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Komponist Willy Mattes (86) gestorben

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Über tausend Melodien für fünfundsechzig Filme schuf der gebürtige Wiener Willy Mattes. Er komponierte u. a. für Vico Torriani, Lys Assia und schrieb die Musik für die beiden ersten Edgar-Wallace-Streifen "Der Frosch mit der Maske" und "Der rote Kreis".

Orf - Nachdem er sich in den 60er-Jahren aus dem Filmgeschäft zurückgezogen hatte, wurde er Chefdirigent beim Süddeutschen Rundfunk und später Leiter der U-Musik beim Berliner Sender RIAS. Am 30. Juli erlag Mattes, wie erst jetzt bekannt wurde und seine Witwe Christel der APA bestätigte, im Alter von 86 Jahren einem Herzleiden in Salzburg.

Mattes wurde am 4. Jänner 1916 in Wien geboren und maturierte 1935 am Schottengymnasium. An der Wiener Musikakademie lernte er das Dirigieren bei Felix von Weingartner. 1937 wurde er Kapellmeister in Oldenburg und später in Leipzig. In der Filmbranche arbeitete Mattes zunächst mit dem renommierten Komponisten Lothar Brühne ("Der Wind hat uns ein Lied erzählt"). 1941 engagierte ihn UFA-Star Heinrich George für den Film "Der Verteidiger hat das Wort". Bei den Dreharbeiten lernte er seine erste Frau, die Schauspielerin Margit Symo kennen. Aus dieser Verbindung stammt die deutsche Schauspielerin Eva Mattes.

In den Kriegsjahren emigrierte Mattes nach Schweden und wurde Kapellmeister bei "Sveriges Radio" in Stockholm. Auch dort steuerte er den musikalischen Sound für zahlreiche Filme bei. Nach einem kurzen Intermezzo bei Radio Geneve ließ er sich in München nieder.
Alternierend mit Werner Schmidt-Boelcke leitete er das Orchester des Bayrischen Rundfunks. Ab 1950 arbeitete er für den deutschen Nachkriegsfilm und verhalf Schlagerstar Vico Torriani zum erfolgreichen Filmdebut, u. a. mit "Straßenserenade" und "Gitarren der Liebe". Er wirkte auch als musikalischer Geburtshelfer der ersten beiden Edgar-Wallace-Filme "Der Frosch mit der Maske" und "Der rote Kreis".

In den 50er-Jahren dirigierte Mattes Mitschnitte für Tonträgeraufnahmen. 1964 war er zehn Jahre lang Chefdirigent beim Süddeutschen Rundfunk und später Leiter der U-Musik beim Berliner Sender RIAS.
Seit 1954 war er in zweiter Ehe mit der "Miss Germany" des Jahres 1953, Christel Schaack, verheiratet, mit der er in seinen letzten Jahren in München und Salzburg lebte.
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