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Karl-Schuke-Orgel in der Kaiser-Wilhelm-Gedächtniskirche erklingt zur Eröffnung des Festivals. Foto: Gedächtniskirche

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Eröffnung des Monats der zeitgenössischen Musik in Berlin mit dem AGGREGATE-Festival

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Der Berliner »Monat der zeitgenössischen Musik #9« eröffnet am Samstag, 13. September um 20 Uhr in der Kaiser-Wilhelm-Gedächtniskirche mit einem Konzert des AGGREGATE-Festivals. Gamut inc (Marion Wörle und Maciej Ĺšledziecki) und der Ausnahmeorganist Sebastian Heindl sowie der dänische Klangkünstler Mads Kjeldgaard und die schottische Komponistin, Organistin und Performerin Claire M Singer präsentieren neue und bestehende Werke für Orgel. Kultursenatorin Sarah Wedl-Wilson spricht zur Eröffnung.

Der »Monat der zeitgenössischen Musik« lädt vom 13. September bis zum 12. Oktober 2025 im neunten Jahr dazu ein, einen Monat lang aktuelle Strömungen der facettenreichen zeitgenössischen Musikszene Berlins zu erleben. Konzerte, Performances und Klanginstallationen an etlichen Spielorten in der ganzen Stadt bieten versierten Konzertgänger*innen ebenso wie neugierigen Neueinsteiger*innen einen konzentrierten Einblick in das gegenwärtige musikalische Schaffen der Hauptstadt.

AGGREGATE-Festival zur Eröffnung

Ein Konzert des AGGREGATE-Festivals markiert die offizielle Eröffnung des »Monats der zeitgenössischen Musik«. Anlässlich seines fünfjährigen Jubiläums erweitert das AGGREGATE-Festival den Fokus über rein automatisierte Orgelmusik hinaus und stellt aktuelle Entwicklungen der Neuen Orgelbewegung in den Mittelpunkt.

Mads Kjeldgaard stellt mit »Hyphal« seine erste Komposition für automatisierte Orgel vor, die Wachstumsprozesse von Pilzen durch verschiedene Algorithmen nachahmt. gamut inc und der Ausnahmeorganist Sebastian Heindl, Organist und Kantor der Kaiser-Wilhelm-Gedächtniskirche, präsentieren ein neues Werk, bei dem durch interaktive Verzahnung von Organist und gamut incs Computersteuersystem Hypervirtuosität und Klanglust die Möglichkeiten der Orgel erweitern. Claire M Singer, bekannt für ihren experimentellen Zugang zur Orgel, lässt sich von der dramatischen Landschaft Schottlands inspirieren und erforscht reiche harmonische Texturen und komplexe Obertöne, die sich ständig wandelnde melodische und rhythmische Muster erzeugen, die fast so schnell verschwinden, wie sie entstehen.

»Monat der zeitgenössischen Musik« – Programm

Der »Monat der zeitgenössischen Musik« ist ein gemeinschaftliches Projekt der Berliner Musikszene: Es sind die Künstler*innen, Ensembles und Veranstalter*innen, die das Programm des Dachfestivals mit eigenen Veranstaltungen gestalten. Gerade das im Kollektiv entstandene Programm lässt keine Zweifel an der Lebendigkeit und Vielfalt dieser Szene, die international stilprägend ist. Mit Blick auf die massiven Einsparungen, die dem kulturellen Leben in der Stadt zunehmend die Luft nehmen, setzt das Dachfestival ein deutliches Zeichen, wie unverzichtbar die Freie Szene für Berlin ist.

Auch in diesem Jahr widmet sich der »Monat der zeitgenössischen Musik« verstärkt dem gemeinsamen Nachdenken über Klang und Musik. Künstler*innengespräche »Drei Fragen an …« mit Lisa Nolte bei ausgewählten Konzerten bieten Gelegenheit für Austausch, Fragen und gemeinsame Gedanken. Mit den KISSAs – Listening Sessions in Kooperation mit der Berliner Listening Bar Unkompress – stellen spannende Berliner Labels ihre neuesten Veröffentlichungen vor und sprechen über ihre Arbeit. Ergänzt wird das Programm auch dieses Jahr durch das »Radio des Monats« auf Cashmere Radio. In vier Sendungen lädt Moderator Nico Daleman Beteiligte des Festivals ein, um Hörer*innen und Publikum einen Blick hinter die Kulissen zu geben und auf die Konzertprogramme einzustimmen.

Mit dabei sind renommierte Ensembles wie Maulwerker, DLW, ensemble mosaik, JACK Quartet, Solistenensemble Kaleidoskop, LUX:NM, das Splitter Orchester, Ensemble Apparat und Ensemble Adapter. Zudem beteiligen sich Festivals wie Berlin Solo Impro, das Festival für selbstgebaute Musik, Labor Sonor und das Musikfest Berlin mit ausgewählten Konzerten.

Berlin gilt auch deshalb weltweit als einer der aufregendsten Orte für zeitgenössische Musik, weil die Szene dezentral organisiert ist und man ihr jederzeit und überall begegnen kann. Im Rahmen des »Monats der zeitgenössischen Musik« bündeln die Akteur*innen ihre Aktivitäten und präsentieren ihre Arbeiten sowohl in den großen Konzertsälen (Philharmonie, Konzerthaus, Pierre Boulez Saal) als auch an freien Bühnen (u.a. KM28, exploratorium berlin, Kotti-Shop, ausland) oder an unerwarteten Orten wie dem Schinkel Pavillon oder Friedhofskirchen.

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