Die Kunsthalle Erfurt zeigt ab 4. Oktober 163 Fotografien des preisgekrönten Fotografen Henri Cartier-Bresson (1908-2004), der als früher Vertreter einer europäischen Identität gilt. Die Ausstellung „Die Europäer” spannt einen Bogen von 1929 bis 1989.
Der Gründer der Fotoagentur Magnum gehöre neben Pablo Picasso zu den französischen Künstlern, „die schon zu Lebzeiten eine Legende waren”.
Marc Riboud, langjähriger Freund und Wegbegleiter Cartier-Bressons bei Magnum, erinnerte sich daran, dass dieser die Fotografie eigentlich nicht mochte. Der ausgebildete Maler habe immer die Malerei und Zeichnerei geschätzt. Diese Vorliebe sei vor allem in der Komposition seiner Bilder zu sehen. „Er konnte sehr lange darauf warten, Form und Funktion in einem Bild zu vereinen”, sagte Riboud, der mit seiner eigenen Schau „Demokratie” derzeit in Weimar vertreten ist.
Cartier-Bresson reiste über den ganzen Kontinent und hielt mit seiner Leica unter anderem den Spanischen Bürgerkrieg, die Befreiung von Paris und das geteilte Deutschland fest.
Die in Erfurt gezeigten Aufnahmen stammen aus dem Besitz der Henri-Cartier-Bresson-Stiftung, der der Fotograf sein Gesamtwerk hinterließ. Die Ausstellung „Les Européens” wurde das erste Mal 1997 in Paris gezeigt. In Erfurt ist sie bis zum 29. November zu sehen.