. Hinzu kommen Zigtausende "Schlachtenbummler". Nach früheren Erfahrungen kann Berlin mit bis zu 200000 Chorfest-Besuchern in den vier Tagen vom 19. bis 22. Juni rechnen. Sie erleben rund 500 Konzerte an 180 Schauplätzen, eine singende und pulsierende Allee "Unter den Linden", ein Konzert mit Musik aus allen fünf Kontinenten in der Waldbühne und eine stimmungsvolle Abschlussfeier auf dem Gendarmenmarkt.

Pressekontakt:

Deutscher Sängerbund
Rainer Schmitz
Bundesgeschäftsstelle Köln
Tel.: 0221 / 37 12 90
E-Mail info [at] saengerbund.de (info[at]saengerbund[dot]de)
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