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Kinderoper Brundibár im Jüdischen Museum Berlin

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Das Jüdische Museum Berlin lädt zu einem Opernvormittag für Kinder ein. Am 14. April wird dort die Kinderoper Brundibár aufgeführt. Es spielen, singen und musizieren Schüler des Hamburger Christianeums, sagte am Dienstag ein Museumssprecher.

Berlin (ddp-bln). Die Oper erzählt ein Märchen über die Macht der Musik. Mit Hilfe von Gesang befreien sich die Menschen einer Stadt von der Unterdrückung des despotischen Leierkastenmanns Brundibár. 1938/39 komponierte der Prager Hans Krása die Kinderoper nach dem Libretto von Adolf Hoffmeister für einen Wettbewerb. Wegen der Besetzung der Tschechoslowakei durch die Deutschen kam es nicht mehr zur Auswertung des Wettbewerbs. 1941 studierte Krása die Geschichte von Brundibár mit Kindern des jüdischen Waisenhauses in Prag ein.

1942 wurde er nach Theresienstadt deportiert. Dort wurde Brundibár 55 Mal von Kindern aufgeführt. Die Ghettoleitung und die SS förderten die Kinderoper und verwendeten Aufnahmen von einer Aufführung in dem nationalsozialistischen Film über Theresienstadt gezielt für propagandistische Zwecke. Der Film sollte ersten Gerüchten über die Verbrechen in den Konzentrationslagern im Osten entgegenwirken.

Krása wurde 1944 in den Gaskammern von Auschwitz ermordet. Der jüdische Regisseur und Schauspieler Kurt Gerron, den die Nazis nach Theresienstadt deportierten und zur Mitarbeit an dem Propagandafilm zwangen, wurde nach Abschluss der Dreharbeiten 1944 in Auschwitz umgebracht. Die Schüler des Chors des Hamburger Christianeums widmen ihre Aufführungen dem Andenken an die etwa 15 000 Kinder von Theresienstadt, von denen nur etwa 100 Jungen und Mädchen überlebten.

Karten für die Vorstellung im Jüdischen Museum (für Kinder ab zehn Jahre) kosten zehn Euro, ermäßigt fünf Euro. Für Kinder bis zwölf Jahre ist der Eintritt frei. Kartenvorbestellungen bei der Ticket-Hotline des Jüdischen Museums Berlin, Telefon 030/308 785 681 und an allen bekannten Vorverkaufsstellen.
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