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Deutsches Komponistenarchiv in Dresden nimmt Arbeit auf

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Das neu gegründete Deutsche Komponistenarchiv hat am Dienstag in Dresden offiziell seine Arbeit aufgenommen. Die Einrichtung, die fortan am Europäischen Zentrum der Künste Hellerau (DZzK) angesiedelt ist, will Werknachlässe zeitgenössischer Komponisten unterschiedlichster Musikgenres sammeln, dokumentieren und für die Forschung zugänglich machen, wie DZzK-Intendant Udo Zimmermann in Dresden sagte.

Dresden (ddp-lsc). Der künftige Bestand soll sowohl Partituren als auch Korrespondenzen, Tonaufnahmen und Dokumente rund um die Veröffentlichung eines Werkes umfassen. Das Komponistenarchiv wurde mit Unterstützung der GEMA-Stiftung gegründet und verfügt für die kommenden drei Jahre über ein Budget in Höhe von jeweils 25 000 Euro.

Stiftungsgeschäftsführer Michael Karbaum sagte, das neue Archiv sei für Komponisten eine «Gewähr, dass die Nachlässe nicht nur in den Kartons ruhen, sondern mit ihnen weiter gearbeitet wird». Den Angaben zufolge hatten in der Vergangenheit besonders Schöpfer von Film-, Pop- und Unterhaltungsmusik Schwierigkeiten, ihre künstlerischen Dokumente in einer Forschungseinrichtung unterzubringen.

Das Interesse der Künstler, ihren Nachlass dem Archiv zu überlassen, sei groß, sagte Zimmermann, der selbst als Komponist tätig ist. Voraussetzungen für die Aufnahme eines Werks in die Sammlung sind unter anderem die Mitgliedschaft des Künstlers in der GEMA sowie eine hauptberufliche Tätigkeit als Komponist.

Zugleich präsentierte das Europäische Kunstzentrum am Dienstag sein Jahresprogramm. Höhepunkte für 2005 sind die Aufführung der «Jüdischen Chronik» im Sächsischen Landtag unter Leitung von Zimmermann anlässlich der Feierlichkeiten zum 60. Jahrestag des Endes des Zweiten Weltkrieges am 8. Mai. Das Stück wurde unter anderem von Hans Werner Henze, Rudolf Wagner-Régeny und Paul Dessau geschaffen.

Vom 3. bis 8. Mai präsentiert das deutsch-russische Ensemble «Derevo» seine neue Produktion «Derevo: Vertikal». Vom 8. bis 10. September steht dann die Produktion «Hunde» des Theaterhauses Weimar auf dem Spielplan.

Der Etat des Kunstzentrums beläuft sich 2005 auf 1,3 Millionen Euro. Davon sind 400 000 Euro für künstlerische Zwecke vorgesehen.

http://www.komponistenarchiv.de http://www.KunstForumHellerau.de
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