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Dresdner Musikfestspiele 2006: »Glauben«

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Vom 25. Mai bis zum 11. Juni 2006 prägen »Verständnis – Toleranz – Kritik« das größte Klassikfestival Deutschlands. Die vor mehr als einem Vierteljahrhundert ins Leben gerufenen Dresdner Musikfestspiele sind in ihrer Verbindung von Tradition und Moderne eines der bedeutendsten europäischen Klassikfestivals. Exzellente Solisten und Ensembles präsentieren ihre Künste alljährlich an unvergleichlichen Spielstätten wie Schlösser, Kirchen, Theater sowie in Gärten und Parks in und um Dresden.

Als der international renommierte Dirigent Hartmut Haenchen die künstlerische Leitung des Festivals übernahm und ihm mit THEMA & REIHEN eine neue dramaturgische Struktur verlieh, sorgten vor zwei Jahren bereits mehr als 150.000 Besucher aus aller Welt für einen Publikumsrekord. Für 2006 wurde das THEMA »Glauben« gewählt. Zum 800-jährigen Stadtjubiläum Dresdens soll an die Christianisierung einer slawischen Siedlung und die spätere Prägung durch verschiedene Glaubensformen erinnert werden. Musik und andere Künste können Glaubensfragen beleuchten, um gegenseitiges Verständnis und Toleranz für ein besseres Miteinander zu fördern. Alljährlich bilden acht REIHEN, soviel wie Töne in einer Tonleiter, das Grundgerüst des Programms und geben damit jedem Besucher einen hohen Grad an Wiedererkennung. Den Auftakt setzt stets das Sonderkonzert, geprägt durch die
Reihe Dresden & Europa, in der 2006 Italiens Hauptstadt Rom im Mittelpunkt stehen wird. Darauf hat bereits im September 2005 Gianna Nannini eingestimmt, die einmalige Repräsentantin des italienischen Rock.

Diese Reihe ist als Brücke zu einer europäischen Metropole gedacht und wird 2006 beispielsweise den berühmten Chor und das Orchester von Santa Cecilia sowie zahlreiche namhafte Künstler Roms nach Dresden führen. Zudem zeigt das Thema »Glauben« den wechselseitigen Einfluss von sächsischen und italienischen Komponisten. Die Reihe Dresden – Musik & Geschichte bietet neben bekannten Werken, deren Schöpfer in enger Beziehung zur Stadt stehen, auch Wiederentdeckungen und Erstaufführungen, so zum Beispiel die Wiedererstaufführung des szenischen Oratoriums »La Morte d’Abel« (»Der Tod Abels«) von Franz Seydelmann (1748–1806).

Da ein Festspielgedanke ohne das Bekenntnis zur Tradition der Moderne und ohne die Lust, Neues zu wagen, unvorstellbar ist, sind Werke der Gegenwart in sehr hoher Anzahl Programminhalt. Aus reicher Vergangenheit führt die künstlerische Linie unmittelbar zur Musik des 20. & 21. Jahrhunderts. Als einer der Höhepunkte in dieser Reihe wird 2006 die mit Spannung erwartete »Brecht-Passion«, die Hans Schanderl auf Anregung der Musikfestspiele schrieb, uraufgeführt werden.

Mit einer Carte blanche versehen wird jeweils ein eng mit Dresden verbundener sowie ein auswärtiger Künstler. In diesem Jahr sind dies Kreuzkantor Roderich Kreile – angesichts des Themas eine mehr denn nachvollziehbare Wahl, zumal der Dresdner Kreuzchor seit Gründung der Musikfestspiele zu den Mitwirkenden zählt – und der inaller Welt hoch geschätzte Violinist Frank Peter Zimmermann. Er zeigt seine Vielseitigkeit nicht nur in unterschiedlichsten Programmen mit Werken zum Thema und zu den Reihen, sondern widmet sich in einem Kinderkonzert speziell dem heranwachsenden Hörerkreis.

Vom regen Mitwirken eines breiten Publikums geprägt sind die »Ouvertüre im Grünen« und das Abschlusskonzert in der bekannten Reihe Dresden singt & musiziert. Das Eröffnungskonzert mit Gustav Mahlers Sinfonie Nr. 2, der »Auferstehungssinfonie «, ist eine Möglichkeit zum Mitsingen für jedermann. Kultur & Markt wird wieder eine Begegnungsstätte für alle werden, die selbst gern künstlerisch tätig sind und sich für die Initiativen anderer begeistern und interessieren. Die Themen-Wiese, dieses Jahr die Glaubens-Wiese rund um die Brühlsche Terrasse mit ihren Gotteshäusern, den Stein gewordenen Sinnbildern von »Glauben«, bietet »Glauben total«. In dem zweitägigen Programm sind nicht allein viele Glaubensrichtungen musikalisch erlebbar, sondern auch deren Einflüsse aufeinander. Die unterschiedlichsten Aspekte des Themas werden in vielfältigen Kunstformen dargestellt.
Die Reihe Reisen zur Musik führt zu berühmten Silbermann-Orgeln, zu den Juwelen sächsischer Dombaukunst und in ungewöhnliche Kirchen in der landschaftlich besonders eindrucksvollen Sächsischen Schweiz.

Mit der Reihe Meißner MusikMarathon und einer Anzahl hochkarätiger Konzerte auf Plätzen sowie in Kirchen von Meißen wird dokumentiert, dass Dresdens Geschichte weit in das Land Sachsen hinausreicht beziehungsweise von dort herkommt.

Was für die Geografie gilt, ist erst recht für unterschiedliche Kunstgattungen gültig. In der Reihe Musik & andere Künste soll bewusst der berühmte Blick über den Rand des eigenen Tellers unternommen werden, um dem Thema auch im Film, in der Literatur, im Tanz und bei den Bildenden Künsten nachzuspüren.


http://www.musikfestspiele.com

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