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Glockenrequiem zum Gedenken und zur Mahnung

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Uraufführung mit dem Konzertchor Darmstadt
Anlässlich des 62. Jahrestag der Zerstörung der Stadt Darmstadt und des 5. Jahrestages der Zerstörung des World Trade Centers New York kommt am Montag, dem 11. September 2006 in Darmstadt die Raumklang-Komposition GLOCKEN REQUIEM XXI von H. Johannes Wallmann in einer konzertanten Fassung zur Uraufführung.

Angesichts aktueller Kriegsgefahren und -geschehnisse erinnert das GLOCKEN REQUIEM XXI an die gemeinsame Zukunftsverantwortung und an die Geschwisterschaft der Kulturen. Das denkwürdige Konzert wird vom Konzertchor Darmstadt in Zusammenarbeit und mit Unterstützung der Stadt Darmstadt und des Hessischen Ministeriums für Wissenschaft und Kunst durchgeführt.

In Anlehnung an Lessings Ringparabel verbindet H. Johannes Wallmann in seinem Werk Texte aus der christlichen, jüdischen und islamischen Kultur und Religion, die auf deutsch, hebräisch und hocharabisch erklingen. Es sind Texte u.a. von Anne Frank sowie von Kindern, die weise Erkenntnisse über Frieden und Krieg sowie über jene Metamorphose formulieren, die die Menschheit durchlaufen muss, wenn sie sich nicht selbst zerstören will. Sieht man diese Texte in ihrer Summe, so könnte jedes einzelne menschliche Leben als eine Option gelten, zum „ewigen“ Kreislauf des Lebens beizutragen. Das GLOCKEN REQUIEM XXI umkreist auch in seinen musikalischen Strukturen solche und ähnliche Fragestellungen.

Zur Uraufführung im Rahmen der städtischen Gedenkfeiern zum 62. Jahrestag der Zerstörung Darmstadts am 11. September um 20.30 Uhr in der Stadtkirche Darmstadt erklingt die kleine konzertante Fassung. Hierbei werden Teile der Komposition (die Glockenklänge, zwei der drei Chorgruppen und die elektronischen Klänge) als auskomponierter Raumklang von einer Zuspiel- CD über Lautsprecher-Boxen eingespielt, die rund um das Publikum verteilt sind. Die Raumklang-Komposition für drei Chorgruppen, 137 Kirchenglocken, elektronische Klänge, drei Schreier und einen Koranrezitator dauert ca. 80 Minuten. Es singt der Konzertchor Darmstadt, die Leitung hat Wolfgang Seeliger.

Karten zu 16,50 / 14 € (Mittelschiff) und 7,50 € (unter den Emporen) im Ticketshop Luisencenter, bei allen bekannten Vorverkaufstellen und unter http://www.konzertchor-darmstadt.de (Preise inkl. Gebühren und Programmheft). Nähere Informationen zum Werk unter http://www.glockenrequiem.de .


Kurzbeschreibung zum Glocken Requiem XXI
Auch wenn Glocken keine Erfindung der europäischen und christlichen Kultur sind, so haben sie diese seit Jahrhunderten akustisch geprägt. Ursprünglich sollten Glockenklänge Unheil abwehren und Glück bringen. Dieser Aspekt ist neben theologischen Implikationen wichtig für das GLOCKEN REQUIEM XXI. Weit voneinander entfernte Glocken- und Chorklänge werden komponiert und miteinander verbunden. Es erklingt friedliches, kooperatives und intelligentes Leben.
Immer wieder wurden Glocken jedoch auch als Materialreserve verwendet und zu Kanonen oder Bomben umgegossen. So auch im 2. Weltkrieg, als die meisten Dresdner Glocken auf den Hamburger Glockenfriedhof gebracht wurden.

Die Komposition und ihr Aufbau
Die Komposition mit ihren 7 Hauptteilen orientiert sich am christlichen Requiem und integriert aus diesem Texte in lateinischer Sprache. An jeweils zwei Stellen der Komposition werden Hörfenster geöffnet, in denen (ohne Glockenklänge) Texte in hebräischer bzw. hocharabischer Sprache gesungen werden.
Zu Beginn, in der Mitte und am Ende des Werkes erklingen dreisprachig die Texte von Anne Frank sowie von Karolina aus Jugoslawien. Es sind Texte von Kindern, die weise Erkenntnisse über Frieden und Krieg, sowie über jene Metamorphose formulieren, die die Menschheit durchlaufen muss, wenn sie sich nicht selbst zerstören will. Zwischen diesen Texten erklingen aus den Heiligen Schriften der christlichen, der jüdischen und der islamischen Religion Texte, die sich mit dem Verhältnis des Menschen zu Leben, Tod und Zukunft befassen. Kann in ihrer Summe jedes einzelne menschliche Leben als eine Option gelten, mit der es darum geht, Beiträge zur Sicherung „ewigen“ Lebens hervorzubringen? Das GLOCKEN REQUIEM XXI umkreist auch in seinen musikalischen Strukturen solche und ähnliche Fragestellungen.
H. Johannes Wallmann

Zur Uraufführung der kleinen konzertanten Fassung am 11.9.06 um 20:30 Uhr in der Stadtkirche Darmstadt
Die Uraufführung des Werkes erklingt am Abend des 11. September im Rahmen einer Gedenkfeier der Stadt Darmstadt zum 62. Jahrestag der schweren Zerstörung der Stadt am 11.9.1944. Global erweitert wird dieser Gedenktag seit 2001 durch die Terroranschläge in den USA am gleichen Tag.
Weitere Gesichtspunkte für die hohe Aktualität des Werkes sind der momentane Konflikt zwischen Israel und seinen Nachbarstaaten sowie die aktuellen Terrordrohungen.
Die 36 Sänger sind in drei Chören in jeweils 12 solistisch geführten Stimmen organisiert, welche in hebräischer, deutscher und arabischer Sprache singen. Die Chorgruppen 1 und 3 (hebräische und hocharabische Texte) werden im Vorfeld auf CD aufgezeichnet und im Konzert mittels quadrophonischer Wiedergabe als Raumklang zugespielt. Chorgruppe 2 (mit deutschen Texten) singt live, drei Schreier in Meditation sind dazu im Raum verteilt aufgestellt. Als "Orchester" begleitet uns der auskomponierte Raumklang von 137 Dresdner Kirchenglocken von einer Zuspiel-CD als Raumakustik über Lautsprecher-Boxen, die ebenfalls im Raum um das Publikum herum verteilt sind. Das Werk dauert ca. 80 Minuten.


Kurzbiografie H. Johannes Wallmann:
*1952 Leipzig; Musikstudium Weimar; "kunstphilosophisches Training" bei dem Maler K.W. Streubel; `80/81 Meisterschüler für Komposition bei F.Goldmann; `82-88 Entwicklung von INTEGRAL-ART; `86 kulturpoltisch begründeter Ausreiseantrag; `90-93 Initiator und Leiter der BAUHÜTTE KLANGZEIT Wuppertal. Kammermusik-, Orchester- und Landschaftsklang-Kompositionen; Rundfunkaufnahmen und Rundfunk-Live-Übertragungen (etwa GLOCKEN REQUIEM DRESDEN, KLANG FELSEN HELGOLAND, INNENKLANG-AUSSENKLANG) z.B. durch DeutschlandRadio, MDR, NDR, BBC, WDR, HR, SR, BR. 03/04 u.a.: Uraufführung "intars 2138" (Dresdner Philharmonie), Lichtklang-Landschaft "der grüne klang", MAN-DO (Berliner Philharmonie), DER BLAUE KLANG - Landschaftsklang-Kompositon für voneinander weitentfernte Vokal- und Orchestergruppen (UNESCO-Weltkulturerbe „Wörlitzer Anlagen“). Lehraufträge im Fachbereich Architektur an verschiedenen Hochschulen. http://www.integral-art.de


s. auch: http://www.nmz.de/nmz/2005/02/magazin-dresden.shtml

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