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HipHop-Expertin: Stuttgart bleibt Hochburg

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Auch nach dem Umzug prominenter Künstler und des Labels «Four Music» nach Berlin will Stuttgart seine Stellung als HipHop-Hochburg behaupten.

Stuttgart (ddp-bwb). «Um Berlin wird gerade ein extremer Hype gemacht», sagte Alexi Hübschmann, Mitarbeiterin der Künstleragentur 0711 Entertainment, der Nachrichtenagentur ddp in Stuttgart. Zwar sei Berlin eine sehr pulsierende Stadt, doch werde sich der Hype legen. «Stuttgart ist prinzipiell kein schlechtes Pflaster für Popmusik», betont Hübschmann, «sonst wären hier nicht so viele erfolgreichen Projekte entstanden». Und die Formation «Massive Töne», die beim 0711-Büro unter Vertag ist, werde auf jeden Fall in der Landeshauptstadt bleiben.
Zwar hat die Kulturpolitik von Stadt und Land Hübschmann zufolge vieles vernachlässigt, in den vergangenen Monaten beobachtet sie jedoch eine zunehmende Aufmerksamkeit. Offenbar habe der Weggang von «Four Music», dem Label der Fantastischen Vier, die Verantwortlichen wachgerüttelt. Als das Stuttgarter Festival «HipHop Open» nach dem Absprung eines Sponsors auf der Kippe gestanden habe, hätten Stadt und Land den Veranstaltern finanziell unter die Arme gegriffen.
Eine Gefahr für die lebendige HipHop-Szene der Landeshauptstadt stellt nach Einschätzung von Hübschmann jedoch die «massive» und «übertriebene» Polizeipräsenz dar. So hätten Beamte nach einer Großveranstaltung den Parkplatz komplett abgeriegelt und jedes Auto angehalten. «Die Leute verlieren die Lust, in Stuttgart wegzugehen», klagt Hübschmann. Viele Clubbetreiber hätten bereits einen enormen Rückgang der Gästezahlen festgestellt. Dadurch werde die Clubkultur beeinträchtigt, die für viele Künstler den Nährboden bilde.
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