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Die Regiesseurin Florentina Holzinger verwirklicht Kunstfreiheit in der Opernperformance «Sancta» an der Staatsoper Stuttgart

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Holzinger-Inszenierung «Sancta» zu Theatertreffen eingeladen

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Florentina Holzingers Opernperformance «Sancta» spaltet die Gemüter. In Stuttgart klagten Besucher über Übelkeit. Das Berliner Theatertreffen zeigt nun das provokante Stück der gefeierten Künstlerin.

Die provokante und blutige Opernperformance «Sancta» der österreichischen Choreographin Florentina Holzinger ist zum Berliner Theatertreffen eingeladen worden. Das teilte die Jury des Theatertreffens, dem Gipfeltreffen der deutschsprachigen Bühnen, in Berlin mit.

Holzinger nutze Paul Hindemiths Kurzoper «Sancta Susanna» über das sexuelle Erweckungserlebnis einer Nonne als Startrampe «für ihre mitreißende Version eines katholischen Gottesdienstes», hieß es zur Begründung. Dabei gehe es ihr mehr als um Kink und Provokation.

Mit ihren Arbeiten, bei denen sie radikal und freizügig weibliche Körper in Szene setzt, schmerzhafte Stunts einbaut und auch vor Trash nicht zurückschreckt, sorgt Holzinger seit Jahren für Aufsehen in der Theaterwelt. In «Sancta» bringt sie mit aufreizender Deutlichkeit lesbische Liebesszenen auf die Bühne, zieht christliche Rituale ins Lächerliche und prangert die sexuelle Unterdrückung der Frau an.

Bei den ersten beiden «Sancta»-Abenden an der Staatsoper in Stuttgart hatten Besucher über Übelkeit geklagt. Zudem gab es Berichte über Arzteinsätze.

Stück von verstorbenem Volksbühne-Intendanten Pollesch dabei

Die nächste Ausgabe des Theatertreffens ist vom 2. bis zum 18. Mai geplant. Eine Jury stellte die ihrer Meinung nach zehn bemerkenswertesten Inszenierungen aus Deutschland, Österreich und der Schweiz vor, die nach Berlin eingeladen werden.

Dazu gehört das gemeinsame Stück «ja nichts ist ok» von Fabian Hinrichs und dem 2024 verstorbenen Intendanten der Berliner Volksbühne, René Pollesch. Auch zwei Inszenierungen des Schauspielhauses Hamburg sind mit dabei.

Das sind die 10 bemerkenswertesten Inszenierungen, die zum Berliner Theatertreffen eingeladen wurden:

* «Unser Deutschlandmärchen»: Regie von Hakan Sava? Mican nach dem Roman von Dinçer Güçyeter, Maxim Gorki Theater Berlin

* «[EOL]. End of Life»: Performative Installation in Virtual Reality von DARUM, Regie und Story: Victoria Halper & Kai Krösche (DARUM), brut Wien.

* «Double Serpent»: Regie von Ersan Mondtag von Sam Max Deutsch von Wilke Weermann, Hessisches Staatstheater Wiesbaden.

* «Die Maschine oder: Über allen Gipfeln ist Ruh»: Regie von Anita Vulesica, nach einem Werk von Georges Perec und Johann Wolfgang von Goethe, aus dem Französischen von Eugen Helmlé, Deutsches Schauspielhaus Hamburg.

* «ja nichts ist okay»: Regie von René Pollesch und Fabian Hinrichs, Text von René Pollesch, Volksbühne am Rosa-Luxemburg-Platz Berlin.

* «Blutbuch»: Regie von Jan Friedrichs, nach einem Roman von Kim de l'Horizon in einer Fassung von Jan Friedrich, Theater Magdeburg.

* «Die Gewehre der Frau Carrar / Würgendes Blei»: Regie von Luise Voigt, nach einem Werk von Bertolt Brecht / eine Fortschreibung von Björn SC Deigner (Auftragswerk), Residenztheater (Bayerisches Staatsschauspiel).

* «Bernada Albas Haus»: Regie von Katie Mitchell, nach einem Werk von Alice Birch nach Federico García Lorca übersetzt von Ulrike Syha, Deutsches Schauspielhaus Hamburg.

* «SANCTA»: Regie von Florentina Holzinger, Opernperformance von Florentina Holzinger mit Paul Hindemiths Oper «Sancta Susanna», geistlichen Werken und Neukompositionen von Johanna Doderer, Born in Flamez, Stefan Schneider u. a., Mecklenburgisches Staatstheater Schwerin.

* «Kontakthof - Echoes of '78»: Konzeption und Inszenierung: Meryl Tankard, eine neue Begegnung mit «Kontakthof»: Ein Stück von Pina Bausch (1978), eine Produktion von Sadler's Wells, Pina Bausch, Opernhaus Wuppertal.

 

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